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Niedrige Inflation Reallöhne steigen so stark wie seit 1992 nicht mehr

Die niedrige Inflation und der Mindestlohn haben Arbeitnehmern in Deutschland im vergangenen Jahr deutliche Einkommenszuwächse beschert. Die Reallöhne legten um 2,5 Prozent zu.
Einkaufszentrum in Magdeburg (Archivbild): Niedrige Teuerungsrate

Einkaufszentrum in Magdeburg (Archivbild): Niedrige Teuerungsrate

Foto: Jens Wolf/ picture alliance / dpa

Die Kaufkraft der Arbeitnehmer in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Plus bei den Reallöhnen, abzüglich der Inflationsrate, 2,5 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Das sei der größte Anstieg seit 1992, sagte eine Sprecherin der Behörde.

Der Zuwachs fiel so deutlich aus, weil die Nominallöhne leicht überdurchschnittlich um 2,8 Prozent zulegten und die Teuerungsrate zugleich mit 0,3 Prozent sehr niedrig blieb.

In welchem Umfang die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns zum Lohnanstieg beigetragen hat, lässt sich den Statistikern zufolge derzeit nicht in Zahlen fassen. Sie vermuten aber einen positiven Einfluss, da vor allem Beschäftigte mit unterdurchschnittlichen Verdiensten hohe nominale Lohnsteigerungen verzeichneten. Die Bruttoverdienste ungelernter Arbeitnehmer etwa seien um 4,1 Prozent gestiegen. Geringfügig Beschäftigte hätten 4,7 Prozent mehr verdient.

Unterschiede gab es auch zwischen Ost- und Westdeutschland: Bei den Beschäftigten in den neuen Ländern stiegen die Verdienste um 3,9 Prozent, die Nominallöhne der Arbeitnehmer im Westen erhöhten sich um 2,5 Prozent. Die Berechnungen des Statistischen Bundesamts sind noch vorläufig. Endgültige Zahlen sollen Ende März veröffentlicht werden.

brk/dpa/Reuters