Schuldenkrise in Griechenland :
Im Würgegriff

Von Richard Fraunberger
Lesezeit: 12 Min.
Mit Euphorie wählten die Griechen die Versprecher von Reformen zu Ministerpräsidenten. Umgesetzt wurde jedoch kaum etwas.
Seit 1991 versprachen neun griechische Premierminister Reformen und die Modernisierung eines Staates. Doch Reformen wurden weder umgesetzt noch von den Bürgern eingefordert. Wie kommt es, dass die Bevölkerung den Euro will, aber wenig Reformbereitschaft zeigt?

Seit dem Ende des Bürgerkriegs war Griechenland noch nie so nahe an einer wirtschaftlichen Katastrophe wie heute: leere Staatskassen, eine exorbitante Staatsverschuldung, dazu Streiks und soziale Unruhen. Gehälter und Renten können bald nicht mehr ausgezahlt werden. Die Industrieproduktion ist rückläufig. Investoren ziehen sich zurück. Ausländisches Kapital fließt kaum mehr ins Land. Das Defizit des öffentlichen Sektors inklusiv aller Staatsunternehmen beträgt ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts.

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