Barings-Chefstratege: Investoren aufgepasst! Trump & Biden sind sich in einer Sache einig!

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute, befasst sich in seinen aktuellen Leitgedanken mit den Herausforderungen, die sich einerseits aus den Chancen des chinesischen Aufstiegs und andererseits den Risiken durch eine verschärfte Handels- und Industriepolitik der USA gegenüber China ergeben: Barings | 23.09.2020 12:01 Uhr
Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute / © Barings
Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute / © Barings
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„Die rasche Erholung Chinas nach der Pandemie sieht verlockend aus, aber die Beziehungen zu den USA werden sich wahrscheinlich verschlechtern, unabhängig davon, wer die US-Präsidentschaftswahl gewinnt. Die Kandidaten Donald Trump und Joe Biden, die sich in fast nichts einig sind, fordern beide härtere Maßnahmen gegen ein Land, von dem sie glauben, dass es sich während seines globalen Aufstiegs schlecht verhalten hat.

Allerdings könnte sich im nächsten Jahr ein kurzes Fenster für Fortschritte in den Handelsbeziehungen öffnen, weil sich die politischen Interessen vorübergehend angleichen. Da die Weltwirtschaft noch immer in den Seilen hängt, haben Trump, Biden und Xi einen Anreiz, die Unsicherheit in Bezug auf den Handel zu verringern und die Gelegenheit für ein neues Abkommen zu schaffen, in dem chinesische Subventionen im Gegenzug für Zollerleichterungen gekürzt werden. Grundsätzlich gehen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern aber nach wie vor härteren Zeiten entgegen, da auf beiden Seiten Konsens darüber herrscht, dass das jeweils andere Land unversöhnlich feindselig ist. 

Für Investoren wird die schwierige Aufgabe darin bestehen, eine Strategie inmitten von fünf Dimensionen eines steigenden Risikos zu entwickeln:

  • Der Handel mit Waren und Dienstleistungen dürfte wahrscheinlich am wenigsten leiden. Zwar werden die meisten der derzeit bestehenden Zölle wohl in absehbarer Zeit nicht aufgehoben werden, aber eine erneute Eskalation scheint unwahrscheinlich.
  • Auch die meisten Finanzströme wirken relativ sicher. Amerika ist immer froh, Käufer für seine Anleihen zu finden, und China hat seine Finanzmärkte schrittweise geöffnet. Die Maßnahmen der USA gegen chinesische Unternehmen, die keine genauen Finanzzahlen vorlegen, mögen die Stimmung etwas trüben, aber es ist schwer vorstellbar, dass es trotz einiger beiläufiger Drohungen des Präsidenten zu umfassenden Sanktionen gegen China kommt.
  • Direktinvestitionen sehen inmitten eskalierender politischer Spannungen riskanter denn je aus. Die USA und Europa haben ihre Sicherheitsprüfungen bereits verschärft, aber Tatsache ist, dass jedes Projekt inmitten steigender politischer Spannungen zu einer potenziellen Geisel wird. Daher ist es kein Wunder, dass jüngst die Kapitalströme versiegt sind.
  • Die Entwicklungsfinanzierung hat in armen Ländern, in denen China seine Seidenstraßeninitiative vorantreibt, immer wieder zu Herausforderungen geführt, denn häufig hat China westliche Konkurrenten überboten und ins Abseits gedrängt. In jüngster Zeit hat China die Bemühungen der G-20-Staaten unterstützt, bei der Umschuldung problematischer Schulden nach der Pandemie zu helfen, aber die allgemeinen geopolitischen Spannungen werden voraussichtlich bestehen bleiben.
  • Angesichts der US-Bemühungen, Chinas Technologieriesen zu bremsen, werden Technologieinvestitionen mit den größten Risiken belastet sein. Sollten chinesische Ausrüster und Software-Unternehmen allgemein als nicht vertrauenswürdig eingestuft werden, könnten durchaus zwei voneinander getrennte und inkompatible Lieferketten entstehen. Die Gewinner und Verlierer inmitten dieser sich schnell veränderten Bedingungen auszuwählen, scheint so zuverlässig wie ein Roulette-Spiel.

In einer Welt mit geringem Wachstum und niedrigen Renditen scheint China attraktiver denn je und wird auch weiterhin Renditen liefern. Aber es braucht eine geschickte Strategie, um die Risiken zu vermeiden, die sich aus den sich verschlechternden Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ergeben können.“

Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des Barings Investment Institute

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