Es war aber kein einfacher Weg für den Euro in 2020, wie der Blick auf die Entwicklung des EUR-USD Wechselkurses zum Ausdruck bringt. Im internationalen Hin und Her von Maßnahmen der geldpolitischen Lockerung und expansiver Fiskalpolitik zur Eindämmung der Corona-Krise sind erhebliche Währungsturbulenzen aufgetreten, von denen auch der Euro nicht verschont blieb.
Das Jahr begann alles andere als verheißungsvoll für den Euro. Zum Jahresstart lag der Euro gegenüber dem US-Dollar bei 1,12 EUR-USD und bis in die zweite Februarhälfte ist er auf einen Stand von 1,08 EUR-USD gefallen. Nur drei Wochen später war er plötzlich bei 1,14 EUR-USD und kurz darauf stürzte er auf sein Jahrestief von 1,06 EUR-USD ab. Der Höhenflug des Euro, der bis heute anhält, begann erst Ende Mai.
Es zeichnete sich ab, dass die Corona-Infektionen in den USA im Sommer an Dynamik gewinnen. Die US-Notenbank war bereits im Frühjahr 2020 zur Nullzinspolitik übergegangen und der Eindruck verfestigte sich, dass dieser Zustand von Dauer ist. Der erhebliche Zinsrutsch über die gesamte US-Zinskurve bescherte dem Euro gegenüber dem US-Dollar erheblichen strukturellen Auftrieb. Darüber hinaus trug die Unsicherheit um die US-Präsidentschaftswahl und das Ringen um ein amtliches Endergebnis zur Dollar-Schwäche bei. Am 31. Dezember erreichte der EUR-USD Wechselkurs schließlich einen Stand von 1,23. Er hat damit im vergangenen Jahr etwas stärker als der handelsgewichtete Euro-Wechselkurs aufgewertet. Aber von seinem Allzeithoch um die Marke von 1,60 ist der EUR-USD Wechselkurs noch eine ganzes Stück entfernt.
Lesen Sie hier die neue Ausgabe "Euro: 2020 im Rückspiegel" der Deka Volkswirtschaft Währungen.