J O Hambro Fondsmanager: "Income Fonds gehören zu den schlimmsten ESG-Sündern"

Ertragsorientierte Strategien, sogenannten „Income“ Fonds sind Investmentfonds oder ETFs, die vorrangig in laufende Erträge investieren. Dabei werden sie oft als risikoärmer angesehen als Fonds, die Kapitalgewinne priorisieren. Sie gehören jedoch aktuell zu den schlimmsten ESG-Sündern, mit hohen Anteilen an Tabak- und Ölfirmen. Das ist laut Giorgio Caputo, Senior Fund Manager und Leiter des Multi-Asset-Value-Teams von J O Hambro Capital Management, schlecht für die Umwelt und langfristig auch für das Portfolio. J O Hambro Capital Management | 11.02.2021 09:52 Uhr
Giorgio Caputo, Senior Fund Manager und Leiter des Multi-Asset-Value-Teams von J O Hambro Capital Management (JOHCM) / © J O Hambro Capital Management
Giorgio Caputo, Senior Fund Manager und Leiter des Multi-Asset-Value-Teams von J O Hambro Capital Management (JOHCM) / © J O Hambro Capital Management
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„Die Energiewende könnte für die Weltwirtschaft genauso bedeutend sein, wie es die Digitalisierung gewesen ist,“ sagt Giorgio Caputo, Senior Fund Manager und Leiter des Multi-Asset-Value-Teams von J O Hambro Capital Management (JOHCM). Die Zeichen stehen seiner Meinung nach eindeutig auf WandelTrotz eines Ölpreis-Anstiegs 2020 dürfte der langfristige Trend rückläufig sein, so der Experte. Die US Energy Information Agency schätzt, dass die globale Rohölproduktion 2020 um etwa 6,3 Prozent gesunken ist, in den Jahren 2021-2022 jedoch wieder steigen dürfte. Dennoch ist die Verlagerung zu erneuerbaren Energiequellen absehbar. „Die längerfristigen Auswirkungen sind tiefgreifend und unter dem Strich vorteilhaft für das Klima und die Weltwirtschaft. Das sollten auch Einkommens-Investoren einplanen und das Portfolio dahingehend überdenken“, so Caputo weiter.

"Green Value" steht für das neue Wachstum 

Income Fonds sind für Anleger attraktiv, die vorhersehbare monatliche Erträge erzielen möchten. Hierzu zählen auch Dividenden-Fonds. Historisch gesehen haben Dividenden einen bedeutenden Prozentsatz der langfristigen Gesamtrendite einer Aktie ausgemacht. Sektoren wie Versorger oder auch die Energiebranche sind hier nur einige Schwergewichte, die sich in Dividenden-Indizes finden lassen. „Oft weisen aber genau jene Unternehmen keinen "Paris-konformen" Dekarbonisierungsplan auf. Am Ende wird das Geschäftsmodell entscheiden, wer sich nach der Pandemie behaupten wird“, erläutert der Anlageexperte von J O Hambro. Langfristig würden nicht nur die wirtschaftliche Not die Ausschüttungen nach unten korrigieren, sondern auch die gesellschaftlichen Erwartungen. Caputo und sein Team haben sich daher kürzlich in den von ihnen verwalteten Fonds komplett von Tabakaktien getrennt. Dafür hat das Fondsmanagement Anteile an einem weltweit führenden „grünen“ Versorger in seine Top Ten aufgenommen. 

Zukunftsszenario: steigende Zinsen

Die Bekanntgabe der erfolgreichen Studien für die Impfstoffe von Pfizer BioNTech und Moderna Anfang November in Kombination mit dem europäischen "Green Deal" sowie die Erwartung auf weitere Konjunkturimpulse durch einen nunmehr demokratischen US-Kongress und -Präsidenten haben Hoffnungen geweckt. Es bleibt abzuwarten, wie viel Stimulus letztlich vom US-Kongress kommen wird und wie schnell die Mittel des europäischen Green Deals tatsächlich ausgegeben werden. „Dennoch könnten steigende Zinsen, Rohstoffinflation sowie eine stärkeren Performance von Finanzwerten und Schwellenländern ein Echo auf das Jahrzehnt der 2000er Jahre sein, so Caputo“. Die Wahl zum US-Senat am 5. Januar sei ein gutes Beispiel dafür gewesen, wie dies in der Praxis funktionieren kann. Bei Werkstoffen, Finanzwerten und anderen zyklischen Unternehmen konnten seit Anfang Januar starke Renditen erzielt werden. Gleichzeitig stiegen mit der demokratischen Mehrheit im US-Senat die Zinssätze, ausgelöst durch den potenziell inflationären Stimululus. In dem Zuge legten auch Aktien von Versorgern zu. Insbesondere solche, die stark im Bereich der erneuerbaren Energien sind. „Dies zeigt eindrücklich, wie nachhaltige Wachstumsaussichten auch die Auswirkungen steigender Zinsen abschirmen können“, erklärt Caputo. Ein weiterer Aspekt, der die Integration von ESG-Aspekten für Value Investoren attraktiv macht“, schließt der Experte.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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