Klimawandel: Aufruf zu konkreten Verpflichtungen der UN-Klimakonferenz

Die an der COP25 teilnehmenden Länder müssen beim Kampf gegen die globale Erwärmung auf den richtigen Kurs zurückkehren. Das sagt Carola van Lamoen von Robeco. Robeco | 04.12.2019 15:46 Uhr
Carola van Lamoen, Head of Active Ownership bei Robeco / © Robeco
Carola van Lamoen, Head of Active Ownership bei Robeco / © Robeco
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Der Schutz der Weltmeere ist das Hauptthema der 25. Konferenz der Vereinten Nationen zum Klimawandel (COP25), die vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Madrid stattfindet. Ein Anstieg des Meeresspiegels ist eine bedeutende Folge globaler Erwärmung im Zuge schmelzender Polkappen. Gleichzeitig bedrohen ein Temperaturanstieg im Ozean und zunehmende Verschmutzung das Meeresleben.

Wie jüngste Berichte zeigen, erreicht die Welt nirgendwo auch nur annähernd die beim Klimaabkommen von Paris (COP21) vor vier Jahren vereinbarten Hauptziele. Das Abkommen strebt eine Begrenzung der globalen Erwärmung bis 2100 auf maximal 2 °C gegenüber vorindustriellen Niveaus an. Im Idealfall sollte der Temperaturanstieg auf weniger schädliche 1,5° begrenzt werden.

Die Hauptaufgabe liegt auf Seiten der Regierungen, wenn es darum geht, dass die Länder sich auf eine CO2-neutrale Wirtschaftsweise zubewegen. Gleichzeitig spielen Anleger ebenfalls eine wichtige Rolle bei anzustrebenden globalen Bemühungen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs, sagt Carola van Lamoen, Head of Active Ownership bei Robeco.

Konkrete Verpflichtungen

„Wir brauchen mehr konkrete und kurzfristige Verpflichtungen und entschlossene Maßnahmen beim Kampf gegen die globale Erwärmung, da wir bei der Einhaltung der Ziele des Abkommens von Paris eindeutig nicht im Plan liegen“, sagt sie. „Die an der UN-Klimakonferenz teilnehmenden Länder müssen eine Führungsrolle übernehmen, um den immer dringlicheren Übergang zu einer CO2-ärmeren Welt zu beschleunigen.“

„Dies sollte im Rahmen einer gemeinsamen globalen Anstrengung erfolgen. Die Ziele des Klimaabkommens von Paris können nur durch gemeinschaftliches Handeln von Ländern, Unternehmen und Menschen erreicht werden. Anleger nehmen eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Energiewende ein, die eine Abkehr von fossilen Energieträgern und vermehrte Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien beinhaltet.“

„Wir alle müssen unsere diesbezüglichen Anstrengungen verstärken, da in letzter Zeit mehrere alarmierende Berichte veröffentlicht wurden, wonach die Welt bereits unter den Folgen steigender Temperaturen leidet – darunter eine zunehmende Zahl von Unwettern und Rekordstände beim Abschmelzen des Eises.“

Berichte zeichnen ein düsteres Bild

Eine Analyse des International Panel on Climate Change (IPCC) aus dem September prognostizierte, dass der Meeresspiegel bis 2100 um mindestens 1,10 Meter steigen wird, wenn die Welt jetzt nicht handelt. In der Arktis war im letzten Sommer ein Rekordrückgang des Eises zu beobachten. Dabei verlor ein grönländischer Gletscher 11 Mrd. Tonnen Eis an einem Tag.

Unterdessen steigen die globalen CO2-Emissionen weiter an. So wurde laut der Internationalen Energieagentur im letzten Jahr ein Rekordvolumen von CO2 aus Verbrennung fossiler Brennstoffe in Höhe von 33,1 Milliarden Tonnen emittiert. Die Verbrennung von Kohle wird für 0,3° des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur um 1° seit Beginn des Industriezeitalters im 18. Jahrhundert verantwortlich gemacht.

Bei der letztjährigen UN-Klimakonferenz (COP24) gab die World Meteorological Organization bekannt, dass der CO2-Anteil in der Atmosphäre 405 ppm (0,405 Promille) erreicht hat – das höchste Niveau seit 3 Millionen Jahren, als der Meeresspiegel 25 m höher lag als heute.

Rolle von Anlegern

Allerdings hat es bei der Korrektur der Situation gewisse Fortschritte gegeben. So haben sich im September beim UN-Klimagipfel in den USA 77 Länder und mehr als 100 Städte dazu verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu werden.

Anleger nutzen in vermehrtem Maß ihre finanziellen Mitteln um Unternehmen zu beeinflussen, damit sie sich auf die Klimawandelziele ausrichten. Die bedeutendste Initiative der letzten Jahre ist Climate Action 100+, eine Allianz aus mehr als 370 Investoren, die mehr als 35 Billionen US-Dollar Vermögen verwalten. Sie setzt die Öl- und Gasproduzenten, an denen die Anleger beteiligt sind, in Richtung Dekarbonisierung unter Druck.

Investoren unterstützen außerdem die Transition Pathway Initiative bei der Analyse, inwieweit Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß wie Versorger und Autohersteller auf den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft vorbereitet sind. In den Niederlanden haben sich Robeco und andere Akteure aus dem Finanzsektor verpflichtet, das Dutch Climate Agreement zu unterstützen, das darauf abzielt, die Treibhausgasemissionen auf kosteneffektive Weise um 49 % gegenüber 1990 zu senken.”

Kooperation ist der Schlüssel zum Erfolg

„Robeco ist in allen diesen Initiativen gemeinsam mit anderen aktiv und setzt Klimawandel-Leitlinien um, die innerhalb der Palette an Nachhaltigkeitsfonds die Dekarbonisierung sowie den Verkauf von Titeln aus dem Bereich thermischer Kohle beinhalten”, sagt Cristina Cedillo Torres, Engagement Specialist bei Robeco.

„Die Kooperation mit anderen Anlegern, Nicht-Regierungsorganisationen und Datenlieferanten ist definitiv der zukunftsweisende Weg, um den Übergang zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft zu beschleunigen.“

„Wir haben unsere Anstrengungen im Hinblick auf Stimmrechtsausübung und Unternehmensdialog verstärkt. Wir nehmen Einfluss auf CO2-intensive Sektoren mit dem Ziel, einen Wandel zu bewirken. Beispielsweise verlangen wir bei unserem Dialog mit Autounternehmen klare Schritte in Bezug auf die Energiewende, einschließlich eines Wechsels zu Elektrofahrzeugen.“

„Im Dialog mit Immobilienunternehmen streben wir eine erhöhte Energieeffizienz von Gebäuden an, was zur Verringerung von CO2-Emissionen beiträgt. Dieses Jahr haben wir eine größere Initiative im Dialog mit der Öl- und Gasbranche abgeschlossen.“

„Wir setzen uns auch dafür ein, die Palmölindustrie nachhaltiger zu machen. Unter anderem verwenden wir Satellitentechnologie zur Beendigung der Entwaldung, die erheblich zur globalen Erwärmung beiträgt.“

Blick in die Zukunft

Der Klimawandel ist seit vielen Jahren ein zentraler Aspekt im Active Ownership Report von Robeco. Ermutigend ist, dass wir mittlerweile einige konkrete Ergebnisse zu beobachten beginnen. Allerdings ist noch weit mehr zu tun, sagt Carola van Lamoen.

„Im letzten Jahr hat Shell der Festlegung kurzfristiger Ziele zur Reduzierung von CO2-Emissionen zugestimmt und wird die Bezahlung von Führungskräften erstmals an die Erreichung dieser Ziele knüpfen“, sagt sie. „Dies war das Ergebnis sehr intensiver Einflussnahme durch Robeco und andere Investoren.“

„Wir registrieren auch ähnlich ermutigende Schritte bei anderen Firmen, die das im Dialog mit Shell entwickelte Gerüst als Vorbild für den eigenen Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise nutzen können."

„Eine steigende Zahl von Unternehmen, mit denen wir im Dialog stehen, beginnt außerdem damit, sich wissenschaftsbasierte Ziele zu setzen. Auch das betrachten wir als einen positiven Schritt in die richtige Richtung. Was wir jetzt brauchen, sind allerdings entsprechende Maßnahmen auf der gesamten Sektorebene.“

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