Ohne dies abzuwarten hat die EZB erneut spürbare Maßnahmen der geldpolitischen Lockerung eingeleitet und so den Euro gegenüber Währungen, deren Notenbanken für 2015 Leitzinserhöhungen signalisieren, wesentlich geschwächt.
Zu den neuen EZB-Maßnahmen gehört die Senkung der Leitzinsen um 10 Basispunkte auf 0,05%. Präsident Draghi hat dies nun als untere Grenze bezeichnet. Darüber hinaus wurde ein breitangelegter Ankauf von privaten Wertpapieren angekündigt. Der Ankauf teilt sich in ein Programm für Asset Backed Securities (ABSPP) und eines für Covered Bonds (CBPP3) auf.
Der Start dieser Programme ist für Oktober geplant. Die Details zu diesem Programm werden am 2. Oktober auf der EZB-Ratssitzung in Rom veröffentlicht. Die geplante zusätzliche Euro-Liquidität aus TLTRO, ABSPP und CBPP3 bewegt sich in einer für die Devisenmärkte spürbaren Größenordnung. EZB-Präsident Draghi nannte ein indirektes Ziel und zwar die Größe der EZB-Bilanz von Anfang 2012. Dies könnte eine Liquiditätsspritze im Bereich von 700 Mrd. bis 1000 Mrd. Euro bedeuten.
Die EZB steht glaubwürdig zu ihrem Kurs eines schwachen Euros und langanhaltender Nullzinspolitik. Dies hat sie mit den neuen Maßnahmen eindrucksvoll bewiesen. Neben dem französischen Präsidenten Hollande und der französischen IWF Chefin Lagarde dürfte die EZB nun auch von der EU-Kommission zusätzlich prominente Unterstützung für diesen Kurs bekommen. Die wichtige Position des EU-Kommissars für Wirtschaft und Finanzen im neuen Team von EU-Präsident Juncker wurde mit Pierre Moscovici besetzt. Er war von Mai 2012 bis März 2014 französischer Finanzminister und ist ein entschiedener Gegner der Austeritätspolitik in der Währungsunion.
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