Zwar habe die österreichische Wirtschaft im vierten Quartal stagniert und dürfe auch für das Jahr 2015 insgesamt deutlich unter dem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum der Europäischen Währungsunion geblieben sein. Doch die wichtigsten Stimmungsindikatoren deuteten ein Ende dieser Phase an.
Globales Wirtschaftswachstum nach wie vor verhalten
Weltweit wird die Wirtschaft nach der Prognose der DekaBank weiterhin nur verhalten wachsen: „Für 2016 rechnen wir lediglich mit einem Plus von 3,2%“, so Kater. Ein stärkeres Wachstum werde es erst wieder ab 2017 geben. „Wir erleben gerade den Abschluss einer Entwicklungsphase der Weltwirtschaft“, erläutert Kater. Insbesondere China und die Schwellenländer hätten zur schwachen weltwirtschaftlichen Entwicklung beigetragen. „Viele Schwellenländer müssen an ihrem Geschäftsmodell arbeiten, nachdem die erste Entwicklungsstufe des Aufbaus von Industrieproduktion nun ausgereizt ist“, kommentiert Kater und betont: „Das wird nicht allen Ländern gelingen“.
Weltweit würden zudem politische Einflussfaktoren an Bedeutung gewinnen. Besonders Europa stehe eine spannende Zeit bevor. „Momentan sehen wir wenig Rückhalt für die aktuelle Politik“, so Kater. Veränderungen in der Parteienlandschaft könnten die weitere wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen: „Politische Einflüsse sind aber nur nachhaltig, wenn sie dauerhafte Veränderungen mit sich bringen. Der Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der EU wäre eine solche dauerhafte Veränderung. Hierauf würden die Finanzmärkte mit großer Verunsicherung reagieren.“
Volatile Märkte beherrschen das Jahr 2016
Diese sind derzeit besonders nervös. Der Aktienmarkt in Europa und den USA hat den historisch schwächsten Jahresauftakt verzeichnet. „Das Jahr 2016 wird für die globalen Finanzmärkte sehr nervenaufreibend und schwankungsreich“, so Kater weiter. Schließlich sei es das Jahr, in dem die US-Notenbank die Leitzinsen wieder in mehreren Schritten auf ein höheres Niveau anhebe. „Es ist höchst unsicher, wie die US-Wirtschaft, die Emerging Markets-Volkswirtschaften und die Märkte darauf reagieren“, betont Kater. Hinzu komme ein zweiter Unsicherheitsfaktor: die langsamere Gangart der Weltwirtschaft, die insbesondere aus einer schwächeren Dynamik der Emerging Markets resultiere. Trotzdem bleibt Kater optimistisch: „Wir rechnen damit, dass das globale moderate Wachstum und die schubkräftige Geldpolitik der Notenbanken den Aktienmärkten insbesondere in Europa ausreichend Auftrieb verleihen werden, sodass am Ende dieses Jahres ein Plus resultieren wird – schlechter Jahresanfang hin oder her.“