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„Die lange und extreme Niedrigzinsphase ist ärgerlich für Investoren, die ihr Erspartes schlicht und ergreifend völlig risikolos anlegen möchten. Die äußerst geringe und fast schon unzumutbare Verzinsung sicherer Geldanlagen sorgt nicht nur für Zinserträge weit unterhalb der Inflationsrate im deutschsprachigen Raum, sondern führt auf lange Sicht sogar zu Altersarmut. Denn es sind ja nicht nur laufende Spareinlagen betroffen. Auch Pensionszusagen und andere Altersvorsorgegelder leiden unter der Niedrigzinsphase und können die eigentlich zu erwartenden Beträge bei Renteneintritt nicht generieren. Das ist umso schwerwiegender für die niedrigen Einkommensgruppen, die naturgemäß keine hohen Summen für den Aufbau einer Altersvorsorge zur Verfügung haben. Bei einem unverändert andauernden Niedrigzinsniveau ist es leider nicht unwahrscheinlich, dass sich eine große Krisensituation aufbaut. Aufgrund der Zinsentwicklungen in der jüngeren Vergangenheit bekommen auch immer mehr Finanzinstitute ernsthafte Probleme mit ihren Kostenstrukturen, da die Margen über Jahre hinweg geschmolzen sind. Dies betrifft sowohl Versicherungen, Bausparkassen, Pensions- und Unterstützungskassen als auch Banken. So wäre es wünschenswert, wenn die US-amerikanische Notenbank Fed nach dem neuerlichen Ausbleiben einer Zinserhöhung beim nächsten Mal den Weg zur Normalität an den Finanzmärkten ebnet – eben mit einer moderaten Zinserhöhung. Dies dürfte sich mittlerweile nicht einmal sonderlich negativ auf das Aktiensegment auswirken. Im Gegenteil: Die Aktienmärkte tendierten sogar negativ in Folge der Nicht-Zinserhöhung der Fed. Es bleibt also zu hoffen, dass die längst überfällige Zinserhöhung in den USA kommt und Europa zu einem späteren Zeitpunkt nachzieht, damit das Investieren in sichere Anlageformen wieder den richtigen Stellenwert erhält mit adäquaten Zinserträgen.“
Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland, Swisscanto Asset Management International S.A.
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