Swisscanto Invest: Aktienmärkte profitieren von Suche nach Rendite

"Aktuell gibt es für die Konjunktur erst Anzeichen einer Stabilisierung, so dass wir für die kommenden Wochen mit einer volatilen Seitwärtsentwicklung der Renditen rechnen", heißt es im aktuellen Swisscanto Kurzbericht April 2019. Swisscanto Invest | 02.04.2019 10:47 Uhr
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Swisscanto Invest - Kurzbericht April 2019 Aktienmärkte profitieren von Suche nach Rendite 

Konjunktur

Die Verlangsamung der Weltwirtschaft hat sich auch im 1. Quartal 2019 fortgesetzt. Zudem ist in den führenden Industriestaaten die Teuerung auf den niedrigsten Stand seit knapp drei Jahren gefallen. In den USA waren allerdings Sonderfaktoren für das schwache 1. Quartal mitverantwortlich, so dass künftig wieder mit einer Wachstumsbelebung gerechnet werden darf. Der Blick auf Europa fällt wenig berauschend aus. Aber immerhin hat sich die konjunkturelle Lage stabilisiert und es gibt erste zaghafte Lichtblicke. Auch für China gibt es einzelne Lichtblicke. Dank diverser Stimulierungsmaßnahmen ist in den nächsten Monaten mit einer Stabilisierung des Wachstums zu rechnen. 

Finanzmärkte

Die US-Notenbank Fed wird dieses Jahr die Leitzinsen nicht erhöhen. Und die Europäische Zentralbank hat den Zinserhöhungszyklus praktisch abgesagt, bevor er richtig begonnen hat. Hintergrund der geldpolitischen Neuorientierung ist einerseits die anhaltende Verlangsamung der Weltwirtschaft und andererseits der spürbare Rückgang der Inflation. Die Anleger haben die Änderung der Geldpolitik mit Wohlwollen aufgenommen. Für Aktien ergibt sich daraus ein vorteilhaftes Szenario: Die Anleihenrenditen bleiben länger tief und die Investoren müssen auf der Suche nach Rendite verstärkt auf Aktienmärkte setzen. Das lange Zeit für Aktien ins Feld geführte TINA-Argument («There is no alternative») erhält damit nochmals mehr Gewicht. Das Rückschlagrisiko dürfte deshalb vorerst gering bleiben. Der steile Aufwärtstrend an den Aktienmärkten wird aber einem deutlich flacheren weichen.

Skepsis am Aktienmarkt bleibt hoch

Bei der aktuellen Kursrally fällt auf, dass sie vor allem von den so genannten Growth-Titeln, also eher hoch bewerteten Unternehmen mit überdurchschnittlichem Gewinnwachstum angetrieben wurde und weniger von den niedrig bewerteten, also vermeintlich günstigen Value-Aktien. Zudem schneiden die kleinen Unternehmen kaum besser ab als die großen. Beide Phänomene zusammen sprechen dafür, dass die Skepsis der Investoren in Bezug auf die globale Wirtschaft sehr hoch ist. Investoren kaufen relativ sicheres Gewinnwachstum und Aktien von Unternehmen mit hoher Liquidität, um im Bedarfsfall schnell verkaufen zu können.

Positive Gewinnüberraschungen erwartet

Mitte April beginnt in den USA die Gewinnberichtssaison für das 1. Quartal. Die Finanzanalysten haben ihre Erwartungen in den vergangenen Wochen deutlich nach unten geschraubt und erwarten im Jahresvergleich sogar einen Gewinnrückgang von über drei Prozent. Wirtschafts- und Umsatzwachstum waren zwar positiv, aber aller Voraussicht nach deutlich niedriger als im 1. Quartal 2018. Folglich müsste der Gewinnrückgang einer deutlichen Margenverengung geschuldet sein. In den vergangenen Berichtsperioden waren die Margen noch relativ stabil. Allerdings dürfte es den Unternehmen immer schwerer fallen, Lohnsteigerungen zu kompensieren, zumal Preiserhöhungen im aktuellen Zyklus sehr schwierig sind. Etwas Entlastung bietet dagegen der Rückgang bei den Refinanzierungskosten, auch wenn dieser Umstand dem Finanzsektor schadet. Ein Rückgang der Margen ist also insgesamt wahrscheinlich, ein Einbruch dagegen nicht. Wir rechnen deshalb mit überwiegend positiven Überraschungen. Aufgrund der aktuellen Konjunktursorgen wird das Hauptaugenmerk der Beobachter allerdings auf den Unternehmensprognosen liegen. Dort erwarten wir verhaltene Kommentare, so dass die Berichtssaison diesmal insgesamt weniger Unterstützung für den Markt bieten könnte als in den vergangenen Quartalen.

Renditen fallen am Ende des Leitzinszyklus

Am Anleihenmarkt wird bereits das Ende des US-Leitzinszyklus antizipiert. Historisch betrachtet fallen die 10-jährigen Renditen von US-Staatsanleihen in einer ersten Phase nach der letzten Leitzinsanhebung. In der Spätphase des Konjunkturzyklus ist für die Richtung der Renditen dann die Wirtschaftsentwicklung maßgebend. Als die Fed im Juni 2006 den Leitzinszyklus beendete, befanden sich die Renditen während sechs Monaten im Rückwärtsgang. Mit einem besseren Wirtschafsausblick haben die Renditen Anfang 2007 nochmals die Trendwende geschafft, bevor dann zwölf Monate nach Ende des Leitzinszyklus der Zyklushöchststand der 10-jährigen US-Rendite erreicht wurde. Aktuell gibt es für die Konjunktur erst Anzeichen einer Stabilisierung, so dass wir für die kommenden Wochen mit einer volatilen Seitwärtsentwicklung der Renditen rechnen.

 

 

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