Kommentar
Die Aktienmärkte Lateinamerikas setzten ihren Aufwärtstrend im April fort und schnitten besser ab als alle übrigen Regionen der Emerging Markets. Brasilien stand erneut an der Spitze. Lediglich Mexiko trat auf der Stelle und spiegelte einige wenig anregende Wirtschafts- und Unternehmens-meldungen wider. Brasilien profitierte von weiteren Meinungsumfragen, die andeuten, dass die Unterstützung für Präsidentin Dilma Rousseff im Vorfeld der für den Oktober angesetzten Wahlen schwinden könnte. Die Wirkung derartiger Umfragen auf die Aktienkurse belegt das Ausmaß, in dem die Märkte einen Regierungswechsel herbeisehnen. Nach der vorherrschenden Meinung hat die amtierende Regierung die Wirtschaft schlecht gemanagt. Die günstige Nachrichtenlage im Umfeld der Portfoliobeteiligungen führte in diesem Monat zu einer kleinen Outperformance des Fonds. In Brasilien verzeichnete Smiles (Kundenbindungsprogramme für Fluggesellschaften) Kursgewinne von 18%. Wahrscheinlich schüttet das Unternehmen in diesem Jahr eine einmalige Sonderdividende in einem einzigen Pauschalbetrag aus, der einer Rendite von etwa 20% entspricht. Anima, ein Bildungsträger im Premiumsegment, wurde im Vormonat ins Portfolio aufgenommen. Er verzeichnete Kursgewinne von 18% nach der Ankündigung der Übernahme von USJT, eines weiteren Premium-Bildungsträgers im Hochschulbereich mit Sitz in Sao Paulo. Die Transaktion wird sich direkt positiv auswirken. Sie erhöht die Studentenzahl für Anima um etwa 50% und bekräftigt das Versprechen des Unternehmens, die Erlöse aus dem IPO im letzten Oktober teilweise für Akquisitionen im Kerngeschäft zu verwenden.Auf der Verliererseite stand der kolumbianische Energiekonzern Pacific Rubiales, dessen Aktien 10% einbüßten, nachdem die Ergebnisse für das erste Quartal statt einer Kostenreduzierung gestiegene Kosten belegten. Das Unternehmen begründete dies mit Terroranschlägen auf seine Pipelines, weshalb der teure Transport mit Lkws erforderlich wurde. Diese Position haben wir reduziert.
Weitere Veränderungen im Portfolio bestanden u. a. im Austausch des chilenischen Getränkekonzerns CCU durch das chilenische Unternehmen Forus. CCU leidet unter den Steuern auf Alkohol und Softdrinks und steht offenbar durch den zunehmenden Wettbewerb unter Druck. Forus ist ein Einzelhändler für Schuhe und Outdoor-Bekleidung, der auf die Outdoor-Begeisterung des Landes setzt. Er besitzt eine Regionallizenz für eine Reihe von internationalen Marken und hat sich als fähiger Manager bewährt. Das Unternehmen ist nicht von Verbraucherkrediten oder Immobilien abhängig und dürfte ein zweistelliges Gewinnwachstum erzielen. Es wird mit einem attraktiven KGV von 14 gehandelt und weist eine der höchsten Gesamtkapitalrenditen in der Vergleichsgruppe auf.