Die Aktienmärkte des Nahen Ostens und Nordafrikas bewegten sich im Juni kaum, mit Ausnahme von Saudi Arabien, wo Bestände abgestoßen wurden, nachdem die Marktöffnung für ausländische Investoren zu Mitte des Monats nicht den von den meisten heimischen Investoren erwarteten unmittelbaren Mittelzufluss zeitigte.
Das Fondsengagement in Ägypten hat in den letzten Monaten stetig zugenommen, da wir angesichts der Pro-Wirtschafts-Haltung und reformorientierten Ausrichtung der neuen Verwaltung einige interessante Anlagemöglichkeiten ausfindig machen konnten. Eine davon, der Lebensmittelerzeuger Edita, der im März nach einem stark überzeichneten Börsengang ins Portfolio kam, gewann im Juni bedeutend an Wert. Der Titel schwamm gegen den Strom der allgemein schwächeren Kurse an der ägyptischen Börse und kletterte um 4%. Die Edita-Aktie steht jetzt in etwa 50% über dem Ausgabepreis, da die Anleger weiterhin das starke Wachstumspotential des Unternehmens schätzen. Der Aufwärtstrend sollte sich weiter fortsetzen. Der Automobilkonzern GB Auto belastete dagegen die Performance. Die Aktie stand unter Druck, da der Markt eine stark diskontierte Bezugsrechtsemission verdauen musste. Die Aussichten für das Unternehmen bleiben allerdings positiv, da die wesentlichen Erfolgsfaktoren des Unternehmens weiterhin vom positiven makroökonomischen Umfeld in Ägypten begünstigt werden.
Die negativen Auswirkungen des schwächelnden saudischen Markts auf den Fonds wurden zum Großteil durch eine positive Titelauswahl wieder wettgemacht. Da von staatlicher Seite eine Diversifizierung der Wirtschaft gefördert werden soll – weg von einer zu starken Abhängigkeit vom Energiesektor – müssten eine Reihe von hochwertigen Unternehmen, vor allem in Konsumbereichen, profitieren. Dazu gehören Halwani Bros, ein führender saudischer Hersteller und Vertreiber von vor Ort erzeugten Nahrungsmitteln, der auch beachtliche Geschäftsaktivitäten in Ägypten betreibt. Die Aktie stieg im Juni um 2%, getragen von den Plänen, ältere und weniger effiziente Produktionslinien nach der Eröffnung neuer Betriebsstätten in Dschidda abzustoßen.
In Saudi-Arabien führte die Umständlichkeit des Qualifizierten Ausländischen Investorstatus, den es zum Markteintritt zu erwerben gilt, dazu, dass lediglich ein Ausländerkonto am 15. Juni eröffnet wurde, der erste Tag, an dem Auslandsinvestitionen gestattet waren. Die Reformen auf dem Aktienmarkt werden zwar weitergehen und für besseren Zugang sorgen, der Fokus wird aber wohl zunächst wieder zurück auf grundsätzliche Investmentaspekte gehen, ohne den Lärm, der jüngst um ausländische Besitzer gemacht wurde.
Akhilesh Baveja, Magna MENA Fund