"Die Emerging Markets konnten ein weiteres starkes Quartal verbuchen, sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zu den etablierteren Märkten, und dies trotz einer leichten Korrektur im September, dem ersten Monat in diesem Jahr, während dem Emerging Markets wegen des anziehenden Dollars schlechter abschnitten. Alle wichtigen Emerging Markets legten im Quartalsverlauf zu. Die größten Bewegungen gab es in Russland, Brasilien und China. Der Fluch der Index-Aufnahme machte sich wieder bemerkbar. Pakistan war mit einigem Abstand das schwächste der 25 Länder im Index über die letzten drei Monate, nachdem es in gut einem Jahr vor dem Hochstufen von MSCI von einem Frontier zu einem Emerging Market um 50% gestiegen war.
Im September schnitten alle bereits erwähnten Gewinner überdurchschnittlich ab, während es in Südafrika und der Türkei eher Verkaufstendenzen gab, da alte Sorgen wieder auftauchten. Der südafrikanische Rand erwies sich als die schwächste aller wichtigen Währungen.
Das Portfolio schnitt im Oktober um einiges besser als die Benchmark ab. Zwei brasilianische Titel, die bereits lange im Portfolio sind, schöpften den meisten Wert. Kroton, das Bildungsunternehmen, schnitt weiterhin gut ab. Die Neueinschreibungen steigen im gesunden Ausmaß, während die Zahl der Studienabbrecher abnimmt. Die Margen sind strukturell hoch, ebenso der freie Cashflow, und dennoch wird der Sektor immer noch mit einem Marktabschlag gehandelt. Lojas Renner, der Modeeinzelhändler, ist ein weiterer Titel, der im Laufe des letzten Jahres sehr gut abgeschnitten hat. Vor kurzem hatten wir wieder eine Besprechung mit dem Management wo über die Pläne zur Eröffnung neuer Läden wie auch über eine wahrscheinliche weitere Verbesserung der Margen über z.B. eine bessere Logistik und ein besseres Lieferkettenmanagement gesprochen wurde. Sowohl Kroton als auch Renner sind ganz klare Beispiele von 'Klassenbesten'.
Negativ war, dass Chailease, das taiwanesische Leasing-Unternehmen, im September rückläufig war. Bei dem Titel kam es nach einer hervorragenden Entwicklung aufgrund von Gesprächen zu einer GDR-Emission zu einigen Gewinnmitnahmen. Wir hatten eine positive Besprechung mit der Geschäftsführung in Taipei und erwarten eine Beschleunigung bei der Kreditvergabe in China, auch wenn das Geschäft im Heimatmarkt zurückgeht. Unabhängig von der Entwicklung im September beginnt sich die Stimmung bei den langfristiger orientierten Investoren hin zugunsten der Emerging Markets zu wenden. Bessere Außenbilanzen der letzten paar Jahre und hohe Realzinssätze bedeuten, dass die Währungen der Emerging Markets weiter gestützt werden sollten, selbst wenn die US-Zinsen weiter steigen. Eine bessere Rentabilität der Unternehmen sollte die Aufmerksamkeit weiter auf Qualitäts-Titel lenken."