"Im November legten die Emerging Markets nach einem bisher hervorragenden Jahresverlauf erst einmal eine Verschnaufpause ein. Von den größeren Märkten schwächelten Brasilien, die Türkei und Taiwan, während Südafrika deutlich zulegte. China entwickelte sich weiterhin gut, und Russland, der große Nachzügler dieses Jahr, zog an. Relativ betrachtet war es wieder ein guter Monat für unsere Strategie.
Die Märkte stellen sich auf die stetigen Verbesserungen bei den weltweiten Wachstumsaussichten ein. Die Preise von Handelsgütern steigen, und die Rohstoffpreise erholen sich wieder von den Tiefstwerten der Jahresmitte. Öl konnte auch vom Abschluss der OPEC-Gespräche in Wien profitieren, im Rahmen derer ein diszipliniertes Vorgehen bekräftigt wurde. Die US-Zinsen steigen sukzessive, allerdings mit moderatem Tempo und jeweils gut im Voraus signalisiert. Bei US-Aktien gibt es weiterhin nur eine sehr geringfügige Volatilität, was auf eine gewisse Sorglosigkeit hindeuten könnte. Die Fundamentalwerte der aufstrebenden Volkswirtschaften verbessern sich jedoch: sowohl das Wachstum als auch die Erträge ziehen an, und die Bewertungen sind weiterhin vernünftig; und dennoch zeichnen sich noch nicht die Marktmittelzuflüsse ab, die typischerweise in der Endphase einer Hausse zu sehen sind.
Die Performance der großen chinesischen Tech-Unternehmen war durchwachsen, nachdem sie jetzt seit fast zwei Jahren kontinuierlich am Steigen waren. Wir statteten den wichtigsten Akteuren in Peking, Hangzhou und Shenzhen einen Besuch ab. Die besuchten Unternehmen gehören schon seit geraumer Zeit zu den größten Beteiligungen im Portfolio und, im Falle von Alibaba im Speziellen, leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Performance. Nach unserer Reise waren wir zuversichtlich, dass unsere ‚Winner takes all‘-Einschätzung des Sektors stimmt, und dass Alibaba weiterhin der beste Titel in diesem Bereich sein müsste. Wir waren von der neuen Alibaba-Einzelhandelsstrategie beeindruckt, die online und offline verschmelzt und dadurch den dem Unternehmen zugänglichen Markt signifikant ausdehnt.
Vakrangee, das indische Logistik- und Auftragsabwicklungsunternehmen, erwies sich ebenfalls als guter Performer: die Aktie legte, seitdem wir sie im Sommer erstanden, um 50% zu. Das jüngste Geschäftsergebnis war stark, vor allem bei dem wichtigen Kennwert Umsatz pro Filiale und das bei einer Erhöhung der Filialenanzahl um 60% innerhalb von zwölf Monaten. Der Vorsteuergewinn stieg um 48% im Jahresvergleich, und die Verschuldung konnte auf null zurückgefahren werden. Inzwischen sind auch Sell-Side-Analysten auf das Unternehmen aufmerksam geworden.
Der größte Negativbeitrag für die Rendite kam von Coca-Cola Icecek aus der Türkei. Der Monat begann mit der Bekanntgabe des Geschäftsergebnisses zum dritten Quartal, das über den Erwartungen lag: Gewinnwachstum von 56% im Jahresvergleich, starker freier Cashflow und ein Rückgang bei der Nettoverschuldung. Allerdings notierte die Lira diesen Monat aufgrund der höheren Inflation in der Türkei schwächer, was im Großen und Ganzen den Ausschlag für die unterdurchschnittliche Performance des Marktes war.
Trotz steigender Mittelzuflüsse in die Emerging Markets in diesem Jahr, sind institutionelle und Fondsinvestoren generell nach wie vor bei dieser Vermögensklasse stark untergewichtet. Angesichts im Allgemeinen gesunden Fundamentaldaten, erwarten wir, dass die Aktienkurse der Emerging Markets im kommenden Jahr weiter zulegen."