Deutsche AWM: Globale Marktvolatilität bleibt, aber bietet Chancen

Im jüngsten CIO Flash erklären die Kapitalmarktstrategen der Deutsche Asset & Wealth Management, warum sie die derzeitigen Turbulenzen für einen vorübergehenden Sommersturm halten und sich Anleger schon bald wieder auf die positiven Entwicklungen in den Industrieländern konzentrieren werden. DWS | 25.08.2015 15:00 Uhr
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Ein kräftiger Sommersturm

— Befürchtungen vor einer Wachstumsabschwächung in China schreckten in den letzten Tagen die Investoren auf. Die Folge waren heftige Korrekturen bei Aktienindizes in den Industrie- und Schwellenländern und bei Rohstoffpreisen. Aufgrund der in der Urlaubszeit niedrigen Liquidität wandelte sich eine ansonsten überschaubare Korrektur zu einem richtigen Sommersturm.

— China steht bei der Stimmungsveränderung an den Märkten in Richtung „Risk-off“ im Mittelpunkt. Auslöser waren enttäuschende Industrieproduktions- und Exportdaten. Unser Basisszenario bleibt eine weiche Landung der chinesischen
Wirtschaft. Obwohl die Datenqualität durchwachsen ist und sehr viele strukturelle Veränderungen in China in Gang gekommen sind, ist es schwierig, eine genaue Bewertung der wirtschaftlichen Lage des Landes vorzunehmen.

— Chinas Schwäche strahlte negativ auf die anderen Schwellenländer aus, wobei wir keine Wiederholung der 1997er Asienkrise befürchten. Im Fokus stehen derzeit drei der vier BRIC-Staaten (Brasilien, Russland und China, aber nicht Indien) sowie einige andere Staaten wie bspw. die Türkei und Thailand. Gefährdet sind Schwellenländer, die politisch instabil sind und/oder diejenigen mit einer in US-Dollar denominierten hohen Schuldenlast.

— Die Auswirkungen auf die Industrieländer kommen derzeit nicht primär über die Handelsströme (die traditionelle Verbindung) sondern über Unternehmen aus Industrieländern mit einem hohen Umsatzanteil in den Schwellenländern.

— Wir glauben weiterhin, dass die U.S. Federal Reserve (Fed) ihre Leitzinsen 2015 erhöhen wird, entweder im September oder im Dezember. Eine Verschiebung der Zinserhöhung könnte eine kurzfristige Entlastung bringen. Es besteht allerdings ein größeres Risiko, dass die Märkte dies als Zeichen einer Schwäche der Weltwirtschaft interpretieren. Die Wortwahl der Fed und die Kommentierung, die die Fed den Märkten gibt, wird sehr wichtig sein.

Noch einige Tage Regen Seit längerem warnen wir bereits vor den Gefahren plötzlicher Kurzstürze – also vor „Flash Crashes“. Zu Jahresbeginn prognostizierten wir auch die volatile Marktentwicklung für 2015. Wir vermuten, dass die Marktkorrektur noch einige Tage anhält. Im Vergleich zum Jahresbeginn büßten einige Anlageklassen deutlich an Wert ein, was weitere Fonds zu Verkäufen zwingen könnte. Mittelfristig dürften gute Wirtschaftsdaten aus den USA und aus Europa wieder mehr Sicherheit geben, eine gewisse Skepsis könnte dagegen gegenüber besseren Daten aus China herrschen. Die strukturellen Reformen benötigen Zeit, bis sie greifen. Geldpolitische Maßnahmen in China (bspw. die Reduzierung des Mindestreservesatzes) dürften symbolisch wichtig sein. Wie bereits erwähnt, sind die Kommentare der Fed von hoher Wichtigkeit.

Aktien: Wir denken, dass die unmittelbare Marktreaktion übertrieben war und gehen entsprechend davon aus, dass es selektive Kaufgelegenheiten gibt. Die komplexe Situation macht es schwierig, den Tiefpunkt des Marktes zu bestimmen. Europäische Aktien befinden sich aus unserer Sicht mittlerweile auf einem attraktiven Bewertungsniveau. Eine erneute Aufwertung des US-Dollar dürfte positiv für Unternehmen aus der Eurozone sein. Neutral bleiben wir bei Aktien aus Schwellenländern. Hier erwarten wir die meisten Kürzungen der Gewinnprognosen in den kommenden Wochen.

Anleihen: Auch hier scheinen die Märkte in einigen Fällen überreagiert zu haben. Wir favorisieren aktuell, zehnjährige Bundesanleihen taktisch unterzugewichten. Für Bonds aus der Eurozonen-Peripherie bleiben wir neutral. Bei Staatsanleihen aus Schwellenländern würden wir derzeit kein Risiko eingehen; es gibt Opportunitäten, aber die Liquidität ist derzeit an den Märkten gering. Schwellenländer-Unternehmensanleihen müssen nach Sektor und Land und nicht nach Region betrachtet werden. Wir behalten unsere neutrale Einschätzung gegenüber Investment-Grade- und Hochzinsanleihen aus Industrieländern bei.

Rohstoffe: Der Einbruch beim Ölpreis drückt auf die Stimmung, reflektiert aber – da es sich dabei eher um ein Überangebot als um eine Nachfrageschwäche handelt – keine Schwäche des globalen Wirtschaftswachstums. Die durch das billige Öl bedingte positive Wirkung auf den Konsum ist in unseren Augen ein wichtiger Faktor.

Währungen: Die Rolle des Euro als Finanzierungswährung führt zu einer Aufwertung, wenn Anleger Risikopapiere liquidieren. Wenn sich die Situation wieder stabilisiert, erwarten wir, dass der US-Dollar seinen langfristigen Aufwärtstrend wieder aufnimmt.

Fazit: Kurzfristig erwarten wir weitere Volatilität an den Märkten, jedoch sollte der Sommersturm vorüberziehen.

Deutsche Asset & Wealth Management 

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