DWS CIO Flash: Anpassung unserer Kursziele für 2019

Der Markt preist die Risiken neu ein und fühlt sich von der US-Zentralbank vernachlässigt. Das könnte Eigendynamik entfalten. DWS | 21.12.2018 10:22 Uhr
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Wie hätte sich ein Hedgefondsmanager wohl positioniert, der die Entscheidungen und die Presseerklärung der US Federal Reserve (Fed) bereits einen Tag vorher gekannt hätte? Bis Mittwochmittag hätte man angenommen, er hätte desinteressiert abgewunken. Alles genau wie erwartet, keine Marktreaktion zu erhoffen. Es lief bekanntlich anders, die Märkte setzten ihre Talfahrt fort, was wiederum zwei Dinge verdeutlicht. Erstens: Zwischen dem wie auch immer in Medien und Finanzdiensten aggregierten und kommunizierten Marktkonsens und den Erwartungen der aktiven Marktteilnehmer klaffen regelmäßig große Lücken. Zweitens: Die Fed bewegt die Märkte und nicht umgekehrt, was letztere regelrecht zu erzürnen scheint. 

Diese Standfestigkeit der US-Notenbank hat auch ihr Positives, galt es doch nach den vorangegangen Tweets des US-Präsidenten bei dieser Sitzung umso mehr, nicht nur der Finanzwelt die eigene Unabhängigkeit zu demonstrieren. Darüber hinaus hätte ein Einknicken der Fed mittelfristig die Verunsicherung nur erhöht und ihren Handlungsspielraum bei ihrer übernächsten Sitzung im März eingeschränkt. Sollte es die Datenlage erfordern, könnte sie dann den Zinsschritt leichter ausfallen lassen. 

Auch wenn wir grundsätzlich den Konjunkturoptimismus der Fed teilen, haben wir uns am Donnerstag entschieden, unsere Kursziele per Ende 2019 anzupassen. Nicht zuletzt, da wir eine negative Rückkopplung der Finanzmärkte auf die Realwirtschaft nicht mehr ausschließen können. Sei es allein über die Stimmungskomponente, oder auch über die schlechteren Finanzierungskonditionen. Darüber hinaus, gehen Marktteilnehmer in guten Zeiten oft mehr Risiken ein, als von außen - oder sogar für sie selbst - ersichtlich ist. Manchmal werden diese Risiken erst im Nachhinein deutlich erkennbar, nachdem Marktturbulenzen an unerwarteten Stellen Löcher reißen. Unseres Erachtens wären die USA aufgrund ihrer ausgeprägteren Kapitalmarktausrichtung dafür empfindlicher als andere Regionen. Angesichts der bereits deutlich ausgeweiteten Risikoprämien bei Unternehmenskrediten dürften etwa die schwächer kapitalisierten US-Firmen ihre Aktienrückkaufprogramme deutlich zurückfahren und auch bei Firmenübernahmen könnte die Dynamik zurückgehen. All das kann man jedoch auch als überfällige Normalisierung begreifen, die jedoch keine Panik rechtfertigt. Denn so ungewöhnlich dieses vierte Quartal auch ist - der S&P 500 hat bisher über 15 Prozent verloren – so muss man diese Marktschwäche auch in Relation zur vorangegangenen Rally sehen. Der S&P 500 hat "lediglich" die Kursgewinne der vergangenen 18 Monate wieder abgegeben. Natürlich schmerzt das, aber zum Tiefpunkt im März 2009 hatte die Baisse den Index um über 20 Jahre zurückgeworfen. Und die Lage auf den Rentenmärkten war damals bekanntlich deutlich schlechter als heute – mit entsprechender Wirkung auf die Lage der Unternehmen. 

Unser Weltbild hat sich im vergangenen Monat nicht grundlegend verändert. Wir sehen 2019 weiter positiv, doch konstatieren gleichzeitig, dass es eine Handvoll Risiken gibt, die im Jahresverlauf unser Bild noch deutlich verschlechtern, oder bei Entspannung, leicht verbessern könnten. Der Markt preist derzeit die Risiken etwas höher ein, als wir das tun. Die – geringfügigen - Anpassungen unserer Kursziele sind der Tabelle auf der nächsten Seite zu entnehmen. Wir gehen nunmehr von zwei statt drei Fed-Zinserhöhungen im kommenden Jahr aus, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Zinsen, welche wir auch für Europa etwas reduziert haben. An unserer Präferenzen bezüglich der Vermögensklassen hat sich nichts geändert. 

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