Chart der Woche: Mit diesem Wachstum Chinas ließe sich leben

DWS "Chart der Woche": Die Berichterstattung über Chinas 2018er Wachstumsraten ist übertrieben pessimistisch. DWS | 25.01.2019 10:15 Uhr
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Nach Veröffentlichung der chinesischen Wachstumszahlen für 2018 versahen so manche Pressekommentare diese mit wenig erbaulichen Attributen. Es war von "schockierenden" Zahlen und einem "dramatischen Wachstumseinbruch" zu lesen. Dies klingt etwas verwunderlich, stimmten doch die berichteten Zahlen auf den Zehntelprozentpunkt mit den Konsens-Schätzungen der Analysten überein. Die Analysten wiederum scheinen sich eng an den offiziellen Prognosen aus Peking orientiert zu haben: Zum Jahresbeginn hatte der chinesische Staatsrat ein Wachstumsziel von 6,5 Prozent formuliert. Entsprechend war bereits Anfang 2018 von der "niedrigsten Wachstumsrate seit 1990" die Rede – eine Feststellung, die jetzt mit ähnlichem Entsetzen wiederholt wird. Angesichts eines Wachstums im vierten Quartal in Höhe von 6,4 Prozent im Vorjahresvergleich bzw. von 6,6 Prozent für das Gesamtjahr erwiesen sich die Prognosen aus China erneut als höchst präzise.

Auch aus einer anderen Perspektive scheint die Aufregung etwas übertrieben: In unserem Chart der Woche betrachten wir den Beitrag, den China zum Weltwirtschaftswachstum leistet. Dieser ist in den letzten Jahrzehnten von drei Prozent in den 1980er Jahren auf über 25 Prozent gestiegen. Zu jedem Dollar an zusätzlichem Welt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) trägt China somit mehr als ein Viertel bei. In den vergangenen zehn Jahren blieb der Anteil Chinas dabei mehr oder weniger konstant, obwohl die chinesischen Jahreswachstumsraten im gleichen Zeitraum von über zehn Prozent auf aktuell 6,6 Prozent gefallen sind. Dies lässt sich einerseits mit dem schwächeren Wachstum der Industrieländer und andererseits mit der wachsenden absoluten Größe der chinesischen Wirtschaft erklären.

Zurzeit verdichten sich die Hinweise, dass aus Peking für das laufende Jahr ein Wachstumsziel von 6 bis 6,5 Prozent formuliert werden könnte. Damit würde das Reich der Mitte erneut ein Hort der Stabilität in einer Welt von ansonsten schwächelnden Konjunkturaussichten werden, wie Xueming Song, Chief Economist China bei der DWS, betont. Was jedoch wiederum nicht ausschließen würde, dass in einem Jahr erneut mit großer Aufregung von einer weiteren Wachstumsabschwächung in China berichtet werden könnte. Skeptiker – und skeptisch sollte man angesichts des unglaublichen Zielerreichungsgrads chinesischer Wirtschaftszahlen auch stets bleiben – könnten nun fragen, warum denn dann so viele westliche Unternehmen jetzt bereits ihre schwächeren Quartalszahlen und -ausblicke mit flauen Zahlen aus China begründen. Dazu stellt Xueming Song klar, dass China bei den aktuellen Konjunkturpaketen stärker auf Konsum und Dienstleistungen – also die Binnenwirtschaft – setzt, während ausländische Firmen in der Vergangenheit von Investitionen in den Kapitalstock profitiert haben. Schließlich weiß Pekings Führung wohl am besten, dass angesichts von Überkapazitäten und einer rasant gestiegenen Verschuldung der Spielraum für klassische Investitionsoffensiven kleiner wird. Das ist zwar ärgerlich für die ausländischen Firmen, aber scheint, den BIP-Zahlen nach zu urteilen, für das Land zu funktionieren.

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