DWS Chart der Woche: Wo sind nur die Gewinne geblieben?

Für amerikanische Unternehmen – und deren Aktionäre – kommt der offensichtliche Mangel an Preismacht in zyklischen Sektoren zu einem kritischen Zeitpunkt. DWS | 18.10.2019 09:57 Uhr
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Eine der interessanteren jüngeren Wirtschaftsdaten aus den USA waren die September-Zahlen der Erzeugerpreise. Das Kernwachstum, welches um die volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise bereinigt ist, sank bei den fertigen Erzeugnissen und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr auf 1,4 Prozent. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den zwei Prozent, die Ende 2018 verzeichnet wurden. Es ist zwar nur ein einzelner Datenpunkt, dennoch ein ziemlich bemerkenswerter. Besonders im Hinblick auf die Ursachen der Abschwächung. 

* National Income and Product Account (Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung)
** Unternehmensgewinne vor Steuern mit Bestandsbewertung und Kapitalverbrauchsanpassungen

Quellen: Haver Analytics, U.S. Bureau of Labor Statistics, Bureau of Economic Analysis; Stand: 16.10.2019

Die Marktbeobachter haben sich daran gewöhnt, dass das verarbeitende Gewerbe in den USA schon länger Anzeichen von Schwäche aufweist. Doch diesmal lag die Hauptursache für die Enttäuschung bei den Dienstleistungen, wo die Preise um 0,2 Prozent fielen (gegenüber dem Vormonat), verglichen mit einem Anstieg von 0,3 Prozent im August. Eine wesentliche Ursache für die Schwäche waren die Margen der Groß- und Einzelhändler. Wie das U.S. Bureau of Labor Statistics treffend feststellt, entfiel fast die Hälfte des Preisrückgangs bei den Verbraucherpreisen auf den Maschinen- und Fahrzeuggroßhandel, der um 2,7 Prozent zurückging . Auch andere zyklische Waren und Dienstleistungen verzeichneten Preisrückgänge, darunter leichte Nutzfahrzeuge, verschiedene chemische Produkte sowie Transport- und Lagerdienstleistungen. 

Für amerikanische Unternehmen - und deren Aktionäre - kommt der offensichtliche Mangel an Preismacht in zyklischen Sektoren zu einem kritischen Zeitpunkt. „Längerfristig könnte dies in niedrigeren Margen und letztlich geringerem Gewinnwachstum münden“, betont Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS. Darüber hinaus entwickeln sich verschiedene Sektoren tendenziell ähnlich, meist mit zeitlicher Verzögerung. So könnten beispielsweise gewisse Produzenten, die bereits unter dem Handelskrieg leiden, irgendwann bestimmte Dienstleistungen einsparen. Andererseits könnten Auto-Großhändler, die nun für ihren Bestand die Preise senken mussten, im nächsten Monat weniger Autos bestellen und so den Gütertransport und die Automobilhersteller in Mitleidenschaft ziehen. Darüber hinaus verlieren die Unternehmensgewinne, gemessen an der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, bereits seit mehreren Jahren an Fahrt, wie unser „Chart der Woche“ zeigt. „Wenn jetzt auch die Produzentenpreise zu sinken beginnen, ist das sicherlich kein positives Zeichen für die Profitabilität“, erklärt Christian Scherrmann.

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