GAM Insights: Europäische Aktien auf Aufholjagd

Europäische Aktien erzielten 2017 solide Erträge: So betrug das Plus des MSCI Europe ex UK Index (EUR) im vergangenen Jahr 12 Prozent. Berücksichtigt man, dass börsennotierte europäische Unternehmen fast die Hälfte ihrer Umsätze außerhalb von Europa erwirtschaften, liegt die tatsächliche Performance sogar noch höher: Auf US-Dollar-Basis erzielte derselbe Index letztes Jahre eine Gesamtrendite von ganzen 28 Prozent – also mehr als das Doppelte in Euro. „Und das Ende der Fahnenstange im aktuellen Konjunkturzyklus ist noch nicht erreicht. Für europäische Aktien besteht noch Luft nach oben“, sagt Niall Gallagher, Investment Director bei GAM. GAM | 13.02.2018 12:01 Uhr
Niall Gallagher, Investment Director, GAM / ©  GAM
Niall Gallagher, Investment Director, GAM / © GAM
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Ein Blick auf vergangene Zyklen zeige, dass europäische Aktien aktuell keineswegs übermäßig hoch notierten: „Seit dem Tiefpunkt des Marktes im Jahr 2009 erzielten US-Aktien doppelt so hohe Erträge wie ihre europäischen Konkurrenten. In ähnlicher Weise liegen die Gewinne europäischer Unternehmen immer noch um mehr als 30 Prozent unter ihren Höchstwerten von 2007, während die US-Gewinne diesen Höchststand bereits im Jahr 2011 übertrafen und zum jetzigen Zeitpunkt fast 40 Prozent über dem Hoch von 2007 notieren“, erläutert Gallagher. 

Darüber hinaus betrug die Gesamtrendite des MSCI Europe Index vom Höhepunkt des Aktienmarktes im Oktober 2007 bis Ende 2017 weniger als 20 Prozent. „Dies entspricht einer annualisierten Rendite von unter 2 Prozent pro Jahr. Im gleichen Zeitraum lag die Gesamtrendite des S&P 500 über 110 Prozent – also einer annualisierten Rendite von knapp 8 Prozent jährlich.“ Für europäische Aktien bestehe folglich ein erheblicher Aufholspielraum. 

Konjunkturdynamik sorgt für Gewinnwachstum 

Zum größten Teil lasse sich diese Differenz durch die Krise in der Eurozone von 2010 bis 2012 erklären, die fast unmittelbar auf die globale Finanzkrise von 2008 folgte. Die Erholung der US-Aktienkurse vom Tiefpunkt im März 2009 habe dagegen viel geradliniger verlaufen können. Die Position der Eurozone habe sich jedoch seit 2015 verändert: „Die Wettbewerbsfähigkeit und die Staatshaushalte verbesserten sich enorm, und die Leistungsbilanzen kehrten zum Gleichgewicht zurück. Strukturreformen in Ländern wie Spanien, Italien und zuletzt auch in Frankreich wirkten sich ebenfalls vorteilhaft aus. Der letzte Baustein war die jüngste Transformation des europäischen Bankensystems“, erklärt Gallagher.

Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft der Eurozone wesentlich kräftiger als erwartet. Zentralbanken, supranationale Finanz- und Wirtschaftsorganisationen sowie Wirtschaftsprognostiker hoben ihre Schätzungen für das BIP der Eurozone für 2017 und 2018 während des Jahres mehrmals an, da sie dem Aufwärtstrend der Konjunkturdynamik hinterherjagten. Gegen Ende 2017 stiegen Konjunkturindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes, das Konsumentenvertrauen und die Zuversicht in der Bauwirtschaft auf die höchsten Werte in diesem Zyklus. Aber auch ‚härtere‘ Indikatoren wie der Autoabsatz und die Arbeitslosenzahlen beendeten das Jahr 2017 auf sehr hohen Niveaus und deuteten auf eine Fortsetzung dieser starken Dynamik hin. 

„Die Krisen in der Eurozone haben von vielen Ländern definitiv einen hohen Tribut gefordert. Im Hinblick auf das Aufholpotenzial kann dieser ‚Durchhänger‘ jedoch nur als vorteilhaft angesehen werden. Da die europäischen Gewinne immer noch unter den Höchstwerten des Jahres 2007 liegen, dürfte die erneute Konjunkturdynamik eine Fortsetzung des starken Trends beim Gewinnwachstum antreiben“, fährt der Experte fort. Für 2017 und 2018 wird entsprechend ein zweistelliges Gewinnwachstum des MSCI Europe Index erwartet. 

Die Bewertungen bleiben günstig 

Die Bewertungen am europäischen Aktienmarkt seien zwar nicht mehr so günstig wie während der Krisenjahre der Eurozone von 2012 bis 2013, als der MSCI Europe Index bezogen auf die erwarteten Gewinne ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15 aufwies. Die Ertragskraft der europäischen Aktienmärkte sei jedoch im Vergleich zu den historischen Niveaus noch immer verringert. „Deshalb halten wir es angesichts des Wirtschaftswachstums und der steigenden Gewinne für sinnvoller, den europäischen Aktienmarkt auf der Basis normalisierter Gewinne zu betrachten. Demnach sind europäische Aktien immer noch moderat bewertet und im Vergleich zur Vergangenheit keineswegs teuer. Die Aufholjagd könnte entsprechend noch eine ganze Weile andauern“, schließt Gallagher.  

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