Europäischer Aktienmarkt vor Aufholjagd?

Europäische Aktien werden von vielen Anlegern missverstanden und haben mehr zu bieten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist – so lautet eine aktuelle Einschätzung von Niall Gallagher, Investment Director bei GAM Investments. Und für diese führt er drei gute Gründe an: GAM | 29.11.2018 14:08 Uhr
Niall Gallagher, Investment Director, GAM / © GAM Investments
Niall Gallagher, Investment Director, GAM / © GAM Investments
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„Die europäische Wirtschaft legt ein gesundes Wachstumstempo an den Tag, die Arbeitslosigkeit sinkt und der Lohnanstieg regt den privaten Konsum an. Das dürfte für ein starkes Gewinnwachstum sorgen.“ Darüber hinaus erwirtschaften europäische Unternehmen 40 Prozent ihrer Umsätze in Schwellenländern. Das Engagement in dieser Region ermögliche die Beteiligung an der dynamischen Entwicklung in den Emerging Markets.

Die europäische Wirtschaft wächst

Mit rund 2 Prozent bis 2,5 Prozent pro Jahr legt die europäische Wirtschaft ein gesundes Wachstumstempo an den Tag. Obwohl sich das Wachstum in diesem Jahr etwas verlangsamt hat, sinkt die Arbeitslosigkeit vor allem in Spanien und Italien weiter. Der Lohnanstieg rege in der Folge den privaten Konsum an.

„Wir blicken positiv auf die Wirtschaft Italiens, die allgemein zu den eher schwächeren auf dem Kontinent gezählt wird. Bei einer amtierenden Regierung einer populistischen Koalition bleiben Risiken zwar nicht fern, dennoch befindet sich die Wirtschaft in einer guten Verfassung“, so Gallagher weiter. Italien weise in puncto Leistungsbilanz und Primärhaushalt einen Überschuss aus und verzeichne eine der weltweit höchsten Sparquoten. Darüber hinaus seien die norditalienischen Regionen besonders wohlhabend und die Exportmärkte intakt.

Die Aufholjagd beginnt

Seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 haben sich europäische Aktien schwächer entwickelt als US-Titel. Während der US-Markt rund 50 Prozent über seinem Hoch des Jahres 2007 notiert, liegt Europa immer noch etwa 20 Prozent unter seinem letzten Höchststand. Diese Diskrepanz lässt sich Gallagher zufolge im Großen und Ganzen mit der Krise der Eurozone in den Jahren 2010 bis 2012 erklären, die in Ländern wie Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Irland zu einer schweren Rezession geführt hat. Erst in den vergangenen fünf Jahren ließ sich eine Erholung in Europa beobachten.

„Wir sind der Auffassung, dass sich die Eurozone nun endgültig auf dem Weg der Besserung befindet und – getragen von den Gewinnen – wahrscheinlich zu einer Aufholjagd gegenüber US-Aktien ansetzen wird. Das zugrunde liegende Gewinnwachstum in Europa liegt aktuell bei 8 Prozent bis 10 Prozent pro Jahr, und wir erwarten, dass dies so bleiben wird“, sagt Gallagher. In einigen Bereichen sieht der Experte besonders attraktive Anlagemöglichkeiten. So erholten sich beispielsweise der Automobil- und der Bausektor von ihren sehr tiefen Niveaus. „Zudem befinden wir uns nun seit zwei Jahren in einer Phase, die nach unserer Einschätzung letztlich zu einem langen Expansionszyklus werden kann. Wir sind hinsichtlich des Potenzials und der Zeit, die diesen Sektoren für weiteres Wachstum verbleibt, optimistisch.“

Starke Wachstumsperspektiven

Dass europäische Aktien ausschließlich von der Entwicklung der Volkswirtschaften in Europa beeinflusst würden, hält der Experte für einen Irrglauben: „Europa kann den Anlegern weitaus mehr bieten. Tatsächlich werden fast 40 Prozent der Umsätze außerhalb Europas erwirtschaftet, nämlich in Schwellenländern. Europäische Aktien ermöglichen den Anlegern daher ein Engagement in einigen der dynamischsten und wachstumsstärksten Teilen der Weltwirtschaft, die nach unserer Einschätzung in den nächsten zehn Jahren als treibende Kraft für das Gewinnwachstum fungieren werden“, sagt Gallagher.

Von den Gewinnen, die in Schwellenländern erzielt werden, entfalle ein großer Teil auf China. Beispielsweise sei Volkswagen bereits seit dem Jahr 1986 in China präsent und heute der größte Autohersteller des Landes. Ende der 1980er / Anfang der 1990er Jahre war jedes Auto in Shanghai ein Volkswagen Passat, weil kein anderes Modell erhältlich war. „Der Fall Volkswagen ist nicht ungewöhnlich. Tatsächlich expandierten viele europäische Unternehmen sehr frühzeitig in die Emerging Markets und haben dort nach wie vor eine starke Präsenz. Folglich gibt es einige sehr große europäische Unternehmen, die in China rentabel arbeiten“, erläutert der Experte.

Die Kombination aus der Erholung in Europa, der überfälligen Aufholjagd gegenüber US-Aktien und dem langfristigen Wachstum in den Schwellenländern zeige, dass europäische Aktien sehr viel mehr zu bieten haben, als häufig angenommen werde. „Wir sind davon überzeugt, dass die langfristigen Aussichten für die Volkswirtschaften und Unternehmen in der Region gut sind und erwarten, dass die europäischen Märkte florieren werden“, schließt Gallagher.

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