Kampf gegen Klimawandel - Aviva Investors fordert Überarbeitung der internationalen Finanzmarktarchitektur

Aviva Investors, die global tätige Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers Aviva plc., möchte globale Geldanlageprinzipien besser auf Netto-Null-Ziele ausrichten. Der Vermögensverwalter hat Vorschläge und Empfehlungen an die G7- und G20-Staaten formuliert. So soll das globale Finanzsystem die Klimakrise effektiv und geschlossen angehen. Aviva Investors | 26.04.2021 10:30 Uhr
Mark Versey, Chief Executive Officer & Steve Waygood, Chief Responsible Investment Officer bei Aviva Investors / © Aviva Investors
Mark Versey, Chief Executive Officer & Steve Waygood, Chief Responsible Investment Officer bei Aviva Investors / © Aviva Investors
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Die Empfehlungen sind das Ergebnis aus Gesprächen innerhalb einer globalen Koalition Gleichgesinnter - darunter Vermögensverwalter, Beratungsfirmen, Business Schools, Industrieverbände und Stiftungen - die sich für die Schaffung einer Internationalen Plattform für Klimafinanzierung, International Platform for Climate Finance (IPCF), ausspricht. Das Konzept wurde erstmals von Aviva Investors im Jahr 2020 vorgeschlagen. Das Ziel: Globale Kapitalströme in nachhaltige Wirtschaftsbereiche umlenken. Die Märkte sollen die Ziele des Pariser Abkommens unterstützen – anstatt sie zu untergraben.

Im Rahmen der Ergebnisse der Gespräche der International Platform for Climate Finance schlägt Aviva Investors außerdem vor, die Kernprinzipien der Finanzinitiativen der Vereinten Nationen  zu aktualisieren. Diese müssten besser mit den Netto-Null-Zielen übereinstimmen – und sicherstellen, dass sie vollständig zu der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens beitragen.

Nachdem die Motivation für die Gründung einer internationalen Plattform für Klimafinanzierung und deren Rolle innerhalb einer global koordinierten Strategie und Antwort zur Finanzierung des Pariser Abkommens umrissen wurde, konzentrieren sich die Empfehlungen von Aviva Investors auf konkrete Maßnahmen, um das Konzept umzusetzen.

Mark Versey, Chief Executive Officer bei Aviva Investors:

„Die derzeitige internationale Ordnung etablierte sich bevor es ein Bewusstsein für die Klimakrise gab. Sie diente ursprünglich vor allem der Erhaltung des Weltfriedens und der Förderung des globalen Wirtschaftswachstums. Seitdem wurden die Rahmenbedingungen nicht genug überdacht oder angepasst, um andere, aktuelle Probleme zu berücksichtigen. Daher sprechen wir uns dafür aus, die Herausforderung des Klimawandels bei den Zielen zu berücksichtigen – denn der Klimawandel stellt eine wachsende und katastrophale Bedrohung für das Leben auf unserem Planeten dar. Wir glauben, dass eine internationale Plattform für Klimafinanzierung eine entscheidende Rolle dabei spielen könnte, die Macht des Finanzwesens zu nutzen, um die Klimakrise zu bewältigen – und dazu beizutragen Netto-Null-Ziele langfristig zu erreichen.“

Im Whitepaper "Harnessing the international financial architecture to deliver a smooth and just transition" präsentiert Aviva Investors Maßnahmen für die Formulierung einer umfassenden Strategie für die globale Wirtschaft. Enthalten sind auch Ideen, wie der Übergang finanziert werden kann. Kernpunkte:

  1. Eine Aufforderung an die OECD, Vorschläge für die Einberufung einer Internationalen Plattform für Klimafinanzierung (IPCF) zu unterbreiten.
  2. Eine Empfehlung, die G20/OECD-Prinzipien zur Corporate Governance zu aktualisieren; ein Übereinkommen zu Sorgfaltspflichten und Klimawandel zu entwicklen und das OECD-Rahmenwerk für die Prüfung potenzieller Mitglieder, um Netto-Null-Verpflichtungen für die Länder zu erweitern.
  3. Eine Aufforderung an den IWF-Verwaltungsrat (IMF Board of Governors), klarzustellen, dass das Mandat des IWF zur Förderung von nachhaltigem Wachstum und finanzieller Stabilität die Berücksichtigung von Klimarisiken einschließt, und die sogenannten Technical Assistance Climate Change Policy Assessments (CCPAs) zu einem obligatorischen Bestandteil der gesamten Artikel-4-Wirtschaftsüberwachungsarbeit des IWF zu machen.
  4. Eine Aufforderung an die Weltbank, dem G20-Gipfel in Indonesien im Jahr 2022 Bericht zu erstatten, wie sie garantieren kann, dass die Systematic Country Diagnostic und die Country Partnership Frameworks die Umsetzung der NDCs (Nationally Determined Contributions) bestmöglich unterstützen sowie die International Finance Corporation dazu aufzufordern, ihre Environmental and Social Performance Safeguards zu aktualisieren, weiterzuentwickeln und zu erweitern. Ziel: Einen stärkeren Fokus auf Übergangspläne und wissenschaftsbasierte Ziele (SBTs) legen sowie die Anforderungen der Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) erfüllen.
  5. Eine Klarstellung, dass die Mandate des Financial Stability Board, des Baseler Ausschusses und der International Association of Insurance Supervisors Klimarisiken berücksichtigen. Eine Aufforderung an Aufsichtsbehörden, darüber zu berichten, wie sie beabsichtigen, Regulierungen zu aktualisieren, um die exogene und endogene Natur der systemischen Klimarisiken besser zu handhaben – insbesondere um mögliche unbeabsichtigte Folgen der Struktur der banken- und versicherungsaufsichtsrechtlichen Anforderungen zu analysieren.
  6. Einen Aufruf an Finanzministerien und Zentralbanken, sich an der Coalition of Finance Ministers for Climate Action und dem Network for Greening the Financial System (NGFS) zu beteiligen und deren Empfehlungen umzusetzen.
  7. Einen Appell an die Vereinten Nationen mit dem OECD IPCF zusammenzuarbeiten, um eine UN-Finanzversammlung einzuberufen, bestehend aus den Finanzministern, die an den Helsinki-Prinzipien teilnehmen, den Zentralbankgouverneure des NGFS und den CEOs systemrelevanter Finanzinstitute (SIFIs).
  8. Eine diesjährige Wiederholung der Angleichung der Gastgeberländer der G7 und G20 an die UNFCCC-COP-Co-Gastgeber für die künftigen dreijährigen Bestandsaufnahmen und die fünfjährigen Überprüfungen der Fortschritte des Pariser Abkommens. Wichtig dabei ist, dass dies durch die Hinzufügung eines G77+-Landes als dritter Co-Gastgeber für jede dieser COPs ergänzt wird, um das Prinzip der Inklusivität beizubehalten.

Steve Waygood, Chief Responsible Investment Officer bei Aviva Investors:

„Trotz erheblicher Anstrengungen hat die internationale Gemeinschaft noch immer keine kohärente Strategie zur Finanzierung des Pariser Abkommens. Als Gemeinschaft sind wir noch weit davon entfernt, die darin festgelegten Ziele zu erreichen. Deshalb brauchen wir eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Finanzinstitutionen und einen Mechanismus, um den Fortschritt zu verfolgen. Wir denken, es ist richtig, die internationale Finanzarchitektur zu optimieren, um den Fokus stärker auf die Erhöhung an privatem Kapital, das in Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel investiert wird, zu legen. Zudem gilt es zu beschreiben, wie dieses Geld die öffentliche Finanzierung am besten ergänzen kann – und wie die öffentliche Politik auf globaler, regionaler und nationaler Ebene helfen kann, den Kapitalfluss zu beschleunigen. Während das Damoklesschwert der Klimakrise über uns schwebt, ist jetzt die Zeit gekommen, einen anderen Ansatz zu wählen.“

Interessierte LeserInnen finden hier das vollständige Whitepaper "Harnessing the international financial architecture to deliver a smooth and just transition".

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