Ausblick 2019 - Technologieaktien: Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer?

Jonathan Curtis, Manager des Franklin Technology Fund, beobachtet, dass Unternehmen in praktisch allen Branchen ihre Geschäftsmodelle derzeit in Hinblick auf "Digitalisierung" evaluieren. Laut Curtis befinden sich viele von ihnen inzwischen in der Frühphase einer grundlegenden Neuausrichtung. Immer öfter hören auch Anleger von den digitalen "Tools" wie beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), Cloud Computing, Datenanalytik, Software-as-a-Service (SaaS), E-Commerce und Fintech, Internet-Infrastruktur der nächsten Generation, neue Medien, Robotik und das Internet der Dinge. Franklin Templeton | 06.12.2018 10:06 Uhr
Jonathan Curtis, Manager, Franklin Templeton / © Franklin Templeton
Jonathan Curtis, Manager, Franklin Templeton / © Franklin Templeton
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Digitale Herausforderer zwingen etablierte Firmen zum Umdenken

So gut wie alle Branchen gestalten ihre Geschäftsmodelle derzeit neu, um Initiativen im Bereich der Informationstechnologie (IT) zu berücksichtigen, die es ihnen erlauben, konkurrenzfähig zu bleiben. Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen, die voll und ganz auf digitale Abläufe setzen, wertvoller sind als ihre herkömmlichen Wettbewerber, da sie serviceorientierte, dauerhafte Kundenbeziehungen auf der Basis neuartiger, organisierter und sorgfältig aufbereiteter Datensätze aufbauen. Nicht-digitale Unternehmen erkennen zunehmend die Gefahr, die digitale Herausforderer für sie darstellen. Viele von ihnen befinden sich inzwischen in der Frühphase einer grundlegenden Neuausrichtung, im Zuge derer sie digitale Tools wie beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), Cloud Computing, Datenanalytik, Software-as-a-Service (SaaS), E-Commerce und Fintech (technologiegetriebene Finanzprodukte und -dienste, einschließlich digitaler Zahlungen), Internet-Infrastruktur der nächsten Generation, neue Medien, Robotik und das Internet der Dinge in ihr Geschäft einbinden. Schon in naher Zukunft werden Softwareanwendungen und intelligente Geräte in allen Branchen wahrscheinlich eine Art eingebettete KI enthalten. Wir sind überzeugt davon, dass die digitale Transformation (DT) und die damit verbundenen Unterthemen noch über viele Jahre hinweg konstante, langjährige Wachstumstrends stützen werden. Fazit: Kaum ein Unternehmen kann es sich heute noch leisten, DT-Ansätze hinauszuzögern.

Zu den Branchen, in denen derzeit beachtenswerte DT-Initiativen zu beobachten sind, zählen beispielsweise:

  • Die herkömmliche Taxi-Branche, die versucht, sich mit eigenen Mobilfunk-Apps und softwarezentrischen Koordinationsdiensten gegen beliebte Ride-Hailing-Dienste zur Wehr zu setzen. 
  • Der stationäre Einzelhandel, der inzwischen voll auf E-Commerce-Techniken setzt, um Kunden besser zu bedienen, ihre Bedürfnisse genau zu verstehen und das eigene Bestandsmanagement bzw. den eigenen Vertrieb zu optimieren. 
  • Die Musikbranche, die Musikabonnementdienste nach jahrelangem Widerstand immer weitläufiger umsetzt.

Wesentliche Risiken unter den von uns beobachteten Chancen

Gleichzeitig achten wir genau darauf, nicht in Technologiesegmente zu investieren, die unserer Einschätzung nach zyklischen und/oder strukturellen Belastungen ausgesetzt sind und teilweise negativ durch die digitale Transformation beeinflusst werden. Hierzu zählen etwa herkömmliche IT-Dienstleistungen, veraltete System-Software, Enterprise-IT-Markenhardware sowie diverse Kategorien im Segment der Verbraucherelektronik. Abgesehen vom anstehenden Aufrüstungszyklus für 5G-Mobilfunknetze schätzen wir Telekommunikationsausrüstungsanbieter negativ ein, da die Endmärkte Belastungen ausgesetzt sind, der Wettbewerb stark zunimmt und die Marktstruktur aus unserer Sicht ungünstig ist.

Insgesamt halten wir an unserer positiven Einschätzung des IT-Sektors fest. Zum einen sind die IT-Ausgaben der Unternehmen bereits heute sehr robust. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend mindestens bis Mitte 2019 fortsetzen wird. Dies wird das erste Gesamtjahr sein, für das bei der Budgetplanung die robuste Wirtschaft und die jüngsten US-Steuersenkungen berücksichtigt werden. Zum anderen scheinen die IT-Ausgaben der Verbraucher stabil zu bleiben, wobei die eher mäßige Entwicklung bei Hardware wie Smartphones und PCs für Verbraucher durch Wachstum bei Dienstleistungen, neuen Medien und Gaming ausgeglichen wird. Drittens kommt noch hinzu, dass sich viele der weltweit größten Technologieunternehmen, die ihren Sitz in den USA haben und enorme Mengen an liquiden Mitteln vorhalten, erst in der Frühphase einer Ausweitung ihrer Kapitalrenditeprogramme infolge der Reform der US-Körperschaftsteuer befinden.

Darüber hinaus werden wir die folgenden Faktoren genau im Auge behalten, um Anzeichen auf mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen:

  • Das Ausmaß und Tempo der Zinsänderungen. Wenn die US-Notenbank zu aggressiv vorgeht, könnte sich die Wirtschaft abschwächen oder sogar in eine Rezession abrutschen. Dies wäre zwar für fast alle Sektoren negativ, unter anderem auch für IT- und Kommunikationsdienste, wir sehen jedoch ein geringeres fundamentales Risiko unter Technologiefirmen, die im Zusammenhang mit der von uns identifizierten digitalen Transformation einem langfristigen Wachstumstrend folgen.
  • Die Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China. Wenn sich die Situation weiter verschärft, sehen wir das höchste Risiko bei Enterprise-IT-Hardwareunternehmen, die ihre Waren in China herstellen, um diese nach Amerika zu importieren. Wir gehen davon aus, dass diese versuchen werden, die Auswirkungen der Importzölle an Endnutzer weiterzuleiten und/oder Fertigungskapazitäten für IT-Hardware aus China abzuziehen. 
  • Gegenwind für die chinesische Wirtschaft, wo eine leichte Abkühlung stattzufinden scheint. Dies wird für inländisch ausgerichtete chinesische Technologieunternehmen negativ sein und könnte auch für globale Technologieanbieter mit erheblichem Engagement gegenüber dem inländischen Konsum in China zum Problem werden. 
  • Zyklizität bei cloud-basierten Investitionsausgaben. Wir schätzen die Chancen im Bereich Cloud Computing weiterhin positiv ein. Die Investitionen in dieser Kategorie können jedoch stark zyklischen Charakter haben. Es gibt eine gewisse zusätzliche Unsicherheit für bestimmte Unternehmen in den Bereichen IT-Hardware, Halbleiter und Vertragsfertigung, nachdem sich die Investitionsausgaben im zweiten Halbjahr 2018 abgeschwächt haben.
  • Weitere Entwicklung der aufsichtsrechtlichen Landschaft für große Internetunternehmen mit enormen Mengen an Verbraucherdaten. Für die digitale Transformation ist es von zentraler Bedeutung, umfangreiche Daten erheben und nutzen zu können, um sich so ein besseres Verständnis der eigenen Kunden zu verschaffen und diese besser zu bedienen. Es könnte jedoch schwieriger sein, umfassende, von beiden Parteien unterstützte Gesetze zur Datennutzung in einem gespaltenen US-Kongress zu verabschieden - insbesondere im Hinblick auf die Privatsphäre der Nutzer und den Austausch von Daten zwischen Unternehmen und öffentlichen Stellen. Wir sehen zudem kaum Risiken, dass die Aufsichtsbehörden die Aufspaltung großer Technologiefirmen erzwingen werden.

Jonathan Curtis, Manager, Franklin Templeton

    Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
    Klimabewusste Website

    AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

    Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

    Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

    Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.