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Wöchentlicher Marktkommentar (Take 2)

Euroraum wieder auf Wachstumskurs; USA verlieren Bonitäts-Bestnote

  • 07 August 2023 (3 Minuten Lesezeit)

Alles Wichtige auf einen Blick

Die Euroraum-Wirtschaft ist im 2. Quartal wieder gewachsen und legte gegenüber dem Vorquartal um deutliche 0,3% zu. Zugleich ließ die Inflation nach. Zudem bestätigte sich, dass die Währungsgemeinschaft im 1. Quartal 2023 mit einem stagnierenden BIP knapp einer Rezession entgangen ist. Die Zinsen, die auf mittlerweile auf ein 23-Jahres-Hoch gestiegenen Zinsen dürften die Konjunktur allerdings bremsen. Mit ihnen will die Europäische Zentralbank (EZB) den Inflationsdruck mindern. Im Juli ist die Jahresinflation des Euroraums zwar auf 5,3% (von 5,5% im Juni) zurückgegangen, liegt damit aber weiterhin weit über dem EZB-Ziel von 2%. Die unter Ausklammerung von Energie, Lebensmitteln, Alkohol und Tabak errechnete Kerninflation verharrte betrug unverändert 5,5%.

Nachrichten aus aller Welt

Unter Verweis auf eine „stetige Verschlechterung“ der Regierungsführung in den letzten 20 Jahren hat die internationale Rating-Agentur Fitch die Bonität langfristiger US-Anleihen von AAA auf AA+ gesenkt. Diese Herabstufung spiegele eine „zu erwartende Verschlechterung der Haushaltslage in den kommenden drei Jahren“ sowie die steigende Staatsverschuldung wider. Wiederkehrende politische Patt-Situationen bezüglich der Schuldenobergrenze hätten „das Vertrauen in die Haushaltsführung untergraben“, merkte Fitch weiter an. Die US-Finanzministerin Janet Yellen bezeichnete die Entscheidung als „willkürlich“. Zudem basiere sie auf „veralteten“ Daten. An den Märkten wurde die Nachricht mit einem Anstieg der US-Anleiherenditen quittiert, und das US-Finanzministerium kündigte eine Erhöhung des Emissionsvolumens an. Unterdessen sind die Aktienkurse im Wochenverlauf gefallen.1

Zahl im Fokus: 14

Mit dem Ziel, den Preisauftrieb zu dämpfen, hat die Bank of England (BoE) ihren Leitzins zum 14. Mal in Folge von zuvor 5,0% auf 5,25% angehoben. Zwei Mitglieder des neunköpfigen geldpolitischen Ausschusses, hatten sogar für eine Erhöhung um 50 Basispunkte und ein weiteres Mitglied für ein Festhalten am vorherigen Zinssatz plädiert. Andrew Bailey, der Gouverneur der BoE, erinnerte daran, dass die Inflation die einkommensschwächsten Teile der Bevölkerung am härtesten trifft, und fügte hinzu: „Wir müssen um jeden Preis sicherstellen, dass die Inflationsrate wieder ganz auf die Zielmarke von 2% sinkt.“ Ihren Inflationsausblick bis Ende 2023 revidierte die Notenbank leicht abwärts auf 4,9%, während sie eine Rückkehr zum Inflationsziel nun für das 2. Quartal 2025 und nicht mehr für Ende 2024 prognostiziert.

Wissenswert

Germanium und Gallium: Zwei unverzichtbare Rohstoffe für die Herstellung von Halbleitern. China, der weltweit größte Produzent von Gallium und Germanium, hat neue Ausfuhrbeschränkungen für die beiden Stoffe verhängt, die letzte Woche in Kraft getreten sind. Als Begründung wurden Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit angeführt, da diese Metalle nicht nur kommerziell, beispielsweise für Solarmodule, sondern auch für militärische Zwecke genutzt werden können. Allerdings wurde die Entscheidung als Vergeltungsmaßnahme für die jüngsten Exportbeschränkungen für Technologieexporte nach China seitens der USA, Japans und der Niederlande gewertet.

Das bringt die Woche

China veröffentlicht am Dienstag Daten zu seinen Im- und Exporten und stellt am Mittwoch aktualisierte Inflationsdaten vor. Am Donnerstag gibt die indische Zentralbank ihren jüngsten Zinsentscheid bekannt, während die USA über ihre Juli-Inflationsdaten berichtet – im Juni war die Teuerung mit 3% so gering ausgefallen wie zuletzt im März 2021. Eine Vorabschätzung des britischen BIP-Wachstums im 2. Quartal wird für Freitag erwartet. Die Konsensprognose lautet auf ein Plus von 0,1%, dem bereits im 1. Quartal Wachstum um 0,1% zum Vorquartal vorausging.

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