Trendfolge-Handelsansätze (Managed Futures) versuchen gewinnbringend in bereits erkennbare Kurstrends einzusteigen indem sie bei steigenden Kursen kaufen und bei fallenden Kursen leer verkaufen (short gehen). Sie steigen wieder aus, sobald der Trend "bricht". Bekannt wurde die Managed Futures Szene durch Publikationen der erfolgreichen Trader Richard Dennis und Bill Eckhardt, die 1984 einen Trainingskurs ("The Turtles") inserierten und so beweisen wollten, dass profitables Handeln erlernbar ist. Nach vier Jahren hatten die 14 besten Turtles im Schnitt 80 Prozent pro Jahr verdient und Dennis hatte mit seinen Turtle-Tradern die zu Grunde liegende Annahme bewiesen. Heute gibt es nur noch wenige Manager, die mit einem klassischen Turtle Trendfolge-Signal System arbeiten (dabei werden jeweils vergangene Preisentwicklungen in Zeitfenstern analysiert. Wenn statistische Ausreißer beobachtet werden, setzt das System ein entsprechendes Kauf- oder Verkaufssignal).
Bei klassischen Systemen schwinden Gewinne
„Seit 2004 schwinden bei einer Reihe profitabler Strategien aus diesem Bereich die Gewinne, da einerseits die Volatilität an den Märkten abgerissen ist und andere Systeme einen blow-up durch over-trading erlitten“, zieht Gasser jedoch vor Investoren und Journalisten in Wien eine ernüchternde Bilanz für diese klassischen Trendfolge-Ansätze und betont die Bedeutung einiger zentraler Kernelemente in der fortwährenden Entwicklung der Managed Futures Strategien: „Nur aktives Management und neue Manager erbringen stetige Outperformance und können sich – sobald sich die technologischen oder politischen Rahmenbedingungen an den Märkten verändern – neuen Verhaltensmustern anpassen“, zeigt sich Gasser überzeugt.
Evolutionär entwickelte Strategien
Um langfristig Erfolge am Markt für Managed Futures verbuchen zu können, ist fortwährende Forschung ausschlaggebend. „Bis zu 100-köpfige Forschungsteams beschäftigen einzelne Hedge-Fondsgesellschaften mittlerweile“, gibt der RMF-Manager einen Eindruck der bereitgestellten Kapazitäten. Diese sind auch notwendig, da bestehende Strategien laufend fortentwickelt werden müssen – und bereits heute mit 2.000-10.000 Preisanalysen pro Tag handeln. Multistrategien wenden gleichzeitig 100 bis 1.000 Handelsmodelle an und durch hohe Liquidität und sinkende Transaktionskosten, sind signifikant höhere Handelsgeschwindigkeiten und stark ausgedehnte Handelsaktivitäten möglich und profitabel geworden (siehe auch e-fundresearch.com Artikel "Quants: Rendite durch Bits & Bytes"v. 15. 2. 2008).
Neue Strategien ersetzen bestehende Strategien
„Die wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen verändern sich und bisher profitable Strategien erodieren“, meint Gasser, ist jedoch überzeugt, dass profitable Fonds weiterhin entstehend und verschwinden werden. „Solange die Zukunft unsicher ist, wird es Trends geben, die Managed Futures ausnutzen können“, schließt der Hedgefonds Manager zuversichtlich.