Fondsanleger stehen eigentlich immer wieder vor der gleichen Problematik: Aufgrund der Vielzahl der angebotenen Fondsprodukte (in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind bereits über 28.000 Fondstranchen zum Vertrieb zugelassen) fällt es schwer den passenden Fonds zu finden. Da hilft auch die Erkenntnis wenig, dass langfristig nur rund ein Viertel aller Portfolios ihre Benchmark schlagen (siehe „Outperformance nimmt zu“ vom 29.4.2008).
Sieben Jahre konstant im ersten Quartil
Wer sein Geld in Fonds veranlagt, für den sollte das Beste deswegen gerade gut genug sein. Neben langfristiger Outperformance zählt dabei besonders die Beständigkeit der erzielten Anlageresultate. In der folgenden Analyse hat e-fundresearch.com für sie alle Fonds herausgefiltert, die in jeder der letzten sieben 12-Monats-Perioden (immer per Ende März) anhand der Performance zu den besten 25 Prozent (Quartil) ihrer jeweiligen Anlagekategorie gezählt haben (siehe Tabelle rechts). Um das Bild nicht zu verzerren, sind Assetklassen ausgenommen die weniger als zehn Fonds beinhalten.
Untersucht wurden insgesamt 28.713 Fonds (alle Tranchen), die per 31.3.2008 über eine Vertriebszulassung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verfügten. Übrig geblieben sind gerade einmal zehn Fonds, oder 0,035 Prozent.
Anleihenfonds bzw. Aktienfonds USA und Sektoren fehlen
Unter diesen zehn Fonds, befinden sich mit sechs Produkten vorwiegend Geldmarktfonds für Euro, Pfund und US-Dollar. Drei Aktienfonds (zwei davon weltweit anlegend, einer in der Schweiz) und ein Mischfonds komplettieren das Bild. Aktienmandate mit Anlageschwerpunkt USA oder Sektoren bzw. Anleihenfonds fehlen komplett. In diesen Assetklassen schaffte es kein einziger Fonds jedes Jahr unter die besten 25 Prozent.
Die stabilsten Fonds im Überblick
Unter den stabilsten Fonds weist der M&G Global Basics von Graham French mit 13,2 Prozent die mit Abstand höchste Rendite auf. Verantwortlich dafür war vor allem sein Übergewicht in Rohstoff-Aktien. Zukünftig steht aber ein Richtungswechsel bevor: „Wir investieren generell in die Grundbausteine der globalen Wirtschaft. In den letzten Jahren waren das eben Rohstoffe und Nahrungsmittel. Die nächsten Jahre gehören aber dem Transport bzw. Konsum- und Markengütern“, erklärte French bereits Ende 2007 gegenüber e-fundresearch.com (siehe auch „Konsumgüter als nächster Megatrend“ vom 2.11.2007). Per Ende Januar machen Konsumgüter 20 Prozent des Fondsvolumens aus gegenüber einem 42-prozentigen Rohstoff-Anteil.
Dahinter folgt der StarPlus SICAV – Starpoint von Peter Huber, der mit einer durchschnittlichen Jahresrendite seit 2001 von 7,7 Prozent ebenfalls in jeder 12-Monatsperiode im ersten Quartil aller globalen Aktienfonds zu finden war. Der Fonds hat es sich zum Ziel gesetzt absolute Gewinne zu erzielen und darf deswegen bis zu 50 Prozent seines Vermögens am Geldmarkt veranlagen. Aktuell macht die Cash-Quote des auf Blue Chips fokussierten Fonds allerdings gerade einmal ein Prozent aus, da das Fondsmanagement aufgrund des Subprime-Debakels viele Dividendenpapiere als ausgesprochen günstig bewertet ansieht.
Ein Schweiz-Aktienfonds rundet das Bild bei den stabilsten Aktienfonds ab. Der DWS Zürich Invest Aktien Schweiz wird von Ralf Rybarczyk verwaltet und investiert überwiegend in Schweizer Blue Chips von internationalem Renommee. Damit erzielte er in den letzten sieben Jahren einen Durchschnittsertrag von 5,9 Prozent p.a. vs. 2,3 Prozent beim Swiss Performance Index.
Die stabilsten Geldmarktfonds
Am Stärksten unter den stabilsten Fonds vertreten sind aber Geldmarktfonds: Während der Natixis Securite Plus von Emanuel Schatz seit 2001 eine durchschnittliche Rendite von 3,07 Prozent erzielte, reichten dem Dexia Money 3M 2,99 Prozent p.a. aus um sich in jeder Subperiode im ersten Quartil aller Euro-Geldmarktfonds zu platzieren. Letzterer Fonds ist allerdings nur institutionellen Investoren ab einem Minimuminvestment von Euro 250.000 zugänglich (siehe auch „Neuer KDAM Fonds: Dexia Money 3 M“ vom 27.9.2007)
Unter den Geldmarktfonds in britischen Pfund schafften es gleich drei Produkte in den elitären Kreis der stabilsten Fonds der Welt: Neben dem BGI Sterling Liquidity First Institutional schaffte diese Leistung der Fidelity Insitutional Cash GBP und der Deutsche Managed Sterling Advisory, welche alle (in Euro gerechnet) 0,95 Prozent p.a. seit 2001 an Performance erzielten. Abgerundet wird das Bild mit einem US-Dollar Geldmarktfonds, dem Deutsche Managed Dollar Advisory.
Ein österreichischer Mischfonds, der von Wolfgang Werfer bei der Julius Meinl Investment in Wien verwaltete Meinl Capital Invest, schafft es schließlich noch als einziger Mischfonds unter die stabilsten Fonds. Der in festverzinsliche Wertpapiere und österreichische Aktien investierende Fonds war in jeder der letzten sieben 12-Monats-Perioden im ersten Quartil der Lipper-Vergleichsgruppe „Mixed Asset EUR Conservative – EuroZone“. Dabei handelt es sich um in der Eurozone anlegende, gemischte Fonds, welche durch Anlagen in Aktien und Anleihen darauf abzielen den Ertrag eines Anlegers in Euro zu optimieren. Die Unterscheidungen hinsichtlich der Risikoausprägung erfolgen anhand der Gewichtung von Anleihen: Liegt dieser Anteil im Fonds laut Anlagerichtlinien bei 65 Prozent oder darüber, spricht man von einem „konservativen“ Fonds.
Fazit
Fonds die sich unabhängig vom jeweiligen Marktumfeld Jahr für Jahr auf den vordersten Plätzen liegen, befinden sich in der absoluten Minderheit. Auf Sicht der letzten sieben Jahre lagen gerade einmal 0,03 Prozent aller 28.713 Fonds konstant unter den besten 25 Prozent. Umso herausragender ist vor diesem Hintergrund die Leistung der oben genannten Fondsmanager zu beurteilen.
Alle Daten per 31.3.2008 in Euro
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