Für die Region sprechen unter anderem die vergleichsweise hohe Sparquote sowie die vorteilhafte demographische Entwicklung. Der weltweiten Finanzkrise konnte sich Asien freilich nicht vollständig entziehen, was in Zukunft vor allem zu leicht rückgängigen Exporten führen dürfte. Auch die Inflation wird zunehmend zum Thema. Für Experten steht trotzdem fest: Asien bleibt ein heißes Pflaster. Das wird auch von der Performance der besten Asienfonds im e-fundresearch-Ranking eindrucksvoll unterstrichen.
Top-Management macht den Unterschied...
Mit Abstand bester Fonds seiner Asset-Klasse nach Sharpe-Ratio ist mit einer Performance von +137,12 über die letzten fünf Jahre der von Angus Tulloch und Martin Lau gemanagte First State Asia Pacific A. „Wir setzen auf langfristige Investments, ausschließlich auf Unternehmen mit starkem Management“, so Martin Lau gegenüber e-fundresearch. Denn nur ein Top-Management mache in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld den entscheidenden Unterschied aus. Aufgrund des langfristigen und auf Qualität ausgerichteten Ansatzes würde der Fonds vor allem in fallenden Märkten überzeugen. Zurzeit setzen die Fondsmanager einen regionalen Schwerpunkt auf China und hier vor allem auf Unternehmen mit starkem Fokus auf den inländischen Markt, da diese mittelfristig stärker vom steigenden Konsum in der Region profitieren würden. Als Beispiele führt Lau HK & China Gas sowie Nahversorger- und Braukonzern China Resources Enterprise an. Finanzwerte und Sektoren, die von der weltweiten Nachfrage abhängig sind, wie Rohstoffe sind dagegen untergewichtet.
Südkorea anfällig für Konjunkturabschwung?
Untergewichtet sind auch koreanische und australische Werte. „Wir sind der Meinung, dass in Südkorea Wirtschaft und Börse sehr anfällig sind für einen weltweiten Konjunkturabschwung. Gegen Australien sprechen das Leistungsbilanzdefizit und der angreifbare Dollar“, so Lau. Die Subprimekrise habe in der Region in erster Linie Banken betroffen, die in strukturierte Produkte wie CDOs investiert haben. Leidtragende seien auch taiwanesische Versicherungsunternehmen. Lau glaubt, dass die asiatische Wirtschaft die krisenbedingt geringere Nachfrage von Außen zu spüren bekommen wird. Das größte Risiko für die Region stelle derzeit die Inflation da. Steigende Zinssätze seien zu erwarten – auch fiskalpolitische Maßnahmen wie Preiskontrolle nicht ganz auszuschließen. „Im großem und ganzem sind wir langfristig optimistisch für Asien. Dafür sprechen die hohe Sparquote sowie die demographische Entwicklung“, erklärt Lau. Nachsatz: „Die Region wird trotzdem nicht vollständig immun sein gegenüber weltweiten Entwicklungen.“
First State auch am zweiten Platz
Auf dem zweiten Platz im Ranking der besten Asien-Fonds liegt mit dem Skandia Pacific Equity A ein weiterer Fonds aus dem Hause First State Investment Management. Wie beim Klassenbesten First State Asia Pacific A hat auch hier Fondsmanager Angus Tulloch seine Hände mit im Spiel – mit einer Fünfjahresperformance von +116,24 Prozent recht erfolgreich. Als Co-Manager fungiert Alistair Thompson. Beim Skandia Pacific Equity spielen jedoch Financials eine vergleichsweise größere Rolle. Mit einem Anteil von 22 Prozent, stellen sie die mit Abstand größte Position im Portfolio dar. Die zweitgrößte Position ist mit 12,8 Prozent der Informationstechnologie-Sektor, gefolgt von nicht-zyklischen Konsumgütern mit 11,6 Prozent. Wie auch beim First State Asia Pacific A setzt das Fondsmanagement schwerpunktmäßig auf chinesische Unternehmen – HK & China Gas fehlt auch hier im Fonds nicht. Größter Wert im Portfolio ist mit 8,6 Prozent das australische Minenunternehmen Newcrest Mining.
Liegt die Zukunft im Konsum?
Zu den Top-Asien-Fonds gehört mit einer Performance von +109,96 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren der UBS (CH) Equity Fund - Pacific. Auch das UBS-Fondsmanagement glaubt nach eigenen Angaben an das Thema Konsum. „Das ist aufgrund einer Reihe von starken strukturellen Faktoren ein langfristiger Trend in der Region“, so Geoffrey Wong, Leiter Asia Pacific Equities und Global Emerging Markets bei UBS. Der Investitionsprozess erfolge auf Basis eines Top-Down-Ansatzes getrieben durch Stock-Picking. Die Ländergewichtung im Portfolio sei eine Folge dieser Strategie. Derzeit sind Titel aus Neuseeland und Singapur übergewichtet. Für Singapur spricht die langfristige Entwicklungsstrategie, die darauf ausgerichtet sei sich entlang der Wertschöpfungskette hochzuarbeiten und Nischen in der Knowledg-Based Economy zu besetzen. „Das Land entwickelt sich mehr und mehr als Zentrum für Private Banking, Asset Management, Biotech, Bildung, Unterhaltung und allgemeine Dienstleistungen“, so Wong. Gute und attraktiv bewertete Unternehmen seien auch in Indien und Indonesien zu finden.
Märkte in Asien volatiler und sensibler
Den Unterschied zu Europäischen und US-Börsen sieht Wong darin, dass die Märkte in Asien in der längeren Sicht volatiler sind und auch sensibler reagieren auf Makro-Faktoren wie Politik und Regulierungsmaßnahmen. Kurzfristig ortet der Experte wachsende Unsicherheit in der Region, aufgrund der Zunahme des Inflationsrisikos und der Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums. Trotzdem bleibe das Wachstum in Asien weiterhin stark, getrieben durch eine starke Binnennachfrage. „Asien präsentiert sich heute stärker als vor zehn Jahren. Dank einer guten Kapitalausstattung und geringen Verschuldunggrad kann die Doppelbelastung steigende Rohstoffpreis und hohe Zinssätze besser weggesteckt werden“, so Wong. Angesichts solider fundamentaler Wirtschaftszahlen und sich robusten entwickelnden Unternehmensgewinnen seien die langfristigen Aussichten für die Region positiv.