Fonds für "sieben globale Herausforderungen"

Die Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG legt mit dem "SUPERIOR 6 – Global Challenges" ihren sechsten Ethik- bzw. Nachhaltigkeitsfonds auf. Anlage-Universum des Aktienfonds sind die sieben globalen Herausforderungen dieses Jahrtausends. Funds | 12.09.2008 16:58 Uhr
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Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG Geschäftsführer Mag. Gerhard Tometschek: „Mit dem neuen Fonds haben wir ab sofort sowohl für ethisch als auch für ökologisch orientierte Investoren das richtige Produkt. Wir sind überzeugt davon, dass dieser Themen-Fonds auch in extrem schwierigen Kapitalmarktzeiten, wie wir sie jetzt erleben, für viele Anleger, sowohl bei Institutionellen als auch im privaten Bereich, sehr attraktiv sein wird.“

Der fundamentale Unterschied zu vielen anderen Themenfonds am Markt ist für Tometschek die Tatsache, dass der SUPERIOR 6 – Global Challenges nicht rein produktorientiert sei, sondern die Auswahl nach streng definierten Nachhaltigkeits-kriterien erfolge, die im so genannten Frankfurt-Hohenheimer-Leitfaden festgelegt sind.

Der „SUPERIOR 6 – Global Challenges“ ist auf sieben globale Herausforderungen dieses Jahrtausends ausgerichtet, denen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gegenüberstehen:

  • die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels
  • die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser
  • die Beendigung der Entwaldung und die Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft
  • den Erhalt der Artenvielfalt
  • den Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung
  • die Bekämpfung der Armut
  • die Unterstützung verantwortungsvoller Führungs-(Governance-)Strukturen.

Die Fondsmanager des „SUPERIOR 6 – Global Challenges“ verfolgt einen aktiven Fondsmanagement Ansatz, d. h. es ist auch eine deutliche Reduktion der Aktienquote sowie eine deutliche Erhöhung der Cash-Quote möglich um Investoren in einem unsicheren Marktumfeld vor Verlusten zu schützen. Das Auflagedatum des Fonds wird am 16. 10. 2008 und in Abhängigkeit der Entwicklung an den internationalen Aktienbörsen ist damit zu rechnen, dass der Aufbau der Aktienpositionen sukzessive erfolgt und nicht mit einer hundertprozentigen Aktienquote gestartet wird.

Investmentuniversum: Global Challenges Index

Die Fondsmanager investieren ausschließlich in Aktien von Unternehmen, die im Gobal Challenges Index der BÖAG Börsen AG enthalten sind (die BÖAG Börsen AG ist die Trägergesellschaft der Wertpapierbörsen in Hamburg und Hannover). Die Bankhaus Schelhammer & Schattera KAG ist die erste österreichische Kapitalanlagegesellschaft, die einen Fonds, der auf diesem Index basiert, auf den Markt bringt.

Gerhard Tometschek: „Mit dem Global Challenges Index haben wir erstmals auch eine Benchmark, an der man die Fondsentwicklung messen kann. Das ist insbesondere bei institutionellen Anlegern, wie beispielsweise Pensionsfonds, ganz wesentlich für eine Investment-Entscheidung.“

oekom research entwickelte Konzept für GCX

Im Auftrag der Börse Hannover hat die oekom research AG das Konzept für den Global Challenges Index entwickelt und dessen Zusammensetzung bestimmt. Dieser Index bildet das Investmentuniversum des Fonds, wobei der Index aber nicht exakt nachgebildet wird.

Matthias Bönning, Vorstand der oekom research AG, München: "Aus einem Gesamtuniversum von ca. 1.000 Unternehmen werden in einer ersten Stufe der Selektion nach dem Best-in-class Ansatz jene Unternehmen bestimmt, die den oekom Prime-Status erreichen und den definierten Ausschlusskriterien genügen. Von den verbleibenden 250 Unternehmen werden in einer zweiten Stufe jene bestimmt, die einen aktiven und substanziellen Beitrag zum Umgang mit den globalen Herausforderungen leisten und eine Mindestkapitalisierung von 100 Mio. Euro haben. Das Ergebnis ist eine Gruppe von 50 Unternehmen, die im Global Challenges Index enthalten sind."

Der Index setzt sich aus weltweit tätigen Großunternehmen wie BT Group, Ricoh oder Henkel sowie kleinen und mittleren Unternehmen – so genannten „Potentials“, die vor allem durch ihre Produkte und Dienstleistungen einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, wie Evergreen Solar, BWT oder Vestas Windsysteme – zusammen.

Die Gewichtung der Unternehmen erfolgt nach Marktkapitalisierung, wobei Einzelwerte mit maximal zehn Prozent gewichtet werden. An österreichischen Unternehmen im Index finden sich BWT und Mayr-Melnhof. Geografisch ist der Index auf Unternehmen aus Europa und den G7-Staaten fokussiert.

Die Zusammensetzung des GCX wird jeweils im März und im September überprüft. Unternehmen, welche die definierten Anforderungen nicht mehr erfüllen, werden zu diesen Stichtagen ausgetauscht.

In einer aktuellen Aussendung der Börse Hannover wurde über die aktuellen Veränderungen im Index informiert. Im Rahmen der regulären Überprüfung der Zusammensetzung des Global Challenges Index (GCX) werden zwei Unternehmen mit Wirkung zum 22. September 2008 ausgetauscht: Der französische Pharmakonzern sanofi-aventis und der deutsche Kupferproduzent Norddeutsche Affinerie rücken in den Index. Sie ersetzen den schwedischen Haushaltsgerätehersteller Electrolux sowie den britisch-niederländischen Lebensmittelkonzern Unilever, die beide gegen die strengen Kriterien des Nachhaltigkeitsindex verstoßen.

Die Einsteiger: sanofi-aventis und Norddeutsche Affinerie

Für sanofi-aventis spricht deren umfassendes Programm zur Verbesserung des Zugangs zu Medikamenten in Entwicklungsländern. So spendet das Unternehmen hier beispielsweise Arzneien und Impfstoffe, verkauft diese Produkte zu reduzierten Preisen und unterstützt die Gesundheitsausbildung sowie den Ausbau der medizinischen Infrastruktur in diesen Ländern. Die Norddeutsche Affinerie überzeugt als weltweit größter Kupferrecycler: Durch den Einsatz von Altmetall werden Ressourcen und Umwelt geschont. Zudem werden problematische kupferhaltige Abfälle wie beispielsweise Elektroschrott durch Recyclingverfahren sicher und wirtschaftlich sinnvoll entsorgt.

Der Global Challenges Index: Einjähriges Jubiläum

Der GCX wurde im September 2007 von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der oekom research AG lanciert. Die Initiatoren sind mit der bisherigen Entwicklung des Index zufrieden.

Sandra Lüth, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Börsen AG, der Trägergesellschaft der Börsen Hamburg und Hannover: "Das Konzept, einen Nachhaltigkeitsindex mit klarer thematischer Fokussierung und strengen Regeln aufzulegen, ist aufgegangen. Wir registrieren ein wachsendes Interesse am Global Challenges Index."

Wie andere internationale Aktienindizes musste der GCX angesichts turbulenter Börsenentwicklungen in den vergangenen zwölf Monaten zwar Einbußen hinnehmen. Seine Wertentwicklung war aber besser als die wichtiger Vergleichsindizes. Im laufenden Jahr konnte der GCX beispielsweise den DJ Euro Stoxx 50 deutlich hinter sich lassen: Während dieser seit Jahresanfang 23,49 Prozent einbüßte, verlor der GCX nur 16,32 Prozent (Stand: 10. September 2008).

"Dieses Ergebnis zeigt, dass auch ein rein unter sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien zusammengestellter Index wirtschaftlich erfolgreich sein kann", so Rolf D. Häßler, Director Business Development bei oekom research. "Der Global Challenges Index ist ein weiterer Beweis dafür, dass man bei nachhaltigen Kapitalanlagen nicht auf Rendite verzichten muss." Der GCX verfügt über besonders strenge Kriterien. So schließt er zum Beispiel Unternehmen aus, die gegen Standards in den Bereichen Arbeits- und Menschenrechte, Korruption und Bestechung verstoßen oder in der Produktion von Atomenergie, Rüstungsgütern, Bioziden und genmanipulierten Organismen tätig sind.

Hintergrund zum Ausschluss von Electrolux und Unilever

Electrolux und Unilever werden beide aufgrund von Arbeitsrechtsverstößen in ihrer Zuliefererkette aus dem GCX ausgeschlossen. So verstößt Electrolux gegen das Ausschlusskriterium Kinderarbeit. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Verstöße vom Unternehmen selbst aufgedeckt und öffentlich gemacht wurden. Anders Unilever: Hier ist die niederländische Menschenrechtsorganisationen SOMO unter anderem auf Diskriminierung durch sexuelle Nötigung und erzwungene Schwangerschaftstests auf einer konzerneigenen Teeplantage in Kenia gestoßen. Nach Aussage von SOMO setzt sich Unilever nicht ernsthaft mit den aufgezeigten Missständen auseinander, sondern verweist lediglich auf die bestehende Rechtslage und vorhandene Beschwerdemechanismen.

Global Challenges Index

Der Global Challenges Index (GCX) wurde von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der oekom research AG, München, entwickelt und am 3. September 2007 lanciert. Er umfasst 50 Unternehmen, die substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen - die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen - leisten. Die Aufnahme in den Index würdigt die Aktivitäten der Unternehmen in diesen globalen Handlungsfeldern. Ein Beirat, dem Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche, von Transparency International, vom Bundesverband Deutscher Stiftungen, der ILO sowie vom WWF angehören, hat die beiden Initiatoren bei der Konzeption und Weiterentwicklung des Index beraten und begleitet den Index aktiv. Mehr Informationen zum GCX und den auf dem Index basierenden Finanzprodukten finden Sie unter www.gc-index.com. Hier finden Interessierte auch eine umfassende Begründung für die Aufnahme der einzelnen Unternehmen in den GCX. Das nächste Rebalancing des Index wird Ende März 2009 vorgenommen.

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