Die Amerikaner nehmen es positiv auf, dass das US-Finanzministerium aufgrund der Finanzmarkt-Tumulte eine Ausweitung seines Einflusses erwägt: 60 Prozent der Erwachsenen trauen der Regierung eine ultimative Schlüsselfunktion bei der Krisenbewältigung zu. Das ist das Ergebnis einer GfK Roper Report Online-Befragung, die kurz nach dem kontroversen Kongressbeschluss zur Unterstützung der Wallstreet durchgeführt wurde. Dass die Wirtschaft bzw. der Handel oder der Einzelne den Weg aus der Krise eben könnten, daran glauben hingegen nur 29 bzw. 10 Prozent.
Das Imageproblem der Wirtschaft und die Folgen
Im gleichen Atemzug nennt die Hälfte der befragten US-Bürger bei der Frage, wer Schuld an der Krise trage allerdings wiederum die Regierung und bezeichnet sie als „allein verantwortlich“. 55 Prozent sind deshalb auch der Meinung, genau diese solle sie auch wieder lösen. Die Wirtschaft bzw. den Handel sieht hingegen nur knapp über ein Drittel als verantwortlich für das Geschehen und noch weniger glauben wie eingangs erwähnt an deren Lösungskompetenz (10 Prozent).
Diese Zahlen verdeutlichen das bestehende Imageproblem dieser Gruppe. Der Ruf nach Kontrollorganen – über den Gfk Roper Report schon 2006 berichtete – wird immer lauter, denn die Amerikaner sorgen sich. Acht von zehn Befragten gaben etwa in einer AP-Gfk Telefonumfrage vom September 2008 an, sie seien der Meinung, dass die Krise „schwere Folgen“ nach sich ziehen werde. Konkrete Angst hat die Mehrheit vor einem Wertverlust ihrer Häuser und dem ihres Ersparten; davor, länger arbeiten zu müssen und ihren Kindern sowie Enkelkindern aus finanziellen Gründen Bildung vorenthalten zu müssen – sprich sie nicht mehr aufs College schicken zu können.
Deshalb nimmt man die Dinge nun bevorzugt selbst in die Hand (56 Prozent), wie die aktuelle GfK Roper Report Befragung bestätigt. Und das heißt allem voran Ausgaben auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, an dem sich die Situation beruhigt hat. 41 Prozent der Amerikaner tun das generell, 18 Prozent verschieben zumindest große Investitionen wie Haus- oder Autokauf. Den Prognosen der Ökonomen folgend, dass die Situation sich noch verschlechtern wird, glauben nur 14 Prozent, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Anschaffungen ist – eine der niedrigsten Zahlen die GfK Roper Report seit 35 Jahren verzeichnet.
Stichwort Finanz-Investments und „Schnäppchen“
Der Finanzmarkt lebt indessen weiter. Während einer von zehn Befragten zwar angibt, seine geplanten Investments zu streichen, wollen ebenso viele sie lediglich umlagern – zu Banken und Finanzdienstleistern, von denen sie annehmen, sie verstünden die Gründe der Krise – wovon sie als Investoren letzten Endes dann profitierten. Abgesehen davon sagen sechs Prozent aller Befragten, dass sie bei Aussicht auf ein „Schnäppchen“ eine größere Anschaffung in Erwägung ziehen würden.
Bei Amerikanern deren Haushaltseinkommen über 75.000 USD liegt sind es 17 Prozent. Diese Zahlen eröffnen der Wirtschaft bzw. dem Handel mitten in der Krise auch neue Perspektiven. In einer Zeit, in der das Vertrauen so niedrig ist, kann man Konsumenten mit einer funktionierenden Idee für sich gewinnen und in der Folge sogar eigene Erwartungen in Sachen Unternehmensentwicklung übertreffen. Gehen strategisch durchdachte Konzepte auf, könnten die dahinter stehenden Firmen sogar als Bändiger eines bisher als launisch und unkontrollierbar geltenden Systems in die neuere Zeitgeschichte eingehen.
Die GfK Gruppe, weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen, ist in den drei Sektoren Custom Research, Retail and Technology und Media aktiv. Insgesamt gehören der GfK Gruppe 115 operative Unternehmen an, die über 100 Länder abdecken. Von den 9.457 Beschäftigten (Stand 30. Juni 2008) arbeiten 81,6 Prozent außerhalb Deutschlands. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com.
Mit den 20 Tochterfirmen in Zentral- und Osteuropa beschäftigt GfK Austria über 1.300 Mitarbeiter.
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