Die besten Goldfonds in diesem Jahr

Goldmünzen und Goldbarren gelten allgemein als krisensicheres Investment. Goldfonds mußten allerdings zuletzt auch Verluste einstecken. Der Goldmarkt befindet sich aktuell in einer besonders sensiblen Verfassung, die genau analysiert werden muss. Die Entwicklung der Goldfonds im Überblick. Funds | 23.12.2008 18:00 Uhr
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Die Entwicklung des Goldpreises ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, die in Zeiten der globalen Finanzkrise von Investoren sehr unterschiedlich bewertet werden. Die folgenden Punkte spielen bei der Einschätzung des Potenzials von Edelmetallen eine besondere Rolle:

Was treibt den Goldpreis?

Die wichtigsten Faktoren für den Marktpreis sind sicherlich zunächst einmal Angebot und Nachfrage nach Gold, d. h. die physische Nachfrage (Schmuckindustrie, Privatinvestoren) und das physische Angebot (Minenproduktion, Recycling, Notenbankverkäufe). Das Zinsniveau ist auch von großer Bedeutung, da in einem Niedrigzinsumfeld das Halten von physischem Gold keine hohen Opportunitätskosten erzeugen. Für Investoren mit Basiswährung EURO spielt auch die Entwicklung des USD/EUR Wechselkurses eine große Rolle. Für europäische Investoren stellt Gold zumeist auch einen Hedge gegen einen Dollarkursrückgang dar. Nettoverkäufe von Zentralbanken hatten in der Vergangenheit immer wieder für negative Ausschläge des Goldpreises gesorgt - wie auch die Leerverkäufe an den Terminbörsen (v. a. COMEX).

Normalerweise sollte der Preis des Futures Kontrakt über dem Gold Spotpreis liegen (aufgrund von Zinsen und Lagerkosten). Wenn allerdings der Preis des Goldfutures Kontraktes unter dem Spotpreis liegt (Backwardation), können Investoren diese Futures Kontrakte kaufen und die physische Lieferung von Goldbarren verlangen. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn genügend physische Barren geliefert werden können. Ist dies nicht der Fall, wäre die Funktionsfähigkeit der Futuresbörse in Frage gestellt und der Goldmarkt müßte sich sehr rasch mit einem massiven Problem beschäftigen, dessen Auswirkungen nicht abgeschätzt werden können. Auch wenn Anleger die kritischen Argumente jener Analysten, die vor einer Depression und dem Kollaps der Währungssysteme warnen, ganz und gar nicht teilen, verstehen sollten sie die Zusammenhänge zwischen Gold, Zinsen, Währungen, Zentralbanken und Finanzpolitik jedoch auf jeden Fall. Wieviel Zeit und Energie Anleger für das Finden von Lösungen für die zahlreichen Rätsel im Goldmarkt aufwenden wollen, ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

Die Entwicklung der Goldfonds im Jahr 2008

Wie bereits erwähnt, konnten sich auch Goldfonds im laufenden Jahr nicht dem allgemeinen Kursrückgängen an den Börsen entziehen. Die Verluste fielen jedoch deutlich geringer aus. Der Credit Suisse Equity (CH) - Global Gold (Vertriebszulassung nur in der Schweiz - siehe auch Tabelle ganz oben rechts) lag mit -28,44 Prozent im laufenden Jahr (bis 18. 12. 2008) an der Spitze des Rankings. An zweiter Position folgt der Pioneer Funds Austria - Gold Stock A mit -28,44 Prozent. Über drei Jahre lag die Performance bei -2,68 Prozent p. a. und über fünf Jahre bei +1,67 Prozent p. a.  

Alfred Grusch: "Der Goldpreis konnte vor allem von der enormen physischen Goldnachfrage der internationalen Investoren profitieren. So stieg die europäische Barren- und Münznachfrage im dritten Quartal auf ein neues Rekordniveau von 51 Tonnen Gold, wobei Frankreich erstmals seit 1980 wieder zu einem Nettokäufer wurde. Dies führte zu einer anhaltenden Knappheit bei gängigen "Goldbullion"-Münzen, wie dem "American Eagle", dem "Maple Leaf", aber auch der österreichischen "Philharmoniker"-Münze. Auch die Notenbanken spielen bei der aktuellen Verknappung eine Hauptrolle, denn einerseits haben sie nun das Goldleihegeschäft temporär eingestellt und anderseits erfüllen die Signatarstaaten des "Washington Agreements II" bei weitem nicht ihre maximale Goldverkaufsquote und mutierten bis Mitte November mit 0,1 Tonnen Gold sogar zu Nettokäufern."

Der UBS (CH) Equity Fund - Gold (Vertriebszulassung ebenfalls nur Schweiz) lag mit -30,81 Prozent Performance an dritter Position des YTD Rankings.

100 Tage durch die Hölle

Einer der bedeutendsten Fondsmanager im Rohstoffbereich, Evy Hambro von Black Rock, hatte in seinem Marktkommentar im November auf den starken Kursverfall im Rohstoffsektor Bezug genommen und dabei auch die Bedeutung des Wirtschaftswachstums in China beleuchtet: "Nur wenige Monate ist es her, dass wir als im Rohstoffsektor engagierte Anleger voller Zuversicht auf ein weiteres Jahr mit starken Renditen blickten. Auf dem Höchststand im Mai 2008 belief sich der Wertzuwachs von Bergbauaktien auf US$-Basis seit Jahresbeginn auf 22,6%. Und das, obwohl sie noch im Februar kräftig ausgebremst worden waren. Stark tendierte die Nachfrage aus China, dem Land mit dem weltweit größten Rohstoffhunger. Auf 10,4% summierte sich das BIP-Wachstum im Reich der Mitte in der ersten Jahreshälfte. Auch in Indien und Russland brummte die Wirtschaft, die Ölpreise markierten unaufhaltsam neue Hochs, und in Dubai und Bombay boomte die Bauindustrie."

Was danach geschah, ähnelte für Evy Hambro dem ´perfekten Sturm´. "Aus Angst vor einem Bankenkollaps flüchteten Anleger aus Aktien in Staatsanleihen und Geldmarktanlagen. Hedgefonds, die sich von Investmentbanken Kapital für ihre Anlageideen besorgt hatten, sahen sich plötzlich gezwungen, ihre Positionen aufzulösen, denn ihre Geldgeber forderten ihr Kapital zurück, um die eigenen Bilanzen zu entlasten. Dieser perfekte Verkaufssturm gebar die Mutter aller Bärenmärkte, und Zwangsverkäufern auf der einen Seite standen nur wenige zögerliche Käufer auf anderen gegenüber. Bergbauaktien stürzten trotz all der oben genannten positiven Fundamentaldaten in den Keller", analysiert der Black Rock Fondsmanager.

Evy Hambro: Superzyklus intakt

Das Potenzial für eine Erholung der Rohstoff- und Edelmetallmärkte in der Zukunft hängt natürlich auch sehr stark davon ab, ob der vielzitierte "Superzyklus" noch intakt ist oder gebrochen wurde. Evy Hambro: "Die Antriebskräfte für einen Superzyklus bleiben zwar intakt, was Anleger aber angesichts der zurzeit alles beherrschenden Kreditkrise kaum zur Kenntnis nehmen. Aktien von Rohstofffirmen werden daher momentan eher wie kurzfristige Derivate auf Rohstoffpreise gehandelt, statt die Tatsache widerzuspiegeln, dass es sich bei Rohstoffen nicht um Luxusgüter handelt. Rohstoffe sind Bodenschätze, die abgebaut und verbraucht werden, ersetzt werden müssen und für die Industrie unverzichtbar sind. Den Vorständen der Bergbaufirmen wird das nicht entgangen sein. Deshalb ist mit einem echten M&A-Run zu rechnen, sobald die eingefrorenen Kreditmärkte wieder auftauen."

Alle Daten per 18.12.2008 in Euro
Quelle:  

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