Am besten fahren Anleger derzeit mit Aktien von Qualitätsunternehmen. Diese würden besonders in schweren Zeiten durch ein starkes Management überzeugen, wie Jonathan Asante, Manager des First State Global Emerging Markets gegenüber e-fundresearch.com erklärt.
Die besten Emerging Markets Aktienfonds
Bester Emerging Markets Aktienfonds nach der 5-Jahres-Sharpe Ratio ist aktuell der Comgest Growth Emerging Markets. In den letzten fünf Jahren überzeugte er mit einer jährlichen Performance von 9,6 Prozent. Über den gleichen Zeitraum verzeichnete der Zweitplatzierte Vitrivius Emerging Markets Equity eine Wertentwicklung von 8,85 Prozent. In den ersten Wochen des Jahres legte er um 3,33 Prozent zu. Die beste Performance im Jänner verzeichnete der Drittplatzierte Aberdeen Global – Emerging Markets Equity mit einem Plus von 5,33. Über einen Zeithorizont von fünf Jahren liefert er eine jährliche Performance von 8,38 Prozent. Zu den Top Fonds ihrer Assetklasse zählen auch der Vontobel Fund Emerging Markets und der First State Global Emerging Markets. In den letzten fünf Jahren überzeugten sie mit einem Plus von 7,76 Prozent bzw. 6,68 Prozent.
Schwellenländer versprechen Wachstum
Rajiv Jain, Manager des Vontobel Fund Emerging Markets Equity, ist davon überzeugt, dass der Anteil der Schwellenländer am Weltwirtschaftswachstum in den kommenden Jahren weiter steigen wird. „Kurzfristig mag die weltweite Rezession die Entwicklung der Schwellenländer zwar bremsen, allerdings haben diese Länder auch nicht die strukturellen Probleme der klassischen Industrienationen“, so Jain. So würden die meisten Emerging Markets nicht unter einer so hohen Schuldenlast leiden wie etwa die USA. Daher könne angenommen werden, dass sie auch schneller wieder auf die Beine kommen.
Erfolg der Schwellenländer hängt von Erholung der USA ab
Unter Investoren dürfte sich diese Einschätzung freilich noch nicht durchgesetzt haben. Im Gegenteil: Angesichts der Abstrafung von Emerging Markets-Aktien in den letzten Monaten scheint die Auffassung, dass ein Aufschwung in den Schwellenländern eng an eine Konjunkturerholung in den USA gekoppelt ist, nach wie vor weit verbreitet zu sein. Dabei sieht Jain in Ländern wie Indien und Brasilien nur eine geringe bis gar keine Abhängigkeit von Exporten in die Industrienationen. „Das Wirtschaftswachstum wird in diesen Ländern von der Binnennachfrage nach Gütern bestimmt“, erklärt Jain. Mit Schwierigkeiten rechnen müssen jedoch stark exportorientierte Länder wie Taiwan, Südkorea und Russland.
Gewichtung bei Vontobel
Im vierten Quartal des Vorjahres hat der Fondsmanager nach eigenen Angaben einige kleinere Positionen verkauft, da sich Gelegenheiten boten das Kapital zu günstigen Kursen in hochwertige Titel umzuschichten. So hat ihn die kurzfristig schwache Nachfrage nach Öl dazu veranlasst Positionen in KNM, Keppel Corp. und SembCorp Marine zu reduzieren oder gänzlich zu verkaufen. Den größten Beitrag zur Performance lieferten im letzten Quartal 2008 China Mobile, Redecard sowie die südkoreanischen Unternehmen Yuhan (Pharma) und Amorepacific (Kosmetik). Werte wie Petrobas, HDFC und PTT Exploration belasteten hingegen die absolute Performance im Berichtsquartal am stärksten.
In Qualitätsunternehmen investieren
Insgesamt profitierte der Fonds 2008 von der Einzeltitelauswahl in Brasilien, Indien und Südkorea sowie der Untergewichtung in Russland. „Nachdem sich die Aktien hochwertiger Unternehmen über Jahre hinweg unterdurchschnittlich entwickelt hatten, begannen sie im vergangenen August den breiten Markt hinter sich zu lassen“, erklärt Jain. Dieser Trend dürfte sich nach Ansicht des Vontobel Fondsmanagers weiter fortsetzen, was auch dem Fonds Rückenwind verschaffen wird.
Gewichtung bei First State
Auch Jonathan Asante, Manager des First State Global Emerging Markets, setzt bevorzugt auf Qualitätsunternehmen. „In fallenden Märkten zeichnen sie sich eher durch ein starkes Management aus“, so Asante. Konkret sucht er für sein Portfolio nach gut etablierten Unternehmen mit starken Geschäftideen und solidem Cashflow. Dazu zählen etwa der südafrikanische Minenbetrieber Anglogold oder die Basiskonsumgüterkonzerne Walmart de Mexico und Uni President Enterprises (Taiwan). Sie haben im letzten Quartal 2008 auch den größten Beitrag zur Fondsperformance geliefert. Unter Druck kamen hingegen Unternehmen mit einer starken Exposure zum Ölpreis wie Lukoil oder Hong Kong & China Gas.
Asante ist wie Jain davon überzeugt, dass viele Schwellenländer in fundamental makroökonomischer Hinsicht besser aufgestellt sind als die entwickelten Märkte. „Mittelfristig werden wir hier wegen der geringeren Verschuldung ein starkes Wachstum sehen“, so der Fondsmanager. Neben der – vor allem in Asien – hohen Sparquote spreche auch die demographische Entwicklung für die Emerging Markets. So würde die zahlenmäßig starke junge Bevölkerung in Lateinamerika oder Indien für ein anhaltendes Nachfragewachstum sorgen. Trotz der Chance auf weiter fallende Kurse glaubt Asante daher, dass es ein guter Zeitpunkt ist um in diese Assetklasse zu investieren.
Nicht-zyklische Sektoren im Fokus
„Für ein Investment in Emerging Markets Aktien spricht auch die derzeit hohe Risikoaversion“, so Asante. Generell wäre dies immer ein guter Zeitpunkt um auf riskantere Werte zu setzen – zu denen Schwellenländeraktien zweifellos zählen. Besonders nicht zyklische Sektoren wie Telekom oder der Lebensmittelhandel würden durch kontinuierlich hohe Dividendenrenditen überzeugen. Die größte Exposure hat der First State Global Emerging Markets derzeit gegenüber Märkten wie Brasilien, Mexiko, Südafrika, Taiwan und der Türkei. Reduziert wurde zuletzt die Exposure unter anderem gegenüber Chile, Tschechien, Indien und China.
Alle Daten per 02.02.2009 in Euro.
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