Geldmarktfonds gegen Unsicherheit

Die Manager der besten Geldmarktfonds sehen 2009 kein schlechtes Umfeld für ihre Assetklasse. Vor allem auch eine voraussichtlich unsichere Entwicklung von Rohstoffen und Aktien spricht dafür. Die genaue Analyse der Fonds ist von Bedeutung. Funds | 02.03.2009 04:58 Uhr
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Geldmarktfonds ist nicht gleich Geldmarktfonds. Diese zum Teil leidvolle Erfahrung mußten Anleger in den letzten zwei Jahren machen, nachdem sie erkennen mußten, dass so manche Geldmarktfonds - und vor allem die Gruppe der sogenannten "Geldmarkt Plus" Fonds - nicht risikolose Geldmarktfonds, sondern Fonds mit Laufzeiten-, Kredit- und Bonitätsrisiko waren bzw. sind. Aus diesem Grund ist beim detaillierten Vergleich von Geldmarktfonds die aktuelle Portfoliostruktur und die Flexibilität in der Anlagestrategie zu berücksichtigen.   

Die besten Geldmarktfonds

Die Liste der besten Geldmarktfonds nach Fünf-Jahres-Sharpe Ratio führt der DJE – InterCash P an. Über die letzten fünf Jahre erzielte er eine durchschnittliche jährliche Performance von plus 3,33 Prozent. Nur unwesentlich schlechter entwickelte sich über den gleichen Zeitraum mit einem Plus von 3,14 Prozent der Wert des Zweitplatzierten Fonds CB Centrale Euribor. Auf 3-Jahressicht liegt dieser Fonds hingegen knapp vor dem Spitzenreiter. Der Drittplatzierte DWS Institutional Money Plus ist mit einem Fondsvolumen von rund 9,5 Milliarden Euro der größte Fonds im Ranking. Fondsmanager Stefan Kreuzkamp konnte über die letzten fünf Jahre eine durchschnittliche jährliche Performance von 3,12 Prozent erzielen.

Geldmarktfonds sind stabil und sicher

Während Kaffarnik, Bereichsleiter Investmentfonds bei der DJE Kapital AG, für 2009 einen eher vorsichtigen Ausblick auf Assetklassen wie Rohstoffe und Aktien hat, sieht er kein schlechtes Umfeld für einfach strukturierte Geldmarktfonds. „Sie sind vergleichsweise ein Hort der Stabilität und Sicherheit“, so Kaffarnik gegenüber e-fundresearch. Ihre Bedeutung sei neben Vorteilen wie hoher Transparenz nicht zuletzt auch auf den Mangel an Alternativen zurückzuführen. Schließlich müsse die derzeit am Markt befindliche gewaltige Geldmenge, die bekanntlich in den vergangenen Monaten aus anderen Assetklassen abgezogen wurde, irgendwo untergebracht werden.

Die anhaltend gute Performance des DJE – InterCash führt Kaffarnik auf die hohe Qualität der im Fonds enthaltenen Werte zurück. „Titel ohne Investment Grade-Status stellen eine Ausnahme dar“, so der erfahrene Fondsmanager. Die im Fonds enthaltenen Titel würden nur nach einer umfassenden Überprüfung durch die Research-Abteilung in erworben. Für den Fall, dass sich die Konjunkturaussichten in den nächsten Wochen und Monaten verbessern, sei es durchaus möglich, dass ein kleinerer Teil des Fondsvermögens außerhalb des Investment Grade-Bereichs investieren wird. Zuletzt haben Unternehmensanleihen einen positiven Beitrag zur Performance des Fonds geleistet. Ihr Anteil am Fondsvermögen macht zurzeit rund 13 Prozent aus.

Schlechte Verzinsung von Termingeldern spricht für Geldmarktfonds

„Die Zinspolitik wird derzeit zu Lasten der Liquiditätspolitik betrieben – besonders in den USA“, so Kreuzkamp im Gespräch mit e-fundresearch. In Europa wäre die Situation noch nicht so drastisch einzuschätzen. Er rechnet damit, dass die EZB die Leitzinsen im Laufe des Jahres auf einen Wert zwischen eins und 1,5 Prozent festsetzen wird. In den USA könne hingegen erst 2010 mit einer Änderung der Zinspolitik gerechnet werden. Bis dahin würde die Fed den Markt weiterhin mit Liquidität unterstützen. Für Geldmarktfonds sprechen in diesem Szenario nach Ansicht des Experten die mäßige Verzinsung von Termingeldern und die tägliche Verfügbarkeit. „Mit einem soliden Geldmarktfonds kann man derzeit eine Performance zwischen 1,5 und 1,6 Prozent erzielen“, so Kreuzkamp.

In krisensichere Unternehmen investieren

Der DWS Institutional Money Plus ist derzeit mit einer Cashquote von 30 Prozent verhältnismäßig liquide aufgestellt. „Damit soll einer möglichen weiteren Rückgabewelle, wie sie im vergangenen Herbst zu sehen war, Rechnung getragen werden“, so der DWS-Fondsmanager. Alles in allem sei der Fonds stabil ausgerichtet. Großartige Umschichtungen sind angesichts der Konditionen, die der Markt derzeit stellt, auch nicht drin. Übergewichtet sind Finanzwerten sowie Unternehmensanleihen von europäischen „Tankern“ wie BASF, Unilever, Eon oder Daimler. „Allesamt Unternehmen von denen wir ausgehen, dass sie die Krise gut überstehen werden“, so Kreuzkamp.

Asset Backed Securities bleiben attraktiv

Während Kreuzkamp Staatsanleihen aktuell meidet, setzt er trotz gewisser Image-Probleme nach wie vor auf Asset Backed Securities (ABS). Ihr Anteil im Fonds liegt aktuell um sieben Prozent. Dabei handele es sich ausschließlich um erstklassige Produkte – Subprime-ABS sind kein Thema. „Hier wurde noch kein Kupon verzögert ausbezahlt wurde“, so Kreuzkamp. Die besondere Qualität dieser ABS sei kein Geheimnis – nicht umsonst will sich derzeit keiner von den Papieren trennen. Analysiert werden sie wie alle anderen Werte von einem Spezialistenteam. „Sie stellen sicher, dass nur Werte ins Portfolio gelangen, die über alle Zweifel erhaben sind“, so Kreuzkamp.

Alle Daten per 20.02.2009 in Euro:

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