Die besten globalen Aktienfonds

Die Manager der besten Global Equity Aktienfonds gehen nicht von einem schnellen Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise aus. Schlimmstenfalls sei ein Ende des Abschwungs erst 2012 zu erwarten. In diesem schwierigen Umfeld setzen sie bevorzugt auf defensive Titel, die gut prognostizierbare Cash Flows erwirtschaften. Funds | 30.03.2009 05:00 Uhr
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Die Top-Ten Global Equities

Bester Global Equity Fonds ist auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre der Multi-Axxion InCapital Tauris. Über den gleichen Zeitraum betrug die durchschnittliche jährliche Performance plus 9,07 Prozent. Einen Ertrag von 5,04 Prozent pro Jahr brachte Anlegern der von Alexander Kapfer gemanagte FIVV Aktien Global Select. Wie auch der Großteil der anderen Fonds im Ranking verbuchte er seit dem Jahresbeginn ein Minus von 5,68 Prozent. Einen besseren Start schaffte ein anderer Fonds aus dem Top-10 Ranking, der FvS Aktien Global mit einem vorläufigen Ergebnis von -1,79 Prozent. In den letzten fünf Jahren belief sich die durchschnittliche jährliche Wertentwicklung auf 3,39 Prozent. Ein ähnliches Ergebnis, nämliche plus 3,21 Prozent – erzielte der LODH Invest – Selective Global Equity.

Billige Aktien eine Gelegenheit?

Gegen eine schnelle Konjunkturerholung spricht nicht zuletzt eine durch die zunehmende Arbeitslosigkeit entstehende strukturelle Konsumschwäche. Nichtsdestotrotz bieten sich für mutige Anleger interessante Gelegenheiten am Aktienmarkt. „Viele Titel sind mittlerweile auf dem attraktivsten Niveau seit Jahrzehnten angelangt“, findet etwa Gerald Kichler, Leitung Asset Management bei Flossmann & von Storch. Nachsatz: „Sofern die Gewinne in der zweiten Jahreshälfte nicht noch weiter nach unten korrigiert werden müssen.“

Alexander Kapfer, Manager des FIVV Aktien Global Select, hält die Märkte auf dem derzeitigen Niveau für überbewertet. „Die Aktienmärkte haben die zu erwartenden Rückgänge der Realwirtschaft noch nicht ausreichend eingepreist und setzen zu große Hoffnungen in die internationalen Regierungspläne zur Konjunkturbelebung und zur Heilung der Finanzinstitute“, so Kapfer. Deren Kreditvergabe würde aber bis auf weiteres restriktiv bleiben, weshalb der Wendepunkt der Realwirtschaft noch nicht in Sicht sei.

Aufschwung ist erst 2010 zu erwarten

Auch Daniel Lenhard, Manager des LODH Invest – Selective Global Equity, glaubt nicht, dass sich die Lage schnell stabilisieren könnte. „Wir erwarten, dass die Weltwirtschaft erst in der zweiten Hälfte 2010 ihren Tiefpunkt erreicht“, so der Experte. Weniger optimistisch ist Kichler. Während er ebenfalls davon ausgeht, dass die weltweiten Konjunkturpakete kaum mehr als ein Strohfeuer auslösen werden, sieht er den strukturellen Abschwung erst 2012 auslaufen. „Bis dahin kann es noch zu einigen Kollateralschäden in der Realwirtschaft kommen“, so Kichler.

Derzeitige Gewichtungen in den Fonds

Nach Angaben von Kichler befindet sich seit nunmehr 15 Monaten kein einziger Finanztitel im Portfolio des FvS Aktien Global. Daran soll sich auf kürzere bis mittlere Sicht auch nichts ändern. Der Experte begründet dies mit der seit längerem völlig unübersichtlichen Situation im globalen Finanzsystem. „Dessen Schieflage dürfte geradezu zwangsläufig zu weiteren Verstaatlichungen von Banken und Versicherungen führen“, so Kichler. Übergewichtet im Fonds sind dagegen Pharma/Medtech, Konsum sowie Öl/Versorger.

Auch Kapfer hat derzeit angesichts der eher skeptischen Markteinschätzung  defensivere Sektoren übergewichtet, die gut prognostizierbare und stabile Cash Flows erwirtschaften. Dazu zählt er etwa Aktien aus der Healthcare- oder Telekombranche. „Da es für die realwirtschaftliche Entwicklung keine ausreichende Prognosesicherheit gibt, ist es nicht die Zeit Wetten auf deren baldige Erholung einzugehen“, begründet er die aktuelle Strategie.

Einen völlig anderen Zugang verfolgt Lenhard. Er ist derzeit ausschließlich in Aktien von Unternehmen investiert, die sich in Übernahmesituationen befinden. „Das Ziel dieser Strategie ist es in einem schwierigen Marktumfeld Kapital zu erhalten“, erklärt der LODH-Fondsmanager. Aktuelle Positionen befinden sich etwa in den USA, Kanada, Europa und Asien. Nach M&A-Aktivitäten – die sich nach Angaben von Lenhard derzeit in einem überschaubaren Rahmen halten – schaue man sich auf der ganzen Welt um. Das unterstreicht nicht zuletzt auch die hohe Cashquote zwischen 25 und 30 Prozent.

Beurteilungsfaktoren für FIVV

„Für die langfristige Rendite ist - unabhängig von der derzeitigen Situation - die fundamentale Bewertung das Entscheidende“, so Kapfer auf die Frage welche Faktoren für ihn bei der Beurteilung der globalen Aktienmärkte derzeit am wichtigsten sind. Im derzeitigen Umfeld würde das Funktionieren der Kreditmärkte eine wichtige Rolle spielen. Anleger, die bei kurzfristigen Bearmarket-Rallys mitmachen wollen, empfiehlt er sich an technischen Indikatoren zu orientieren.

FvS beobachtet Quartalsberichte genau

Einen umfassenden Ansatz verfolgt Kichler. Dazu gehört neben einer Analyse der Entwicklung der Finanzkrise vor allem die Beobachtung der konjunkturellen Frühindikatoren der wichtigsten Wirtschaftsnationen. Im Vordergrund des Investmentansatzes stünden jedoch die Quartals- und Jahresabschlüsse der Unternehmen. „Hier beginnt gerade die Berichtssaison für das erste Quartal 2009 und wir werden aufmerksam verfolgen, wie sich die fallenden Absatzvolumen auf die Margen und Gewinne der Unternehmen ausgewirkt haben und welche Kostenmaßnahmen ergriffen wurden bzw. werden“, so Kichler.

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