"Wir decken insgesamt 50 unterschiedliche Märkte ab und starten in jedem Markt eine neue Strategie pro Monat. Diese Strategien haben einen Zeithorizont von 12 Monaten. Somit sind insgesamt 600 Strategien aktiv. Man könnte auch sagen, dass 600 Ameisen daran arbeiten, einen Ameisenhaufen immer größer und größer zu machen", erklärt Iven Kurz, Portfoliomanager bei Metzler Investment GmbH die Grundidee des Nordea 1 - Heracles Long/Short MI Fund im Rahmen einer Präsentation in Wien. Grundsätzlich sollten Investoren die Möglichkeit erhalten, in guten und schlechten Börsenphasen einen Ertrag zu erzielen. Der Fonds wurde auch im letzten Jahr in Deutschland von Euro bzw. Euro am Sonntag als Fondsinnovation des Jahres ausgezeichnet.
Für die meisten Investoren sind unruhige Börsenzeiten negativ. "Das Heracles Konzept funktioniert sehr gut, wenn sich die Börsen bewegen. 2008 war fast ein perfektes Jahr", erläutert Kurz. Ziel des Fonds ist die Erzielung von 200 bis 400 Basispunkten über dem EUR-Geldmarkt. Kurz: "In Jahren mit starken Bewegungen sollten wir dieses Ziel deutlich übertreffen. In einem durchschnittlichen Jahr sollten wir rund 300 Basispunkte über dem Geldmarkt liegen können und in einem Jahr mit wenig Bewegung an den Börsen werden wir - jeweils natürlich nach Kosten - den Geldmarkt nur geringfügig übertreffen können. Wichtig ist die Stetigkeit der Erträge über den Zeitablauf."
Die Volatilität des Fonds lag im Backtest über längere Zeiträume bei rund 6 Prozent - gegenüber einer Volatilität des MSCI World von mehr als 16 Prozent. Kurz: "Der Heracles Fonds ist ein UCITS III Fonds, jederzeit handelbar und hat mittlerweile bereits ein Fondsvolumen von mehr als EUR 300 Mio."
3 x Unabhängigkeit
Die Entwicklung des Heracles Fonds sollte sehr unabhängig von den Bewegungen der Märkte laufen. Kurz: "Wir sprechen von der dreifachen Unabhängigkeit. Erstens soll der Fonds unabhängig von der Auswahl der Märkte sein, zweitens von der Richtung der Marktbewegungen und drittens von Prognosen jeder Art."
Bei der Auswahl der Märkte zählt vor allem die Liquidität bzw. die Handelbarkeit von Futures- oder Terminkontrakten. Es wurden die 50 liquidesten Aktien-, Renten und Währungsmärkte ausgewählt - jeweils rund ein Drittel.
Das Portfolio besteht aus 50 unabhängigen Strategien, die je nach Marktbewegung entweder Long- oder Shortpositionen in den einzelnen Märkten aufbauen. Beispielsweise könnte die DAX-Strategie bei steigenden DAX-Kursen eine Long-Position aufbauen und diese bei weiter steigenden Kursen ausbauen bzw. bei fallenden Kursen wieder abbauen. Diese Strategien werden auf monatlicher Basis gestartet und jeweils für 12 Monate umgesetzt. Somit sind beispielsweise immer 12 DAX-Strategien aktiv, die in unterschiedlichem Ausmaß Long bzw. Shortpositionen halten können. Kurz: "Wichtig ist, dass die Korrelationen zwischen den einzelnen Märkten keine Rolle mehr spielt."
Keine Prognosen - dafür Zielrendite
Die Strategien des Heracles sind völlig unabhängig von Prognosen. Kurz: "Es gibt kein Prinzip ´Hoffnung´ in diesem Konzept." Es gibt feste Regeln, die vorgeben, wo und wie stark investiert werden sollte. Ein wichtiger Bestandteil des Konzepts ist jedoch die Bestimmung einer Zielrendite, die effektiv dem Doppelten des Ertragszieles in der Höhe von 200 bis 400 Basispunkten über dem EUR Geldmarkt (somit 400 bis 800 Basispunkten über Geldmarkt) entspricht, weil nur rund die Hälfte der 600 Strategien das Ertragsziel innerhalb von 12 Monaten erreicht.
Die Strategien sind gleichgewichtet. Das Risikobudget der einzelnen Strategie wird über einen Zeitraum von 12 Monaten verwaltet und möglichst gut eingesetzt, um das gesteckte Ertragsziel zu erreichen. Nach Ablauf von 12 Monaten startet die jeweilige Strategie wieder neu. So beginnt die Juni DAX Strategie am 1. Juni und läuft bis 31. Mai. Nachdem in jedem Monat eine Strategie startet, sind immer 12 DAX Strategien gleichzeitig aktiv. Das Ergebnis ist eine sehr gute Diversifikation und damit auch eine Reduzierung der Volatilität des Gesamtfonds - sowohl über die Zeit als auch über die Pfadabhängigkeit. Im Mittelpunkt steht die Maximierung der Wahrscheinlichkeit, das gesteckte Ertragsziel zu erreichen.
Performance seit Auflegung
Der Fonds wurde am 12. März 2008 als Publikumsfonds aufgelegt und erzielte seit Auflegung eine Performance von 4,87 Prozent vs. 4,00 Prozent für die Benchmark. Von Beginn des Jahres bis Ende April lag der Fonds mit -2,79 Prozent im Minus vs. +0,51 Prozent Plus für die Benchmark. Zum gleichen Stichtag lag der Fonds über die letzten 12 Monat mit +8,18 Prozent im Plus vs. +3,41 Prozent für die Benchmark. Kurz: "Das Konzept hat bis jetzt gut funktioniert und vor allem im letzten Jahr sehr gute Ergebnisse geliefert." Über längere Zeiträume erwarten sich die Metzler Portfoliomanager attraktive, stetige Erträge in der Nähe des Ertragszieles des Fonds. Durch die Vermeidung von großen Verlusten in schlechten Marktphasen sollte sich über die Zeit ein deutlicher Abstand zu vergleichbaren gemischten Fonds ergeben.
Die Verwaltungsgebühr beträgt 2,0 Prozent p. a. und die erfolgsabhängige Verwaltungsgebühr beträgt 20 Prozent der jährlichen Outperformance gegenüber dem 3-Monats-Euribor (High Watermark und Hurdle Rate).