Anleger in japanischen Aktien und Aktienfonds hatten es wahrlich nicht leicht in den letzten Jahren. Der Aktienmarkt ging gemeinsam mit den internationalen Börsen auf Talfahrt. Die globale Finanzkrise führte u. a. zu einer starken Abschwächung der Weltkonjunktur und in weiterer Folge zu massiven Rückgängen der Nachfrage nach hochwertigen Konsumgütern. Simon Somerville, Fondsmanager des Jupiter Japan Income Fund: "Die Rezession in Japan ist fast ausschließlich eine Rezession des Exportsektors. Die Auto- und Elektronikindustrie zählen zu jenen Branchen, die besonders stark getroffen wurden."
Die Rückgänge der Exporte lagen teilweise in der Region von 30 - 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und zwar auch dadurch bedingt, dass viele Exportkunden japanischer Hersteller auch unter Druck waren und kurzfristig Lagerbestände abbauen und optimieren mußten. Die Folge waren starke Rückgänge japanischer Exporte.
Situation stabilisiert sich langsam
Mittlerweile beginnt sich die Situation wieder etwas zu stabilisieren. Somerville: "Man kann noch nicht behaupten, dass die Nachfrage wieder anziehen würde. Nachdem jedoch in den letzten Wochen die Lagerbestände der Exportkunden abgebaut wurden, werden jetzt wieder sukzessive Bestellungen gemacht und die Produktion in Japan wird wieder hochgefahren. Unser Fokus liegt jedoch ohnehin auf dem Inlandsmarkt."
Inlandsmarkt profitiert von staatlichen Stimulus-Programmen
Obwohl die japanische Wirtschaft stark vom Export hochwertiger Konsumgüter profitiert, ist die Regierung nicht in der Lage, diesen Sektor tatkräftig zu unterstützen. Somerville: "Die japanische Regierung kann nicht die ausländische Nachfrage stimulieren, sondern nur die inländische." Hier wirkt vor allem die Unterstützung niedrigerer Einkommensgruppen, da diese einen großen Teil des zusätzlichen Einkommens wieder für den Konsum ausgeben. Somerville: "Wir erwarten mittelfristig auch einen weiterhin starken YEN, da es keine Gründe für eine Abschwächung gibt."
Autoaktien und Zykliker stark erholt
Überraschend für viele Marktteilnehmer war die starke Erholung der Autoaktien und einer Reihe zyklischer Unternehmen in den letzten Wochen. Simon Somerville: "Obwohl die Fundamentaldaten sich nicht verbessert hatten, setzten diese Aktien zu einer starken Erholung an, da Investoren auf der Suche nach ´Recovery Plays´ im Zusammenhang mit einem schwachen Yen waren. Dieser starke Rebound hat uns aufgrund unserer Untergewichtung in Autoaktien relative Outperformance gekostet."
Japaner kaufen wieder japanische Aktien
Simon Somerville: "Ein positiver Faktor ist, dass im Jahr 2008 erstmals seit dem Beginn der Neunziger Jahre Inländer als Nettokäufer von Aktien auf dem Markt aktiv waren. Auch in den ersten vier Monaten des Jahres setzte sich dieser Trend fort. Auch Trust Banks waren Käufer japanischer Aktien. Ausländische Investoren hatten in den letzten Monaten stark verkauft, sind jedoch in den letzten Wochen wieder als Käufer aufgetreten."
Japan: einer der günstigsten Märkte in Asien
Die Bewertungen des japanischen Aktienmarktes müssen derzeit sehr genau analysiert werden, da eine Reihe von Exportunternehmen Verluste aufweisen und deshalb die KGV Kennzahlen nicht sehr aussagekräftig sind. Somerville: "Die Bewertungen von Unternehmen, die am japanischen Inlandsmarkt tätig sind, liegen bei einem KGV von 13 bis 14 und sind somit sehr moderat. Zusätzlich sind die Dividenden noch auf einem attraktiven Niveau, während die Dividenden von Exportunternehmen sicherlich rückläufig sein werden. Insgesamt handeln japanische Aktien aktuell auf einem Niveau von 1x Buchwert und einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent."
Jupiter Japan Income Fund
Simon Somerville ist seit Auflegung des Jupiter Japan Income Fund im September 2005 für das Management verantwortlich. Ziel ist die Outperformance des Topix. Aktuell sind rund 35 Aktien im Fonds enthalten, wobei die Top-10 Unternehmen rund 40 Prozent repräsentieren.
Auto- und Elektronikproduzenten sind derzeit untergewichtet, Finanztitel sind neutral gewichtet und Maschinenbauer, Telekom und Software sind übergewichtet.
Der Anteil an Large Caps (>USD 5 Mrd.) beträgt aktuell 52 Prozent, MidCaps repräsentieren 23 Prozent und 22 Prozent entfallen auf Small Caps (