Die besten Japan Aktienfonds

Als extrem exportabhängiges Land wurde die japanische Wirtschaft vom weltweiten Konjunkturabschwung stark getroffen. Trotz des unsicheren Umfeldes sehen Experten erste zaghafte Anzeichen für eine Stabilisierung. Anleger könnten ihrer Meinung nach von zahlreichen attraktiv bewerteten Unternehmen profitieren. Funds | 01.06.2009 05:00 Uhr
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Die jüngsten monatlichen Indikatoren deuten darauf hin, dass sich der Abschwung in der verarbeitenden Industrie etwas verlangsamt hat. Seit Februar haben in Japan sowohl die Exporte als auch die Produktion wieder zugenommen – der Purchasing Managers Index (PMI) verzeichnete zuletzt den größten Anstieg aller Zeiten.

Zweitrunden-Effekt

Dem gegenüber steht allerdings eine Reihe von weniger erfreulichen Entwicklungen. So ist die Arbeitslosenrate auf ein Vierjahreshoch von 4,8 Prozent gestiegen und der Consumer Price Index (CPI) ist erstmals seit September 2007 ins Minus gerutscht. „Das deutet darauf hin, dass sich die Zweitrunden-Effekte der weltweiten Rezession intensiviert haben“, so Ronald Slatterly, Manager des Fidelity Japan Advantage Fund.

Die Top-Japan Aktienfonds

Slatterly’s Fond muss sich im aktuellen e-fundresearch.com Ranking – auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) über fünf Jahre – nur dem Polar Capital Japan USD geschlagen geben. Der Spitzenreiter hat in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Performance von plus 1,99 Prozent erzielt. Seit dem Jahresbeginn entwickelte sich der Fonds mit einem Minus von 0,32 Prozent allerdings leicht negativ. Über den gleichen Zeitraum hat der Fidelity Funds – Japan Advantage ein Plus von 2,45 Prozent zu Buche stehen. Nach Angaben von Slatterly hat die Performance zuletzt unter einer untergewichteten Position im Transporteinrichtungssektor profitiert.

Mit einem Plus von 23,58 Prozent ist der Invesco Japanese Equity Core der performancestärkste Fonds seit dem Jahreswechsel im Ranking. Tony Roberts, Fondsmanager im Japanese Equity Team von Invesco, führt die gute Entwicklung auf eine Übergewichtung von  Blue Chip-Unternehmen – vor allem Automobil- und Elektronikwerte sowie Financials – zurück. Auf Dreijahres- bzw. Fünfjahressicht verlief die Wertentwicklung mit einem Minus von 8,64 bzw. einem Plus von 0,81 allerdings bescheiden.

Japanische Unternehmen in guter Ausgangslage

Nach Angaben von Ernst Glanzmann, Manager des Julius Baer EF Japan, profitieren die japanischen Unternehmen derzeit vom zuletzt gefallenen Yen und den niedrigen Rohstoffpreisen „Beider Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss auf die kurzfristige Gewinnsituation japanischer Unternehmen und damit auf den Aktienmarkt“, erklärt Glanzmann. Als Beispiel führt er Honda Motor an, wo die Hälfte der Gewinnspanne direkt durch die Preisschwankungen der Rohstoffe und Währungen beeinflusst wird. Da der Yen seit dem Ende des vergangenen Jahres um rund vier Prozent gegenüber dem Dollar verloren hat, sieht er viele japanische Unternehmen in einer guten Ausganglage.

Starke Exportabhängigkeit der japanischen Wirtschaft

Akihide Kinugawa, Manager des Metzler Japanese Equity Fund, hebt angesichts der Exportabhängigkeit der japanischen Wirtschaft die besondere Bedeutung einer Erholung der Weltkonjunktur hervor. „Besonders das Wachstum in den Emerging Markets ist ein Schlüsselfaktor für viele Unternehmen“, so Kinugawa. Er sieht derzeit einige interessante Gelegenheiten im Großhandelssektor. Hier gebe es Unternehmen die so positioniert sind, dass sie vom Wachstum in den Schwellenländern profitieren können. Invesco-Experte Roberts empfiehlt Anlegern die Bewertungen nicht aus dem Auge zu lassen. „ Es gibt derzeit viele billige Unternehmen in Japan, aber es ist wichtig sicher zu stellen, dass das jeweilige Geschäftsmodell auch ausgerichtet, ein schwieriges Marktumfeld zu überstehen“, so Roberts.

Arpad Ujvari und Samuel Gorgerat, Manager des PF (LUX)-Japan Index aus dem Hause Pictet, raten Investoren auf Unternehmen aus zyklischen Sektoren mit starken Bilanzen zu setzen. „Hochwertige Konsumgüter wirken voll bewertet. Einige speziellen Segmente wie etwa Spiele-Software erscheinen jedoch noch immer attraktiv“, so die Fondsmanager von Pictet unisono. Als vernünftig bewertet bezeichnen sie den Telekomsektor, während sie Consumer Staples als zu teuer empfinden.

Anhaltend schwieriges Umfeld

Insgesamt gehen die Experten von einem anhaltend schwierigen Umfeld für japanische Aktien aus. Kinogawa rechnet etwa damit, dass die operativen Gewinne der in der ersten Sektion des Tokio Stock Exchange (TSE) gelisteten Unternehmen im Laufe des nächsten Jahres zwischen 20 und 30 Prozent zurückgehen werden. Zu kämpfen hätten vor allem Werte mit starkem Fokus auf die Inlandsnachfrage. Glanzmann geht angesichts der schwachen weltweiten Nachfrage in den kommenden Monaten von fundamentalen Umstrukturierungen aus. „Es wird interessant sein zu sehen, welche Firmen diese Herausforderung beherzigt angehen und sich entsprechend am Aktienmarkt behaupten können und welche nicht“, so der Manager des Julius Baer EF Japan

Alle Daten per 19.05.2009 in Euro:

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