Statistisch gesehen treten Spitzenrisiken – darunter werden Naturkatastrophen verstanden die einen Schaden von mehr als 20 Milliarden Dollar verursachen – nicht mehr als einmal pro Jahrhundert ein. Auf diese geringe Eintrittswahrscheinlichkeit können Anleger mit Cat Bonds Wetten abschliessen.
Für Christian Bruns, Vice President und Portfolio Manager bei Clariden Leu, zählt neben einer attraktiven Performance und einer niedrigen Volatilität die geringe Korrelation zum Gesamtmarkt zu den Vorteilen der Assetklasse. „Eine – wenn auch geringe – Korrelation ist zwar immer gegeben, da liquide Investments immer mit dem Gesamtmarkt korrelieren“, erklärt der Experte. Im Gegensatz zu Financial Insurance Contracts – einem weiteren Insurance Linked Investment – wären sie zudem liquide und jederzeit handelbar.
Cat Bonds von Clariden Leu
Die Schweizer Privatbank hat mit dem Clariden Leu (CH) Cat Bonds Fund sowie dem Clariden Leu (Gue) ILS Plus Fund zwei Insurance Linked Investments am Markt. Der Cat Bonds Fund, der sich aus insgesamt 60 Positionen zusammensetzt (darunter Risiken wie Erdbeben in Kalifornien und Japan), gilt dabei als das vergleichsweise konservativere Produkt. Hier wird von einem Risiko von einem Prozent ausgegangen. In den letzten fünf Jahren brachte er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von plus 5,3 Prozent. Noch höher fiel die Wertentwicklung mit einem Plus von sechs Prozent bei einem Betrachtungszeitraum von drei Jahren aus.
Performanceentwicklung
Nach einer starken Performance 2007 mit einem Plus von 9,2 Prozent (in Euro gerechnet), kam der Cat Bonds Fund 2008 etwas ins Straucheln und sackte auf ein Jahresplus von 1,4 Prozent ab. „Dafür sind neben den Hurricanes Ike und Gustav das kurzfrisitige Überangebot am Sekundärmarkt verantwortlich“, so Bruns. Noch drastischer fiel der Performancerückgang beim ILS Plus Fund aus. 2008 brachte der Fonds der sich aus Cat Bonds, Financial Insurance Contracts und Insurance-Linked Funds zusammensetzt Anlegern ein Plus von 3,9 Prozent nach 12,2 Prozent im Jahr davor. Auf Dreijahressicht bleibt unterm Strich eine starke durchschnittliche jährliche Performance von neun Prozent.
Fonds halten ihr Versprechen
„Trotz Krise ist es nur zu marginalen Abweichungen bei der angepeilten Rendite und Volatilität gekommen. Die Fonds haben ihr Versprechen gehalten“, zieht Bruns zufrieden Bilanz. Nichtsdetotroz ist der Markt mit einem Volumen zwischen elf und zwölf Milliarden Dollar noch vergleichsweise klein. Bruns geht von einem sukzessiv zunehmenden Marktvolumen aus. Als attraktive Gelegenheit für Anleger bezeichnet er die niedrigen Einstiegspreise gegen Ende des Vorjahres. Mittlerweile würden beispielsweise die kurz laufenden Cat Bonds Aiolos und Cat Mex wieder erheblich an Wert zugelegt haben. Dazu komme, dass 2009 mit starken Prämienzuwächsen gerechnet wird.
Wenn der Ernstfall eintritt…
Allen Vorteilen und der statistisch belegten geringen Eintrittswahrscheinlichkeit von Naturkatastrophen zum Trotz müssen Anleger im Ernstfall mit Kurs- und Nominalverlusten rechnen. Für den Eintritt des schlimmst möglichen Falles – eines so genannten „250 year events (darunter versteht man mehrere schwere Katastrophen zur selben Zeit, Anmerkung) – sollen die Performanceeinbußen laut Bruns in einem überschaubaren Rahmen verlaufen. Der Experte spricht beim Cat Bond Fund von einem Minus von 15 Prozent, beim ILS Plus Fund sollen es immerhin minus 30 Prozent sein.