W&W Asset Management wurde im Jahr 2000 gegründet und verwaltet aktuell EUR 25,3 Mrd. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 118 Mitarbeiter und verwaltet 11 in Deutschland aufgelegte Publikumsfonds und weitere 11 Fonds, die über die Tochtergesellschaften in Luxemburg und Irland aufgelegt wurden. W&W Asset Management ist Teil der Wüstenrot & Württembergische AG. Wüstenrot nimmt im Ranking der deutschen Bausparkassen Platz 3 ein und die Württembergische Versicherung liegt im Ranking der deutschen Lebensversicherungen auf Platz 8. Insgesamt ist die W&W Asset Management auf Platz 9 der Anbieter von Wertpapierprodukten in Deutschland. Die Kernkompetenzen der W&W Asset Management liegen im Dachfondsmanagement (EUR 600 Mio. Volumen) sowie im Segement der Unternehmensanleihen sowie US Aktien.
Götz Alles, Leiter der Gruppe Zins- und Creditmanagement und Portfoliomanager für ABS/CDO Strategien bei der W&W Asset Management: "Wir haben uns neben dem klassischen Rentenmanagement auf besondere Assetklassen spezialisiert. Unser kleines, hochspezialisiertes Team von fünf Portfoliomanagern verfolgt einen Teamansatz mit individueller Produktverantwortung. Es gibt jeweils einen Haupt-Portfoliomanager pro Fonds und einen guten Informationsaustausch innerhalb des Teams. Nicht selten sind im Rahmen von Neuemissionen sehr rasche Entscheidungen zu treffen."
Fundamentales Umfeld weiterhin schwierig
Götz Alles: "Das fundamentale Umfeld ist auf jeden Fall schlechter geworden. Das Verhältnis der Ratingheraufstufungen zu -herabstufungen von Moody´s in Westeuropa zeigt ein eindeutiges Bild. Seit Anfang 2009 gab es insgesamt 22 Heraufstufungen und 426 Herabstufungen. So ein schlechtes Verhältnis hatten wir in dieser Form eigentlich noch nie gesehen. Das zeigt uns, dass man aktuell sehr vorsichtig sein soll, wenn man in Unternehmensanleihen investiert." Vor allem im Falle von Downgrades in den Non-Investment Grade Bereich könne sich dies sehr negativ auswirken.
Fokus auf Investment Grade Bereich
Der W&W Euro Corporate Bond Fund A investiert in Unternehmensanleihen, die in EUR notieren und ein Rating von mind. BBB aufweisen. Die BM ist rund 23 Prozent im BBB Bereich. Götz Alles: "Wir sind zu 21 Prozent im BBB Bereich investiert. Unser Ziel ist es, im A-Bereich zu investieren und sich gegenüber der Benchmark konservativer aufzustellen. Gemäß dürften 5 Prozent im Non-Investment Grade Bereich halten, wir verkaufen jedoch bei einem Downgrade in den Non-Investment Grade Bereich und gehen aus dem Titel raus." Das Fondsvolumen liegt bei rund EUR 100 Mio.
Die Benchmark des Fonds ist der iBoxx Euro Corporates Non-Financial Index. Ziel ist es, Alpha durch Credit-Selektion und Aufnahme von Staatsanleihen und Pfandbriefen zu erwirtschaften. Finanzwerte werden absolut gemieden, da Investoren auch durch spezifische Investments diesen Sektor abbilden können. Futures werden zur Steuerung und Anpassung der Indexduration eingesetzt. Es werden keine Kreditderivate im Portfolio gehalten. Götz Alles: "Für Investoren, die eine Diversifizierung ihres Staatsanleihen-Portfolios umsetzen und einen Renditeaufschlag erzielen wollen, ist der W&W Euro Corporate Bond Fund A ein ideales Instrument."
Werden frühere Spread Niveaus erreicht?
Götz Alles: "Die Risikoprämien der verschiedenen Ratingklassen sind nach wie vor auf historisch hohem Niveau. Es ist fraglich, ob jemals frühere Niveaus erreicht werden. Wir kommen im BBB Bereich von unglaublich hohen Spread Niveaus von mehr als 420 Basispunkten jetzt auf rund 250 Basispunkte - einem Niveau des Jahres 2002. Die AA und A Segmente liegen im Vergleich dazu immer noch deutlich über den historischen Höchstständen, was dafür spricht, dass man ein sehr, sehr attraktives Einstiegsniveau vorfindet."
Ausfallsraten sind bereits eingepreist
Unternehmensanleihen bieten nach Einschätzung der W&W Asset Management Portfoliomanager eine attraktive Liquiditätsprämie. Die aktuellen Spreads gehen im Investment Grade Bereich von einer Ausfallswahrscheinlichkeit von 9,6 Prozent (kumuliert über 5 Jahre) aus. Dabei wird eine Recovery Rate von 40 Prozent angenommen. Bei einer Recovery Rate von 0 Prozent wäre die Ausfallswahrscheinlichkeit immer noch bei 6,6 Prozent. Götz Alles: "Die maximale Ausfallsrate im Investment Grade Bereich - kumuliert über 5 Jahre - war in den letzten 30 Jahren nie höher als 2,4 Prozent." Die konservative Ausrichtung des W&W Euro Corporate Bond Fund wird auch daran verdeutlicht, dass im Non-Investment Grade Bereich die Ausfallsrate in der Spitze bei 31,1 Prozent lag. Der W&W Fonds fokussiert sich auf Investment Grade Anleihen.
Marktausblick zu Unternehmensanleihen
Die Emissionstätigkeit im ersten Halbjahr 2009 war im Bereich der Unternehmensanleihen sehr umfangreich. Die Emissionszahlen für die ersten fünf Monate liegen bereits deutlich über jenen der Vorjahre. Götz Alles: "Wir sind der Meinung, dass wir in der aktuellen Rezession den Tiefpunkt bereits durchschritten haben. Es wird weitere Ratingherabstufungen geben. Die Kreditvergabe bleibt weiterhin restriktiv und man muß auch mit steigenden Kreditausfällen rechnen. Positiv für uns sind nach wie vor die historisch hohen Renditeaufschläge, die wir im Markt sehen und die hohen Ausfallsraten, die am Markt eingepreist werden."
Unternehmen könnten sich am Markt sehr gut refinanzieren. Die W&W Portfoliomanager sehen günstige Konditionen für Unternehmen (sinkende Zinsen, höhere Spreads). Die Rekord-Mittelzuflüsse in die Assetklasse sind zwar positiv, könnte jedoch in der Zukunft ein Problem werden, wenn Anleger die Assetklasse wieder verlassen wollen. Dies sei jedoch derzeit überhaupt nicht absehbar.
Fundamentaler Tiefpunkt noch nicht erreicht
Götz Alles: "Der fundamentale Tiefpunkt ist noch nicht erreicht. Aber, historisch gesehen engen sich die Spreads wieder ein bevor die Kreditausfallsraten ihren Höhepuntk erreichen. Moody´s sieht dies für den November 2009."
In den letzten Jahren erzielte der W&W Euro Corporate Bond Fund gegenüber der Benchmark eine Outperformance, wie in der folgenden Graphik dargestellt wird.