Im Gegensatz zu anderen Assetklassen funktioniert Diversifikation nach Angaben von Robert Stolfo, Director Business Development bei Invesco Real Estate München, bei Immobilieninvestments sehr wohl. So würden sich die Investmentrenditen von unterschiedlichen Immobilienmärkten und Sektoren in unterschiedlichen Zyklen bewegen. „Das ist teilweise auf die unterschiedlichen volkswirtschaftlichen Entwicklungen zurückzuführen, aber auch auf Faktoren wie Mietvertragsstrukturen, Steuern sowie demographische Entwicklungen und Urbanisierung“, so Stolfo.
Immobilienmarkt weniger beeinflussbar von außen
Eine niedrige Korrelation besteht nach Angaben des Invesco-Experten auch zu anderen Asset-Klassen. Dazu komme, dass die Immobilienmärkte deutlich weniger für die täglichen Informationsfluten anfällig sind als die Aktienmärkte. „Die geringe Integration von nationalen Immobilienmärkten in die jeweiligen nationalen Kapitalmärkte und die geringe Korrelation mit anderen Assetklassen verleihen Immobilien eine einzigartige Stellung in einem diversifizierten Portfolio“, bringt es Stolfo auf den Punkt.
Wo in Immobilien investiert werden sollte
Der Invesco-Experte empfiehlt derzeit Investments in Apartments sowie selektive Investments im Büro- und Einzelhandelsbereich in den USA. In Europa würden hingegen der Logistiksektor, Einheiten in Einkaufsstraßen sowie Büros attraktive Renditen versprechen. In Asien sind laut Stolfo wiederum Wohnimmobilien bzw. in Peking und Hong Kong Einzelhandelsobjekte zu favorisieren.
Fokus auf globale Strategie
Die Vorteile einer globalen Strategie sind nach Angaben des Experten der Zugang zu ertragreicheren Märkten sowie eine aktive Diversifizierung zur Ertragssteigerung. Wichtig wäre es jedoch über globales Know-how und lokale Marktkenntnisse zu verfügen. „Internationale Investmentstrategien erfordern bei Anlegern lokales Denken“, so Stolfo. Die Durchführung von Investments könne nur unter Berücksichtigung rechtlicher und steuerlicher Rahmenbedingungen erfolgen.
Grundlegendes Wissen über lokale Steuern, Strukturen etc. wichtig
Mit Hilfe einer effektiven Strukturierung können laut Stolfo Grunderwerbssteuern und Quellensteuern minimiert werden. Gleichzeitig würden die regulatorische Bewegungsfreiheit und die Verkaufsmöglichkeiten maximiert werden. Insgesamt sei es besonders wichtig, dass die Immobilieninvestments gezielt erfolgen – sprich genauestens geplant werden. Nicht börsennotierte Immobilieninvestments haben laut Stolfo den Vorteil, dass sie die niedrigste Korrelation zu anderen Anlageklassen aufweisen. Dazu komme eine geringere Volatilität sowie der Status als „Betongold“.
Invesco Real Estate
Invesco Real Estate verwaltet weltweit ein Vermögen von 17,7 Milliarden Euro. Rund fünf Milliarden Euro fallen auf direkte Immobilieninvestments in Europa. Hier sind 50 Prozent der Assets in Büroimmobilien investiert. In den USA steht der Multi-Family-Bereich mit einem Portfolioanteil von 35 Prozent im Vordergrund. Insgesamt sind in den USA 8,7 Milliarden Euro investiert. Von den 0,1 Milliarden Euro, die in Asien investiert sind fallen jeweils 40 Prozent auf China und Japan. 3,9 Milliarden Euro sind in Immobilienwertpapiere investiert.