Auch die Schweinegrippe würde für einige Unternehmen ein kräftiges Einnahmenplus bringen.
Die Top Pharma und Healthcare Aktienfonds
Bester Fonds auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) ist der CF Equities – Pharma B, ein Private Label-Fonds von Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA. Seit Jahresbeginn hat er eine Performance von +13,03 Prozent erzielt. Die Portfoliomanager der Capital-Forum AG haben derzeit Generikahersteller übergewichtet, wie sie gegenüber e-fundresearch erklären. „Untergewichtet haben wir die großen, forschenden Pharmafirmen. Hier erscheint uns das Risiko zu hoch“, so die Experten. Bei der Titelselektion wären neben der Bilanzqualität vor allem die Produktpipeline des Unternehmens sowie die Glaubwürdigkeit und Erfahrung des Managements ausschlaggebende Faktoren.
Noch besser als der Spitzenreiter entwickelte sich der Zweitplatzierte RH&Partner Global Life Sciences Fund seit Jahresbeginn. Mit einem Performanceplus von 16,41 Prozent ist er über diesen Zeitraum der beste Fonds im aktuellen e-fundresearch-Ranking. In den letzten fünf Jahren erzielte er eine durchschnittliche jährliche Performance von +4,19 Prozent. Trotz einer negativen Performance von 1,58 Prozent auf Dreijahressicht zählt er über diesen Zeitraum zu den Top-Fonds im Ranking – nur der BGF World Healthcare Fund hat hier mit einer Wertentwicklung von -1,43 Prozent die Nase vorn.
Nahezu ausschließlich auf Pharmawerte setzt der Drittplatzierte ESPA STOCK PHARMA EUR A, der Anlegern seit Jahresbeginn eine Performance von +9,22 Prozent brachte. In Biotechnikaktien wird hingegen nicht investiert, wie Fondsmanager Harald Kober erklärt. „Für unsere Aktienauswahl verwenden wir eine Kombination aus Fundamentalanalyse, Technik und Sentiment, die jeweils verschieden stark gewichtet werden“, so Kober. Das Auswahlergebnis würde die Attraktivität der Unternehmen widerspiegeln.
Schweinegrippe sorgt für ein kräftiges Einnahmeplus
Kober sieht eine Vielzahl von Chancen für die Assetklasse. So würde die Schweinegrippe bei den Impfstoffherstellern für ein kräftiges Einnahmenplus sorgen, das in den aktuellen Kursen noch nicht voll eingepreist ist. Für eine anhaltende Medikamentennachfrage würden auch die „Zivilisationskrankheiten“ Fettleibigkeit und Diabetes sorgen sowie – auf längere Sicht – die demographische Entwicklung. Für die Capital-Forum-Experten spricht auch die konjunkturelle Entwicklung für Pharma- und Healthcare-Aktien. „Besonders in Krisenzeiten haben sie sich als konservativ und wertstabil erwiesen“, sagt der Experte.
Forschritt und Innovationen sorgen für Wachstumspotenzial
Auch Bob Hodgson, Manager des BGF World Healthscience Fund, ist für die Assetklasse positiv gestimmt. Er spricht von einem langfristigen defensiven Wachstumspotenzial für Investoren. „Technologische Fortschritte und weitere Produktinnovationen sprechen auch in Zukunft für Unternehmen aus dem Bereich Pharma und Healthcare“, so Hodgson gegenüber e-fundresearch. Zu den größten Risiken zählt er auslaufende Patente sowie die Möglichkeit, dass die US-Gesundheitsreform die Profitabilität der Industrie schmälert.
US-Administration steigert Ausgaben in dieser Branche
Die Experten der Capital-Forum AG erwarten sich von der Gesundheitspolitik der US-Administration steigende Ausgaben in der Pharma- und Healthcarebranche und damit auch steigende Umsätze. „Auf die Gewinne werden sich die steigenden Staatsausgaben ebenfalls positiv auswirken, wenngleich sich die Gewinnmargen sicherlich nicht eins zu eins wie die Umsätze entwickeln werden“, so die Experten. Valérie Charrière Pousse, Managerin des Fortis L Equity Health Care Europe schätzt die weltweiten Auswirkungen der Gesundheitsreform für große Pharmaunternehmen auf zwei bis drei Prozent ein.
Gewichtungen im Fortis Fonds
In ihrem Fonds hat Charrière Pousse derzeit Diagnostik-Spezialisten wie Biomerieux, Qiagen und Diasorin übergewichtet. „Im Bereich Pharma habe ich wiederum Ipsen deutlich übergewichtet. Die Unternehmensgruppe hat sich auf Endokrinologie spezialisiert“, so die Fondsmanagerin. Untergewichtet sei sie hingegen bei großen Pharmaunternehmen wie GSK, AstraZeneca und Sanofi, bei denen ab 2011 eine Vielzahl von Patenten auslaufen. Die Qualität der Pipeline und die damit verbundenen Risiken sowie der zu erwartende Newsflow zählen für sie zu den wichtigsten Kriterien bei der Titelselektion.
BlackRock verweist auf auslaufende Patente
Hodgson sieht nach eigenen Angaben auf kurze Sicht kaum Wachstumspotenzial innerhalb des Pharma-Subsektors. Er führt das auf das Auslaufen von wichtigen Patenten von einer Vielzahl von Verkaufsrennern in den kommenden Jahren zurück. „Wir sind nicht wirklich beeindruckt von der Produkt-Pipeline der Industrie“, stellt er klar. Fraglich sei, ob sie die zu erwartende Einnahmenlücke schließen kann. „Obwohl wir vereinzelt in Unternehmen mit attraktiven Bewertungen und Dividendenrenditen investiert sind, haben wir begonnen uns nach Alternativen mit größeren Wachstumspotenzial umzuschauen“, so der BalckRock Experte.
Fokus auf Unternehmen, die auf med. Equipment spezialisiert sind
Als attraktiv bezeichnet Hodgson Large Cap Biotech-Unternehmen mit aussichtsreichen Produktinnovationen und entsprechender F&E-Produktivität. Interessant wären auch Unternehmen die auf medizinisches Equipment spezialisiert sind, die von den Stimulierungsplänen von US-Präsident Barack Obama profitieren sollten. Der BGF World Healthcare Fund hat seit Jahresbeginn ein Performanceplus von 9,68 Prozent gebracht. In den letzten fünf Jahren brachte er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von +1,67 Prozent.
Alle Daten per 10.11.2009 in Euro: