Auf die Dividende kommt es an
Langfristige Studien zeigen, dass ein bedeutender Teil des Gesamtertrags von internationalen Aktienveranlagungen aus Dividenden kommt. Jörg de Vries-Hippen, Managing Director, Co-CIO European Equities bei Allianz RCM und Fondsmanager des Allianz RCM European Equity Dividend: "Letztendlich kommt es auf die Dividende an, die Unternehmen zahlen. Ich investiere nur in Unternehmen, die eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgen." Dividenden sind auch in einem Umfeld mit einer gemäßigten Inflationsrate ein großer Vorteil. Jörg de Vries-Hippen: "Wenn Inflation kommt, dann benötigen Sie die Assets, die unabhängig Erträge erwirtschaften können - und das sind Unternehmen. Mit Aktien können Sie diese Absicherung gegen Inflation erreichen - das ist mit Anleihen nicht möglich." Im Fokus stehen Unternehmen, die eine solide Finanzstruktur aufweisen und auch in unruhigen Marktbedingungen in der Lage sind, Investoren eine entsprechende Dividende zu zahlen. Dividendenfonds sind nach Ansicht von Jörg de Vries-Hippen auch vor allem deshalb sehr attraktive Fondskonzepte für Anleger, weil die Strategie vergleichsweise einfach ist und sehr transparent dargestellt werden kann. Dividendenorientierte Fonds sollten sich in Zukunft stärker durchsetzen, da Investoren verstärkt einfachere und vor allem gut nachvollziehbare Anlagekonzepte bevorzugen würden.
Unternehmen benötigen finanzielle Disziplin
Für Stuart Rhodes, Manager des M&G Global Dividend Fund geht es um mehr als Aktien zu kaufen, die hohe Dividendenrenditen bieten. „Im derzeitigen Umfeld könnte eine hohe Dividendenrendite einen künftigen nachhaltigen Dividendenfluss gefährden. Meiner Meinung nach geht es darum Unternehmen zu finden, die über die entsprechende finanzielle Disziplin verfügen um auch in Zukunft einen steigenden Einkommensfluss zu garantieren“, so der Experte. Schließlich würde diszipliniertes Wachstum auf längere Sicht im Sinne aller Beteiligten zu einer Outperformance führen.
Es ist nicht einfach profitables Wachstum zu erzielen…
Der M&G-Fondsmanager ist davon überzeugt, dass eine progressive Dividendenpolitik einem guten Unternehmen hilft noch besser zu werden. Schließlich wäre es alles andere als einfach ein profitables Wachstum zu erzielen – in der Vergangenheit wurden Milliarden für unrealistische Wachstumsziele in den Sand gesetzt. „Ein steigender Dividendenfluss reguliert die Mittel die wieder in das Unternehmen investiert werden können. Dementsprechend werden in der Regel lukrative Projekte ausgewählt“, so Rhodes.
Fokus des M&G Experten
Zu den attraktiven Unternehmen in die der Fonds investiert ist zählt Rhodes den spanischen Telekomanbieter Telefonica. Das Unternehmen – das heuer eine Dividende von einem Euro pro Aktie ausbezahlt hat – habe sich dazu verpflichtet bis 2012 eine Dividende von mindestens 1,75 Euro auszuschütten. Dies entspreche einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 20 Prozent. Interessant wäre auch der australische Hörimplantathersteller Cochlear, der in den vergangenen fünf Jahren die Dividende um 19 Prozent erhöht hat.
In den vergangenen zwölf Monaten haben laut Rhodes das kanadische Rohstoffunternehmen Teck Resources sowie der brasilianische Versorger AES Tiete den größten Beitrag zur Fondsperformance geleistet. Auch die US-Positionen Wells Fargo und Coca-Cola hätten sich positiv entwickelt. „Trotz des schwierigen Umfelds haben viele Unternehmen in die wir investiert sind heuer höhere Dividenden ausgeschüttet“, erklärt Rhodes. Dazu würden etwa Coca-Cola, Kellog Co. und Johnson & Johnson gehören.
Performance des M&G Global Dividend Fund und des ING (L) Invest Euro High Dividend
Insgesamt hat der M&G Global Dividend Fund Anlegern seit Jahresbeginn eine Performance von rund 20 Prozent gebracht. Der ING (L) Invest Euro High Dividend hat über den gleichen Zeitraum ein Performanceplus von 18,37 Prozent zu Buche stehen. Zu den größten Positionen in den von Nicolas Simar gemanagten Fonds zählen derzeit E.ON AG, Unilever N.V. und Iberdrola S.A. die jeweils einen Anteil von rund 2,90 Prozent am Fondsvolumen ausmachen.
ING IM behauptet sich gut in Bärenmärkten
Simar sieht seinen Fonds als ideales Anlageinstrument für alle Marktlagen. So könne in einem bullischen Umfeld eine positive absolute Performance erwartet werden – obwohl der Markt nicht notwendigerweise geschlagen werden muss. Andererseits würde sich der ING (L) Invest Euro High Dividend auch in Bärenmärkten gut behaupten können. Einerseits würden die Dividenden als eine Art Polster gegen Kursverluste fungieren. Dazu komme, dass Unternehmen mit anhaltender Dividendenpolitik wegen ihrer Fähigkeit Cash zu generieren in volatilen Zeiten als sichere Häfen gelten.
In fünf Jahren den Wert verdoppeln
„Wir wollen Unternehmen identifizieren, die über einen Veranlagungshorizont von fünf oder weniger Jahren das Potenzial haben ihren Wert zu verdoppeln. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Aktien auf längere Sicht einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von acht Prozent bringen. Die Unternehmen, die wir suchen sollten auf Fünfjahressicht 15 Prozent pro Jahr erzielen“, so Simar. Dieses Ziel sei alles andere als unrealistisch. So habe das hauseigene Research festgestellt, dass 25 Prozent aller Aktien auf Fünfjahressicht ihren Wert verdoppeln.