Verabschiedung des Finanzplatzstrategieberichts

Die Swiss Funds Association SFA zeigt sich erfreut, dass der Bundesrat den Finanzplatzstrategiebericht verabschiedet hat. Dieser trägt auch zentralen Forderungen der Fonds- und Asset-Management-Industrie Rechnung. Funds | 16.12.2009 22:18 Uhr
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Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung den Finanzplatzstrategiebericht verabschiedet. Zusammen mit den anderen Initiatoren des Masterplans Finanzplatz Schweiz war die Swiss Funds Association SFA an dessen Erarbeitung beteiligt. Sie unterstützt die im Bericht festgehaltenen Ziele der Finanzmarktpolitik des Bundes und die strategischen Hauptstossrichtungen.

Die SFA begrüsst insbesondere die Berücksichtigung einiger wichtiger Anliegen der Schweizer Fonds- und Asset-Management-Industrie im Bericht. Prioritär sollte durch eine Gesetzesänderung dafür gesorgt werden, dass sich zur Attraktivitätssteigerung und Anpassung an internationale Standards sämtliche Vermögensverwalter kollektiver Kapitalanlagen, welche Off-shore Funds von der Schweiz aus verwalten, der Aufsicht der FINMA unterstellen können. Die Schweiz ist ein bedeutender Standort für den Vertrieb und das Management von Anlagefonds und sonstigen kollektiven Kapitalanlagen, aber als Produktionsstandort von Kollektivanlagen war sie bis anhin eher unattraktiv. Rund 90% der Wertschöpfung werden in den Bereichen Asset Management und Vertrieb erzielt, während die Produktion (Administration) grösstenteils im Ausland stattfindet. Solange der EU-Marktzutritt nicht gegeben ist, besteht diesbezügliches Wachstumspotenzial nur in den Bereichen Fonds für qualifizierte Anleger (QIF), Spezialprodukte wie Einanlegerfonds und sonstige kollektive Kapitalanlagen für qualifizierte Anleger. Dieses könnte durch eine flexiblere gesetzliche Regelung analog derjenigen in Luxemburg mit den so genannten Special Investment Funds (SIF) besser ausgeschöpft werden. Markante Wachstumsmöglichkeiten bietet auch das grenzüberschreitende Geschäft. Hier sollen die Produktherstellung in der Schweiz und deren Verkauf im Ausland bzw. das institutionelle Asset Management, das in den letzten Jahren kaum gewachsen ist, gestärkt und weiterentwickelt werden.

Dazu unbedingt erforderlich ist insbesondere der im Fondsgeschäft fehlende EU-Marktzutritt. In diesem Bereich ist es für die Schweiz entscheidend, dass die notwendige Reziprozität verhandelt und die Freizügigkeit mit der EU im Bereich der kollektiven Kapitalanlagen („EUPass“) erreicht wird. Letzterer umfasst gemäss Einschätzung der SFA folgende Punkte:

  • EU-Pass für Fondsleitungen und Vermögensverwalter kollektiver Kapitalanlagen im Sinne des Kollektivanlagengesetzes (KAG)
  • EU-Pass für schweizerische (EU-kompatible) Effektenfonds im Sinne des KAG
  • EU-Pass für sämtliche in der Schweiz domizilierte Asset Manager von Alternative Investment Funds (AIF) im Sinne des EU-Richtlinienvorschlages für Alternative Investment Fund Managers (AIFM)
  • Anerkennung schweizerischer AIF im Sinne des AIFM-Richtlinienvorschlages, unabhängig ihrer Rechtsform.

Zudem wird eine klare und international konkurrenzfähige Regelung der steuerlichen Rahmenbedingungen für Anlagefonds gefordert. Dabei soll unter anderem die Verrechnungssteuer in ihrer jetzigen, einseitig die schweizerischen kollektiven Kapitalanlagen belastendenden Form abgelöst werden.

„Wir freuen uns über das Bekenntnis des Bundesrates zu einem starken Finanzplatz Schweiz und begrüssen es, dass zum Teil langjährigen Postulate im Strategiebericht aufgenommen wurden. Sie werden dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Fonds- und Asset-Management-Platzes Schweiz zu stärken“, meint Martin Thommen, SFA Präsident. „Der Bericht enthält eine gute Auslegeordnung für die Prioritäten des Finanzplatzes Schweiz. Er hält insbesondere fest, dass sich die Aufgabe des Bundes auf die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen konzentriert, während die Finanzplatzakteure für die Branchenpolitik zuständig sind. Dabei steht für uns die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit durch Verbesserung der generellen, regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund. Wir begrüssen die Weiterführung des Dialogs zwischen Behörden und Finanzsektor und werden einen aktiven Beitrag zur Realisierung der ambitionierten Ziele leisten“, sagt Dr. Matthäus Den Otter, SFA Geschäftsführer.

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