Die besten globalen Aktienfonds

Die Fondsmanager der besten globalen Aktienfonds haben exklusiv 4 Fragen zu den Beurteilungsfaktoren der Assetklasse, ihren Markro-Ausblick, den derzeitigen Gewichtungen und den Chancen und Risiken der Fonds beantwortet. Funds | 11.01.2010 04:30 Uhr
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e-fundresearch: "Wie ist Ihr globaler Makro-Ausblick für das Jahr 2010?"


Markus Lackner, Head of Asset Liability Management, SPARKASSE SCHWAZ AG, "WE TOP DYNAMIC"  (07.01.2010): "Aus der Sicht des Fondsmanagements haben wir keinen Ausblick. Die Handelsstrategie im WE-TOP Dynamic ist prognosefrei. Wir setzen auf bestehende Markttrends und können uns sehr schnell neu positionieren, wenn es das Marktumfeld erfordert. Insofern wäre eine Makro-Ausblick mehr hinderlich als nützlich."

Mag. Leo Willert, ARTS Asset Management GmbH, "C-QUADRAT ARTS Best Momentum EUR" (07.01.2010): "ARTS Asset Management betreibt ein technisch Handelssystem mit trendfolgender Charakteristik ohne antizipativen Elementen. Aus diesem Grund gibt es auch keine längerfristigen Markprognosen oder Ausblicke aus unserem Haus."

Gerald Kichler, Flossbach & von Storch AG, "FvS Aktien Global F" (06.01.2010): "Wir stehen der optimistischen Einschätzung vieler Marktteilnehmer skeptisch gegenüber, da unseres Erachtens die aktuell positiven Wirtschaftsdaten eine Scheinblüte darstellen und das ein Auslaufen der staatlichen Stimuli, die steigende Arbeitslosigkeit und erwartete Steuererhöhungen zur Finanzierung ausufernder Staatsverschuldungen gegen eine starke und lang anhaltende Aufschwungphase sprechen. Auf der anderen Seite ist aber im nächsten Jahr auch ein zweiter drastischer Konjunktureinbruch wenig wahrscheinlich, denn die Staaten werden fiskalische und monetäre Mittel einsetzen um diesen zu verhindern. Am realistischsten erscheint uns deshalb ein „Muddling Through“: Ein ökonomisches Strohfeuer bis zum 2. Quartal 2010 gefolgt von einer längeren wirtschaftliche Stagnation. Hier könnten die Regierungen mit einer Neuauflage der Konjunkturprogramme zwar erneut versuchen, das Wirtschaftswachstum zu beleben, diese Hilfen würden jedoch bezüglich ihrer Größenordnung und Wirkung bei Weitem nicht mehr an die aktuellen Maßnahmen heranreichen. Vielmehr würden sie zusammen mit weiteren Programmen wie beispielsweise einer Verlängerung der Kurzarbeit nur die Staatsverschuldung weiter nach oben treiben. Das kurzfristige Zinsniveau dürfte zwar auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau verharren, da die Notenbanken die konjunkturelle Entwicklung nicht zusätzlich durch Zinserhöhungen belasten werden, selbst wenn die Inflation spürbar ansteigt. Allerdings dürften die in 2010 weltweit weiter hochschnellenden Staatsbudgetdefizite im weiteren Jahresverlauf  für einen wachsenden Angebotsdruck am langen Ende des Rentenmarktes und damit für neue Turbulenzen an den Kreditmärkten sorgen, die durch existenzielle Haushaltskrisen in Ländern wie Griechenland, Irland oder Ukraine noch zusätzlich verstärkt werden könnten. Spätestens wenn die Notenbanken das „Quantitative Easing“ im ersten Halbjahr 2010 einstellen, erscheint uns vor diesem Hintergrund ein nachhaltiger Renditeanstieg im mittleren und längeren Laufzeitenbereich unausweichlich, der die derzeit aufkeimenden Konjunkturhoffnungen schnell wieder eintrüben könnte und damit auch die mittelfristigen Gewinnaussichten vieler Unternehmen mit neuer Unsicherheit versehen dürfte."

Dr. Thiemo Lang, Senior Portfolio Manager, SAM Sustainable Asset Management AG, "SAM Smart Energy Fund B" (07.01.2010): "Die von uns betreuten Wachstumssektoren der alternativen Energien und Energieeffizienz waren von den Auswirkungen der Finanzkrise zunächst sehr negativ betroffen. In den jüngeren Quartalen haben wir wieder eine stetige Verbesserung der Fundamentaldaten gesehen. Für das Jahr 2010 sind wir insgesamt sehr zuversichtlich, dass sich die Erholung in unseren Sektoren weiter fortsetzen wird."

Frage 2:

e-fundresearch: "Welche Regionen und/oder Sektoren sind derzeit in globalen Aktienfonds übergewichtet? Was sind die Gründe dafür?"

Markus Lackner, Head of Asset Liability Management, SPARKASSE SCHWAZ AG, "WE TOP DYNAMIC" (07.01.2010): "Wir haben derzeit Schwerpunkte in Life-Sciences, Utilities und Telecom. Das ist allerdings lediglich eine Momentaufnahme und entspricht den Vorgaben des technischen Handelssystems, das von FTC Capital für den WE-TOP implementiert wurde. Der Ansatz ist sehr opportunistisch und es kann sich daher schnell eine andere Schwerpunktsetzung ergeben, wenn die Handelslogiken bessere Chancen auf Basis der verwendeten Indikatoren identifizieren."

Mag. Leo Willert, ARTS Asset Management GmbH, "C-QUADRAT ARTS Best Momentum EUR" (07.01.2010): "Im Portfolio des Dachfonds sind Fonds mit geografischer Ausrichtung auf Emerging Markets, die Pazifische Region, Indien und Singapur übergewichtet. Darüber hinaus ist das Portfolio in weltweiten Small Caps, Konsumgütern sowie den USA investiert. Die Zusammensetzung ergibt sich aus der Handelslogik des ARTS Systems, das im mittelfristigen Zeithorizont von wenigen Wochen bis mehreren Monaten jene Sektoren wählt, die ein stabiles Trendverhalten aufweisen."

Gerald Kichler, Flossbach & von Storch AG, "FvS Aktien Global F" (06.01.2010): "Aktien mit einer hohen Dividendenrendite sowie einer niedrigen Bewertung gemessen an der Kennzahl Free Cash Flow / Enterprise Value sind für uns derzeit besonders interessant. Im Moment finden wir solche Werte hauptsächlich in den Bereichen Konsum, Pharma / Medizintechnik, Telekommunikation und Energie. Aktien erstklassiger Unternehmen mit hohen und nachhaltig gesicherten Dividendenrenditen dürften zu den Gewinnern der Tiefzinsphase zählen und weisen gerade in Zeiten eines allgemeinen Anlagenotstands ein attraktives Renditepotenzial auf."

Dr. Thiemo Lang, Senior Portfolio Manager, SAM Sustainable Asset Management AG, "SAM Smart Energy Fund B" (07.01.2010): "Wir setzen weiterhin sehr gezielte Wetten in den Wachstumssektoren Solarenergie, LEDs und Batterien. Wir glauben, dass die in diesen Sektoren gut positionierten Firmen über die nächsten Quartale weiterhin positiv werden überraschen können. Auch haben wir im Rahmen einer ausgewogenen Gesamtportfoliostruktur unser Exposure zu defensiven, regulierten Sektoren der Energieerzeugung und Energieübertragung weiter verstärkt."

Frage 3:

e-fundresearch: "Welche Faktoren sind für die Beurteilung der globalen Aktienmärkte derzeit am wichtigsten?"

Markus Lackner, Head of Asset Liability Management, SPARKASSE SCHWAZ AG, "WE TOP DYNAMIC" (07.01.2010): "Bei uns ist es ausschließlich das Momentum der Teilmärkte und Zielfonds in einem mittel- bis langfristigen Zeitfenster. Wir setzen also auf technische und, wenn sie so wollen, taktische Faktoren. Die meisten anderen Managementansätze sind dagegen eher strategisch ausgerichtet. Wer darauf setzt, wird sich auf Basis der bestehenden Unsicherheiten wahrscheinlich immer noch stärker an Substanz als an unsicherer Phantasie orientieren."

Mag. Leo Willert, ARTS Asset Management GmbH, "C-QUADRAT ARTS Best Momentum EUR" (07.01.2010): "Das ARTS Handelssystem für den C-QUADRAT ARTS Best Momentum basiert auf rein quantitativer Analyse des mittelfristigen Trendverhaltens anhand der historischen Preisentwicklung."

Gerald Kichler, Flossbach & von Storch AG, "FvS Aktien Global F" (06.01.2010): "Unsere Präferenz gilt Aktien global agierender westlicher Unternehmen mit gesicherten Cash Flows, einer überschaubaren Verschuldung oder noch besser sogar Nettoliquidität und integerem Management. Sie bieten ein relativ hohes Maß an Sicherheit und die Partizipation am Wachstum in den Schwellenländern. Die Einzeltitelauswahl wird jedenfalls 2010 eine große Rolle spielen. Eine Ebbe, wie 2008 oder eine Flut, die alle Schiffe hebt, wie 2009 ist nicht zu erwarten. Insgesamt erscheint eine etwas defensivere Gangart, d.h. die Konzentration auf solide ertragsstarke Titel, die auch den Anlageschwerpunkt in unseren Fonds ausmachen, angebracht."

Dr. Thiemo Lang, Senior Portfolio Manager, SAM Sustainable Asset Management AG, "SAM Smart Energy Fund B" (07.01.2010): "Unsere Anlageentscheidungen basieren auf einer sorgfältigen Fundamentalanalyse, welche die Erstellung eigener Finanzmodelle mit einschließt. Wir versuchen uns damit zum Konsens zu positionieren. Wir glauben, dass bei vielen unserer Werte die Konsens-Gewinnschätzungen für das Jahr 2010 zu konservativ sind. Sollten wir mit unserer Einschätzung richtig liegen, sollte dies sich sehr unterstützend für den weiteren Kursverlauf der Werte auswirken."

Frage 4:

e-fundresearch: "Wie ist Ihr genereller Marktausblick für globale Aktien in den kommenden 12 Monaten? Wo ergeben sich Chancen und wo liegen die Risiken?"

Markus Lackner, Head of Asset Liability Management, SPARKASSE SCHWAZ AG, "WE TOP DYNAMIC" (07.01.2010): "Wir haben als Management für den WE-TOP Dynamic keinen Marktausblick, sondern vertrauen auf die Stärken des systematischen Handelsansatzes, der bei steigenden Kursen in jene Aktienfonds mit dem jeweils stärksten Momentum investiert, bei fallenden Aktienmärkten aber sehr schnell das Risiko reduziert und bis zu 100% in Cash gehen kann. Das hat in den vergangenen Jahren herausragend gut funktioniert und wir sehen keinen Grund zur Strategieänderung. Wo die Chancen 2010 liegen und wo man besser nicht investiert sein sollte, werden die Handelssysteme voraussichtlich erneut besser signalisieren können als ein einzelner Mensch."

Mag. Leo Willert, ARTS Asset Management GmbH, "C-QUADRAT ARTS Best Momentum EUR" (07.01.2010): "ARTS Asset Management betreibt ein technisch Handelssystem mit trendfolgender Charakteristik ohne antizipativen Elementen. Aus diesem Grund gibt es auch keine längerfristigen Markprognosen oder Ausblicke aus unserem Haus."

Gerald Kichler, Flossbach & von Storch AG, "FvS Aktien Global F" (06.01.2010): "Am Aktienmarkt haben sich die zyklischen Werte in den letzten Monaten besonders gut entwickelt, weil sie von einer Konjunkturerholung als Erste profitieren – zu gut, wie wir angesichts unseres Wirtschaftsszenarios meinen. Diese Entwicklung ist jedoch für die „Hoffnungs-Phase“ in einem Börsenzyklus typisch. Diese ist nach unserer Analyse allerdings Mitte Oktober 2009 zu Ende gegangen. Seitdem befinden wir uns in der „Wachstums Phase“, die von anderen Bereichen dominiert wird, die allerdings in ihrem ersten Jahr auch von deutlich tieferen absoluten Renditen geprägt wird. Attraktiv erscheinen uns deshalb die defensiven Titel sowie die Vertreter unseres Investmentthemas der nächsten Jahre: Aktien mit einer hohen Dividendenrendite. Allerdings müsse auch die künftige Zahlung der Dividenden weitgehend gesichert sein. Die belgische Mobistar ist ein Vertreter dieser Gattung. Sie bietet auf Basis der letzten Ausschüttung eine Dividendenrendite von 10%, künftig könnten es immerhin 8% sein. Aber auch bei France Télécom sind es immerhin 7,7% und auch defensive Konsumwerte wie Mc Donald’s und Nestlé werfen mehr als 3% ab. Solche Ausschüttungen sind langfristig sehr viel attraktiver als die Rendite von Staatsanleihen. Auch die Pharmaaktien und Medizintechnik-Unternehmen sollte man genauer unter die Lupe nehmen, denn auch hier sind die Dividendenrenditen hoch und die Bewertungen -gemessen an den zu erwartenden Wachstumsraten-  immer noch vergleichsweise niedrig. Aber die Pharmatitel haben oft hausgemachte Probleme (Produkte fallen aus, Patente enden), was bei diesen Unternehmen eine sorgfältige Auswahl und breite Mischung notwendig macht. Die Gewinne der Vergangenheit lassen sich in diesem Sektor  hier nicht einfach in Zukunft fortschreiben.

Fraglos, das geringere Potenzialwachstum der Wirtschaft bedeutet auch ein geringeres Wachstumspotenzial für zahlreiche Unternehmen. Auch erstklassige und global operierende Unternehmen, wie Nestlé, sind hiervon betroffen. Allerdings können sie stagnierende Erträge in den traditionellen Absatzmärkten durch überproportionales Wachstum in den Schwellenländern zumindest teilweise ausgleichen.

2010 wird trotz des immer stärker werdenden Anlagenotstandes keine Einbahnstraße – dafür ist die Bewertung bei vielen Anlageklassen schon wieder zu „durchschnittlich“. Timing, Sektor- und Aktienselektion werden deutlich an Bedeutung gewinnen – das Risiko von kräftigen Rückschlägen wächst deutlich. Eine Buy-and-Hold-Strategie braucht im neuen Jahr gute Nerven und wird - unserer Meinung nach - ein gut strukturiertes Anleihen-Portfolio nur knapp schlagen können."

Dr. Thiemo Lang, Senior Portfolio Manager, SAM Sustainable Asset Management AG, "SAM Smart Energy Fund B" (07.01.2010): "Wir verfolgen sehr aufmerksam sektorspezifische und generelle Makroindikatoren, um zu einer Einschätzung der generellen Konjunkturlage zu kommen. Wir glauben nicht, dass die Notenbanken schon bald die Zinsen wieder anheben werden, was im gegebenen Falle sicherlich auch negative Auswirkungen auf unsere Sektoren haben würde. Wir würden in diesem Falle dann noch mehr in Firmen in regulierten Teilbereichen, charakterisiert durch stabile Cashflows, investieren."

Alle Daten per 31.12.2009 in Euro:

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