So hatte sich die Abkürzung ETC seit 2006 als Synonym für Exchange Traded Commodities etabliert, doch nun gibt es mit den sogenannten Exchange Traded Currencies ein zweites Produkt mit der Abkürzung ETC.
Für Außenstehende stellt sich hier die Frage, ob der entsprechende Anbieter den Erfolg seiner bereits gelaunchten Produkte wiederholen oder versucht seine neuen Produkte im Windschatten der bestehenden im Markt zu etablieren. Wie dem auch sei, die Deutsche Börse versucht das Angebot an Produkten, unabhängig von den Vorgaben der Produzenten zu Segmentieren, um so mehr Transparenz für die Anleger zu schaffen. Denn gerade die Transparenz wird von zukünftig von den Investoren gefordert werden, wenn das Wachstum an Produkten und Anbietern im Segment der Exchange Traded Notes (ETNs) anhält. Das es sich bei den ETNs um ein wachsendes Segment handelt, zeigen nicht nur die steigen Volumen sondern auch die steigende Zahl der Produkte und Produktanbieter.
Aber wie sollten die unterschiedlichen Marktsegmente denn nun zusammengefasst sein? Aus meiner Sicht sollte das übergeordnete Segment das Segment der Exchange Traded Products (ETP) sein, das sich im folgenden in die Segmente der Exchange Traded Funds (ETF) – börsengehandelte Sondervermögen – und Exchange Traded Notes (ETN) – Zertifikate / Inhaberschuldverschreibungen – aufgliedern. Während die ETFs mit den gängigen Klassifizierungssystemen, wie zum Beispiel dem Lipper Global Classification Scheme sehr fein in entsprechende Untergruppen eingeordnet werden können, ist dies bei den Zertifikaten aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit im Bezug auf die Abbildung des unterliegenden Index oder die Besicherung der Anleihe sehr komplex. Somit müssen die ETNs zukünftig nicht nur nach den abgebildeten Basiswerten, sondern auch nach der Art der Besicherung unterschieden werden. Hierbei ist die Unterteilung der Deutschen Börsen in das Segment der Exchange Traded Commodities (ETCs) und anderer Exchange Traded Notes (ETNs) ein erster Schritt, um dieses Segment für Anleger transparenter und damit attraktiver zu machen.
Betrachtet man das Segment der Exchange Traded Notes insgesamt, so scheint dieses ebenso zu wachsen wie die Exchange Traded Funds. Wie jedoch ein Blick auf den amerikanischen Markt zeigt, sind Anlagen in Rohstoffe und Währungen kurzfristigen Trends unterworfen, was zu einer hohen Umschlagshäufigkeit bei diesen Produkten führt. Sollte sich dieser Trend auch in Europa durchsetzen, können mögliche Ausfallrisiken bei den Emittenten dieser Produkte vernachlässigt werden, da diese bei Intradaytransaktionen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nichts desto trotz, bleibt zu hoffen das die Anbieter von ETNs sich bei der Namensgebung für Ihre Produkte auf einen Standard einigen können, damit die Anleger zukünftig nicht durch die Namensgebung der Produkte in die Irre geführt werden. Eines sollte zudem klar sein, egal wie ich ein Produkt nenne, ein gutes Research wird immer zu Tage führen was hinter dem Produkt steht und somit sollten auch für das Marketing die Produktklarheit und – wahrheit immer im Vordergrund stehen.
Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.
Über den Autor Detlef Glow, MBA (UoW):
Detlef Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 ist er dort Leiter der Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.
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