Bei Amundi blickt man auf mehr als zehn Jahre Erfahrung mit der Assetklasse Volatilität zurück. Das Volatility and Convertibles Bonds Team, das sich aus insgesamt acht Personen zusammensetzt, verwaltet derzeit mehr als vier Milliarden Euro. Mit dem Amundi Funds Volatility Euro Equities, dem Amundi Funds Dynarbitrage Volatility und dem Amundi Funds Volatility World Equities hat die Asset Management-Tochtergesellschaft von Crédit Agricole und Sociéte Générale im deutschsprachigen Raum drei einschlägige Fonds im Angebot
Unsicherheiten am Markt?
„Ich erwarte mir heuer eine Volatilität im mittleren Bereich – also zwischen 20 und 25 Prozent. Wir werden alles in allem keine zunehmende aber – aufgrund der noch im Markt befindlichen Unsicherheit – eine schwankende Volatilität sehen“, so Gilbert Keskin, Head Volatility and Convertible Bonds. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario schätzt er auf 60 bis 70 Prozent ein. Ebenfalls möglich wäre, dass – ähnlich wie 2004 – die Volatilität 2010 extrem niedrig ausfällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer weiteren Krise kommt beziffert er wiederum mit rund 20 Prozent. „Dieses Szenario wäre für den Fonds nicht schlecht“, so Keskin.
Katalysatoren für Volatilität
„Ich sehe derzeit kein besonders volatiles Marktumfeld“, so Ulf Becker, Manager des Lupus Alpha Volatility Invest. Mögliche Korrekturen hätte er sich, im Gegensatz zu vielen Experten, eher in der ersten Jahreshälfte 2010 erwartet. Der Experte spricht aktuell von drei wesentlichen Katalysatoren für zunehmende Volatilität: Neben der Geldpolitik in den Emerging Markets und den Problemen rund um den Euro, zähle dazu auch das schwächelnde Jobwachstum in den USA. „Kommt es in den nächsten ein bis zwei Monaten zu keinen markanten Zuwächsen, könnte der US-Arbeitsmarkt ein Trigger für mehr Volatilität sein“, so Becker.
Absolute Return Strategie bei Lupus Alpha
Der Lupus Alpha Volatility Invest wird auf Basis einer Absolute Return-Strategie gemanagt, wie Becker erklärt. „Ziel ist es auf Dreijahressicht eine jährliche Performance zu erzielen die dem 3-Monats-Euribor entspricht plus 2,5 Prozent“, so der Experte. Das Basisportfolio besteht aus Renten, sprich kurz laufenden Pfandbriefen und Staatsanleihen höchster Bonität. Kern der Fondsstrategie ist allerdings der Handel kurz laufender Aktienindex-Put-Optionen gegen die Volatilitäten lang laufender Optionen auf den gleichen Basiswert. Durch den monatlichen Verkauf von Put-Optionen mit einer Restlaufzeit von einem Monat werden Optionsprämien verdient.
Drei Renditequellen bei Amundi
Beim Management des Amundi Funds Volatility Euro Equities sowie des Amundi Funds Volatility World Invest nutzt Keskin drei wesentliche Renditequellen: Zum einen wäre das der Mean-Reversion-Prozess. Damit ist die Tatsache gemeint, dass sich Phasen hoher und niedriger Volatilität im Zeitablauf zwar ablösen, die historische Volatilität aber immer zu ihrem langfristigen Durchschnitt zurück tendiert. „Je stärker die Volatilität ausschlägt, desto stärker ist auch die Gegenbewegung zurück zum Durchschnitt“, so Keskin. Daher würden er und sein Team umso stärker in Volatilität investieren, je weiter sie sich von ihrem Mittelwert entfernt.
Gleichzeitig können auch kurzfristige Volatilitätsschwankungen eine interessante Renditequelle darstellen – etwa wenn sie sich in einem engen Bereich von beispielsweise 19 und 23 Prozent bewegt. Hier wird die Strategiegewichtung in einer Größenordnung von +/- einem Prozent aktiv gesteuert. Die dritte Renditequelle betrifft ausschließlich dem Amundi Funds Volatility World Equities. Konkret wird hier versucht aus der unterschiedlichen Allokation europäischer, amerikanischer und asiatischer Volatilitäten eine zusätzliche Performance zu erzielen.
Langfristig Mehrertrag erzielen
„Unsere Strategie ist völlig marktneutral. Unabhängig davon in welchem Umfeld wir uns gerade befinden, es wird immer gleich vorgegangen “, so Burkhard Weiss, Manager des Raiffeisen-Alternative Strategies. Ziel sei es über Volatilitätsstrategien einen langfristigen Mehrertrag gegenüber Geldmarkterträgen zu erzielen.
Tägliche Liquidität ist wichtig
„Investiert wird nur in börsegehandelte Produkte, die täglich Liquidität ist uns ganz besonders wichtig“, so Weiss weiter. Auch die alternativen Strategien wären täglich liquide. Die Exposure zu Aktien und Bonds würde sich auf maximal zehn Prozent belaufen. Der Fonds sei ausschließlich für institutionelle Kunden als Portfoliobeimischung aufgelegt worden. Die ideale Beimischungsquote für ein Absolute Return- sowie für ein Renten-Portfolio liegt nach Angaben des RCM-Experten bei rund zehn Prozent.