Schon heute würden die Emerging Markets mit ihren Leistungsbilanzüberschüssen den Kapitalbedarf der entwickelten Länder abdecken. „Sie haben nicht nur solide Finanzen, sondern auch die Kraft die Weltwirtschaft effizient zu stimulieren“, so der Experte.
Baring Asset Management setzt auf Emerging Markets
Die Emerging Markets stellen eine tragende Säule im globalen Asset Management Team von Barings dar. Die britische Kapitalanlagegesellschaft gehörte auch zu den ersten der Branche, die sich dem Thema Schwellenländer widmete. So ist der 1997 emittierte Baring Russia Fund der erste Russlandfonds am Markt. Bereits ein Jahr davor wurde der Baring Eastern European Fund aufgelegt, der zu den größten Osteuropafonds gehört. Zu den größten Fonds seiner Assetklasse zählt auch der Baring Hong Kong China Fund, der laut Schmidt auf mehr als 25 Jahre erfolgreiches Management zurückblicken kann.
Expo in Shanghai setzt neue Wachstumsimpulse
Der Barings-Experte geht davon aus, dass China auch 2010 ein starkes Wirtschaftswachstum aufweisen wird. Alleine die heuer in Shanghai stattfindende Expo würde weitere Wachstumsimpulse setzen. Dank seiner hohen Währungsreserven konnte China bekanntlich aus eigener Kraft die Wirtschafts- und Finanzkrise überstehen und wird auch auch in Zukunft in der Lage sein die Wirtschaft bei Bedarf zu stimulieren. Schmidt rechnet in den nächsten Jahren mit einer Verlagerung der weltweiten Kaufkraft. „Spätestens 2020 wird China die USA als größte Konsumnation der Welt überholen.“
Chinesen sind glückliche Menschen
„Die Zeiten der Konjunkturschwankungen sind vorbei. Heute wächst China konstant“, so Schmidt weiter. Darüber hinaus sei der Milliardenstaat zu einem verläßlichen Partner geworden, was sich alleine schon an den großen Fortschritten bei der Corporate Governance zeige. Auffallend sei auch, dass die Chinesen viel glücklicher sind als die Menschen in den entwickelten Ländern – was sich bekanntlich auch positiv auf die Wirtschaft auswirkt. So wären 87 Prozent der Chinesen glücklich, jedoch nur 43 Prozent der Deutschen und 21 Prozent der Briten.
ASEAN Staaten haben riesiges Output
Große Stücke hält Schmidt auch auf die ASEAN Staaten (Thailand, Malaysia, Indonesien, Singapur, Indonesien sowie die Philippinen, Anm.). So hätte sich der Staatenverband aufgrund seines starken Agraroutputs zu einem regelrechten Supermarkt entwickelt. Was die Produktion von Shrimps, Reis und Palmöl angeht sei man die Nummer eins der Welt – bei Zucker immerhin die Nummer zwei. Ähnlich sei die Situation in anderen Sektoren. Die zwei weltgrößten Bohrinselproduzenten würden aus Singapur kommen. Indonesien sei dagegen der größte Kohleexporteur der Welt.
Erholung in Osteuropa in Sicht
In Osteuropa und Russland rechnet der Barings-Experte mit einer Erholung. Besonderes Potenzial spricht er – aufgrund des Rohstoffreichtums – Russland zu. Positiv fällt sein Ausblick auch für Lateinamerika aus und hier vor allem für Brasilien. Das Land sei nicht nur eine stabile Demokratie, sondern würde im Gegensatz zu Schwellenländern wie Indien auch nicht mit ethnischen und religiösen Konflikten zu kämpfen haben. Insgesamt habe der Kontinent die Wende geschafft und würde Großteils mit stabilen Staatsfinanzen und einer disziplinierten Geldpolitik punkten.
Portfolio einer Risikoanalyse unterziehen
Auf die besten Ideen in den weltweiten Emerging Markets versucht der Baring Global Emerging Markets Fund zu setzen. Nach Angaben von Schmidt nimmt bei der Portfoliokonstruktion – im Vergleich zu anderen Fonds seiner Assetklasse - die makroökonomische Sichtweise eine ungewöhnlich hohe Stellung ein. Eine signifikante Rolle bei der Zusammenstellung des Portfolios würde auch die Risikoanalyse spielen. 2009 hat der Fonds Anlegern eine Performance von 73,06 Prozent gebracht. Auf Fünf- bzw. Dreijahressicht konnte ein Performanceplus von 15,53 bzw. 4,43 erzielt werden.
Inflation ist kein Thema
Über Inflation macht sich Schmidt in den Emerging Markets keine Sorgen: „Inflation war vielleicht früher ein Thema. Heute sind selbst in den traditionellen Hochinflationsländern die Verbraucherpreise stabil. Allerdings warnt er davor aus dem hohen Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern automatisch auch stark performende Aktienmärkte abzuleiten. Schließlich würde diese Rechnung nicht aufgehen.