Emerging Markets nicht unterschätzen…

Laut den Experten von Schroders müssen Investoren in den Emerging Markets angesichts einer Reihe von Risiken sehr selektiv vorgehen. Nichtsdestotrotz würden die aufstrebenden Schwellenländervolkswirtschaften attraktive Gelegenheiten bieten. Funds | 13.05.2010 04:30 Uhr
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Sowohl mit dem hauseigenen Asian Total Return als auch mit dem Emerging Markets Debt Absolute Return wird darauf abgezielt große Verluste zu vermeiden und gleichzeitig auch eine ansehnliche Rendite zu erzielen.

Steigender Konsum in Asien

Für Robin Parbrook, Manager des Schroder ISF Asian Total Return, sprechen neben den langfristigen Wachstumsaussichten vor allem Trends wie der steigende Konsum für die Region Asien. Bis sich die starke Investitionstätigkeit vieler Regierungen – allein in China machen die Ausgaben rund 50 Prozent des BIPs aus – auf den Konsum auswirken, sei nur eine Frage der Zeit. Eine wichtige Erkenntnis sei auch, dass die Indizes der Region die langfristigen Wachstumstrends nicht aufgreifen. „Das liegt daran, dass sehr volatile und zyklische Sektoren in diesen Indizes eine verhältnismäßig starke Gewichtung aufweisen“, so der Experte.

Nur wenige Unternehmen sind wirklich interessant

Viele der Unternehmen, die in diesen zyklischen Sektoren tätig sind, sind nach Angaben von Parbrook in struktureller Hinsicht nicht attraktiv. „Sie richten ihren Fokus fälschlicherweise eher darauf Marktanteile zu gewinnen als darauf Shareholder Value zu generieren.“ Deswegen wären rund 50 Prozent der in den Indizes enthaltenen Werte für seinen Fonds von vornherein kein Thema. Schiffsbauer wären nur ein Beispiel. Die meisten Banken der Region hätten wiederum das Problem, dass sie in Staatsbesitz stehen. Insgesamt wären lediglich 30 Prozent der Unternehmen strukturell attraktiv.  

Konzentration auf absolute Erträge

Für den Bottom-Up-Investor Parbrook ist es wenig Erfolg versprechend sich an Indizes zu orientieren. Man solle sich dagegen auf absolute Erträge konzentrieren und nur solche Titel kaufen, die noch Aufwärtspotenzial aufweisen. „Sich über Über- oder Untergewichtungen Sorgen zu machen, macht keinen Sinn. Unserer Meinung nach ist das primäre Ziel eines Investors in Asien Geld zu verdienen und gleichzeitig große Verluste zu vermeiden. Die relative Performance sollte keine Rolle spielen“, sagt er.

Kriterien im Screening Prozess

Ausgangsbasis für die Investitionsentscheidungen wäre der von erfahrenen Analysten berechnete Faire Value einer Aktie. Von den gecoverten rund 1.400 Unternehmen, landen nur rund 50 im Fonds. „Sie haben alle ihren Fokus darauf gerichtet, auf lange Sicht den Shareholder Value zu maximieren“, wie Parbrook erklärt. Zu wichtigen Kriterien im Rahmen des Screening-Prozesses zählt er: KGV, KBV, Dividendenrendite, Gewinnmomentum sowie Liquidität. Wichtig sei es auch mit Hilfe von quantitativen Modellen die einzelnen Länder und Märkte unter die Lupe zu nehmen.

Wo die besten Möglichkeiten zu finden sind

Die besten Möglichkeiten sieht Parbrook derzeit bei defensiven Werten. „Sie haben zuletzt stark underperformed“, meint er. Dazu zählt er etwa Konsumtitel mit starken Geschäftsmodellen wie China Mengniu, Tingyi oder Jardin Matheson. Interessant wären auch private Finanzdienstleister mit starkem Management sowie einzelne Technologie- und Exportunternehmen, die aufgrund ihrer niedrigen Kostenbasis gegenüber der Konkurrenz aus Europa oder Japan im Vorteil sind.

Einsatz von Derivaten als Strategie

Teil der Management-Strategie ist es auch Derivate einzusetzen. Auf Länderebene stellt derzeit Hongkong mit einem Anteil von 32,6 Prozent die größte Fondsposition dar, gefolgt von Australien (15,8 Prozent) und Singapur (14,7 Prozent). Mit einem Portfolioanteil von 4,3 Prozent spielt China eine vergleichsweise geringe Rolle. „Das liegt daran, dass der chinesische Aktienmarkt nicht so attraktiv ist“, erklärt Parbook. Was erwartet er sich für eine Performance für 2010? „Nach der Vorjahresperformance von +80 Prozent, wäre ich heuer auch mit zehn Prozent zufrieden.“

Politisches Risiko in Emerging Markets nicht auf die leichte Schulter nehmen

„Es ist ein großer Fehler anzunehmen, dass die Emerging Markets nicht mit Risiko verbunden sind, obwohl das Risiko freilich eher politischer ist als wirtschaftlicher Natur ist“, so Christopher Wyke, Produktmanager EMD, Commodities und Währungen bei Schroders. Trotz der überzeugenden Argumente für die „Emerging Markets-Story“, müsse man bei der Titelselektion – sowohl was Aktien als auch Anleihen betrifft – besonders selektiv sein. Ziel des Emerging Markets Debt Absolute Return sei es Geld zu verdienen und gleichzeitig auch keines zu verlieren.

Zu hohes Informationsdefizit für Anleihenmärkte

Die Anleihenmärkte der Schwellenländer beschreibt der Schroders-Experte als „vergleichsweise ineffizient“, da viele Informationen nicht allgemein zugänglich wären. Das gelte vor allem für Lokalwährungsanleihen. Allerdings würde gerade diese Ineffizienz aktiven Anlagemanagern ausgezeichnete Gelegenheiten bieten, unabhängig von einem Vergleichsindex Mehrwert zu erzielen. Voraussetzungen für den Erfolg wären ausgezeichnete Kenntnisse der Regionalmärkte sowie ein klar strukturierter Anlageprozess.

Die Performance und Gewichtungen

Im Vorjahr hat der Emerging Markets Debt Absolute Return Anlegern ein Performanceplus von 19,75 Prozent gebracht. Im Vergleich zur Peer Group hat der Fonds auf Dreijahressicht mit +24,59 Prozent zwar nicht die höchste Performance erzielt, weist dafür aber die mit Abstand geringste Volatilität auf. 36,6 Prozent des Fondsvolumens fallen derzeit auf Asien, weitere 23,3 Prozent auf Osteuropa. Lateinamerika (10,8 Prozent) sowie Afrika und der Nahe Osten (1,3 Prozent) spielen vergleichsweise kleinere Rollen.

Schroders setzt auf ASEAN Staaten

Wyke glaubt, dass heuer die einzelnen Währungen den größten Beitrag zur Portfolioperformance liefern werden. „Die Spreads werden sich aufgrund der Griechenlandproblematik ausweiten. Betroffen sein werden sowohl Papiere guter als auch schlechter Qualität.“ Die Schroders-Experten setzen vor allem auf die ASEAN-Staaten, während ihr Ausblick für China weniger rosig ausfällt. Sie glauben, dass die chinesische Wirtschaft 2010 enttäuschen und einige Aktien in den nächsten zwölf bis 18 Monaten erheblich unter Druck kommen könnten.

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