Fokus auf dynamische Asset Allocation

Das aktuelle Kapitalmarktumfeld erfordert einerseits eine breite Diversifizierung und andererseits eine dynamische Asset Allocation. Lyxor bietet aktuell über 170 ETFs an, u. a. einen neuen ETF auf einen Dividendenindex. Societe Generale mit einem Update zur strategischen Asset Allocation. Funds | 08.07.2010 04:35 Uhr
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ETF auf Dividendenindex-Futures

Lyxor Asset Management zählt zu den führenden ETF-Anbietern in Europa und verwaltet über EUR 35 Mrd. in über 170 Lyxor ETFs, u. a. dem neuen Lyxor ETF EURO STOXX 50 Dividends. ETFs ermöglichen die effiziente Umsetzung einer dynamischen Asset Allocation.

Im April 2010 wurde von der Eurex der EURO STOXX 50 Dividend Points Futures Index eingeführt, der jeweils in die Dividenden (-Futures) des EURO STOXX 50 Index mit 1-5 Jahren Investitionshorizont investiert. Dazu werden fünf einzelne EURO STOXX 50 Index Futures, nämlich einer für das laufende Jahr und vier für die nachfolgenden Jahre genutzt. Jeder Futures Kontrakt zahlt die Dividenden, welche die Aktien im EURO STOXX 50 zahlen, und zwar entsprechend der Anzahl der Aktien im Index und pro Kalenderjahr. Aus den fünf Futures-Kontrakten wird der EURO STOXX 50 Dividend Points Futures Index geschaffen.

Mit diesem neuen ETF wird Investoren die Möglichkeit geschaffen, mit nur einer Transaktion in den Dividendenmarkt zu investieren, wobei mit einer hohen Liquidität gerechnet werden kann. Weiters ist das Investment als solches sehr transparent und wird auch an der Eurex notiert.

Dynamische Asset Allocation

Update zur strategischen Asset Allocation von Societe Generale, die von Arthur van Slooten im Rahmen einer Telefonkonferenz präsentiert wurde.

Unsicherheit über Inflation

Arthur van Slooten, Stratege für Globale Asset Allokation: "Grundsätzlich bewegen sich Märkte in einem Umfeld wo zu bestimmten Zeiten das Inflationsrisiko besteht und zu anderen Zeiten das Risiko wieder nicht mehr existiert. Derzeit bewegen wir uns sehr schnell zwischen zwei Szenarien, einerseits könnte Inflation verstärkt in zwei, drei oder fünf Jahren zurückkommen. In der Zwischenzeit reagieren Märkte auf jede Bewegung der Inflationsrate. Wenn die Gefahr einer Deflation aufkommt, reagieren die Staaten sofort. Die Volatilität steigt dadurch an. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer breiteren Diversifikation, denn auch wenn die Risikoaversion bereits sehr gross ist und manche Analysten eine bullische Positionierung empfehlen, sehen wir das anders."

Bewertungen von Aktien durchschnittlich

Die Bewertungen auf den Aktienmärkten sind nicht mehr so günstig wie im letzten Jahr, sondern auf einem längerfristigen Durchschnittsniveau. Arthur van Slooten: "Der von Societe Generale entwickelte newsflow Indicator ist zwar noch positiv, trotzdem ist Vorsicht angesagt."

Keine "Double Dip" Rezession

Arthur van Slooten: "Wir erwarten rund 4 Prozent globales BIP-Wachstum, was ungefähr 20 Prozent Gewinnwachstum für 2010 und 2011 bedeuten müßte. Diese Daten liefern grundsätzlich keinen Grund zur Sorge. Allerdings ist auch der ISM Indikator in den USA sehr hoch. Die Frage ist, welche Marktlage sich nach einem Höchststand des ISM Indikators ergibt. In fünf von acht Marktphasen in der Vergangenheit hatten sich Aktien danach positiv entwickelt und nur einmal deutlicher negativ. Im Anleihenmarkt stellt sich die Lage anders dar. In drei von acht Marktphasen war die Entwicklung am Anleihenmarkt negativ. Deshalb sind wir weiterhin neutral bei Aktien gewichtet und bei Anleihen untergewichtet." Defensive Sektoren entwickeln sich nach einem Höchststand des ISM Indikators zumeist besser.

Für die USA erwarten die Analysten von SG Cross Asset Research moderates Wachstum, geringe Inflation, lockere Fiskalpolitik, einen graduellen Anstieg der Zinsen und eine Rücknahme des ´quantitative easing´. Für den US Dollar ist dies positiv. In UK sollte die neue Position der Regierung das Pfund unterstützen.

In der Eurozone wird geringes Wachstum, geringe Inflation, straffe Fiskalpolitik, sehr niedrige Zinsen und eine Rücknahme des ´quantitative easing´ erwartet. Insgesamt wäre dies jedoch für den Euro negativ.

In Japan wird ebenfalls geringes Wachstum, geringe Inflation, eine lockere Fiskalpolitik, sehr niedrige Zinsen und stabiles ´quantitative easing´ erwartet. Für den Yen wäre dies sehr negativ.

In den Schwellenländern wird hohes Wachstum, höhere Inflation, lockere Fiskalpolitik und stark steigende Zinsen erwartet. ´Quantitative easing´ ist kein Thema. Für die Währungen wäre dies positiv.   

Zu optimistische Gewinnerwartungen?

Arthur van Slooten: "Während die Gewinnerwartungen für 2009 sehr niedrig waren, könnten die Erwartungen für 2010 und 2011 zu optimistisch sein - jedenfalls oberhalb der langfristigen Trendlinie. Diese Erwartungen können schwer übertroffen werden. Die Risikoprämien für Aktien sind derzeit sehr hoch. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Aktien günstig sind, sondern auch, dass Anleihenrenditen derzeit sehr niedrig sind. Jedoch ist auch sehr genau zu beachten, welche Zinsen und Renditen bei diesen Analysen herangezogen werden." Wenn beispielsweise spanische Renditen verwendet werden, erscheinen spanische Aktien nicht mehr so attraktiv. Hohe Ausschüttungen könnten das Risiko höherer Besteuerungen bedeuten.

Sovereign und systemisches Risiko

Arthur van Slooten: "Es besteht durchaus ein systemisches Risiko, da der Bankensektor in Europa sehr hohe Bestände an Staatsanleihen hält, die eines Tages nicht mehr AAA sein können. Beispielsweise halten japanische Banken einen Betrag in der Höhe von 69 Prozent des BIP in Staatsanleihen. Das ist ein enorm hoher Betrag. In Italien ist zwar der Anteil der italienischen Banken mit 29 Prozent niedriger, jedoch der Anteil, der von ausländischen Banken gehalten wird, mit 56 Prozent viel höher als in Japan (14 Prozent).

Eurozone: fünf Teile

Die Eurozone kann in fünf Teile unterteilt werden. Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland und die Niederlande zählen zu Core-Europa, die stabil sind. Die skandinavischen Ländern sind sehr solide positioniert. Die Peripherieländer (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) haben große Probleme und UK und Irland sind relativ gesehen in einer besseren Verfassung als die Peripherieländer, jedoch nicht so gesund wie Core-Europa oder Skandinavien.

Arthur van Slooten: "Investoren sollten sich darauf einstellen und nicht vergessen, dass die griechischen Schulden restrukturiert werden könnten, was sehr negativ wäre. Auch in Spanien könnten Verluste von bis zu 50 Prozent entstehen, wobei dies noch nicht in den Anleihekursen abgebildet wird." Dies würde auch wieder Druck auf den Interbankenmarkt ausüben.

Der Yen wird in Zukunft wieder verstärkt zur Finanzierungswährung werden, da der Yen derzeit sehr hoch notiert.

Risiko in China unterschätzt?

Arthur van Slooten: "China ist keine sehr stark ausgeglichene Volkswirtschaft. Ein stark unterschätztes Risiko wäre ein Rückgang des Wirtschafswachstums."

Gold als Inflationsschutz?

Sehr langfristige Analysen haben gezeigt, dass sich Gold und Sachwerte naturgemäß als Inflationsschutz eignen. Die Korrelation zwischen Gold und dem USD lag im Jahr 2007/08 bei 0,88, im Jahr 2009 bei 0,75 und im Jahr 2010 bei 0,65.

Asset Allocation - 3. Quartal 2010

Arthur van Slooten: "Grundsätzlich konzentrieren wir uns auf drei Themen: Bedürfnis nach Sicherheit durch Investoren, breitere Diversifikation und Veranlagungen in USD."

Das erste Thema bezieht sich auf das Bedürfnis nach mehr Sicherheit für Investoren. Dabei spielt Gold als Absicherung gegen Krisen bei Staatsanleihen und langfristigen Inflationerwartungen eine wichtige Rolle. Weiters sind US Unternehmensanleihen mit einer im Vergleich zu Europa geringeren Gewichtung in Finanzwerten attraktiv und auch Cash zur Reduzierung des Portfoliorisikos ist wichtig. 

Im Rahmen des zweiten Themas steht eine breitere Diversifikation im Mittelpunkt. UK Aktien sind derzeit attraktiv zur Beimischung, da die neue Regierung einen strafferen Kurs fahren wird. Alternative Assets bieten auch Diversifikationseffekte, wobei hier die Due Diligence sehr wichtig ist.

Das dritte Thema umfasst höhere Veranlagungen in USD Vermögenswerten und weniger in Euro. Günstigere Japan Aktien seien nach Ansicht der Societe Generale Analysten auch bessere Investments als hoch bewertete Emerging Markets Aktien.

Per Juni 2010 ist die aktuelle Asset Allocation wie folgt strukturiert: 50 Prozent Aktien, 10 Prozent Staatsanleihen, 10 Prozent Unternehmensanleihen, 15 Prozent Cash und 15 Prozent Alternative Assets, wobei Edelmetalle 2,6 Prozent repräsentieren.

Im März 2010 wurde die Aktienquote übergewichtet und zuletzt wieder von 65 Prozent auf 50 Prozent reduziert.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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