Goldminen-Aktien bevorzugt

Nachdem der Goldpreis in den letzten Monaten stark angestiegen war und Goldminen-Aktien sich deutlich schlechter entwickelt hatten, sieht Daniel Sacks, Fondsmanager des Investec GSF Global Gold Fund, aktuell mehr Potential bei Goldminen-Unternehmen. Funds | 20.07.2010 16:16 Uhr
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Die Einschätzung für den Goldpreis ist positiv - für Platin noch negativ.

Daniel Sacks: "Für jeden Rohstoff- oder Edelmetallfonds betrachten wir sowohl das Metall oder den Rohstoff selbst als auch die Unternehmen im Sektor. Wir analysieren zuerst einmal Angebot und Nachfrage der Rohstoffe oder Metalle, entwickeln daraus eine Prognose für die wahrscheinlichste Richtung der Kurs- bzw. Preisentwicklung und eine Prognose für den Durchschnittspreis für das jeweilige Jahr. Diese Prognosen werden in unsere Modelle eingegeben. Wir haben Modelle für jedes Metall und jeden Rohstoff entwickelt und daraus ergibt sich dann das Kurspotential. Wichtig ist, dass wir Unternehmen nicht losgelöst von der Entwicklung der Rohstoffe und Metalle betrachten. Das ist fundamental." Der Fonds ist grundsätzlich ein Aktienfonds, der jedoch auch physisches Gold halten kann.

Outperformance Potenzial bei Goldminen

Daniel Sacks: "Grundsätzlich sind wir positiv auf Gold. Wir gehen von einem durchschnittlichen Goldpreis pro Unze in der Höhe von USD 1.275,- für das Gesamtjahr aus. Somit ergeben sich rund zehn Prozent Aufwärtspotenzial. Aber auch wenn der Goldpreis stagniert repräsentiert dies rund 20-30 Prozent Potenzial für die Goldminen-Aktien selbst. Im Gold Portfolio halten wir derzeit keine Aktien mit Bezug auf andere Metalle, wie zum Beispiel Kupfer. Gold ist anders zu beurteilen als andere Metalle und Rohstoffe. Die konventionellen Angebots- und Nachfrageformeln können nicht direkt angewandt werden. Gold kann auch als alternative Währung gesehen werden und es gibt auch laufend mehr Bestätigung für diese These."

Obwohl es von Seiten der Analysten auch immer wieder kritische Stimmen hinsichtlich potenzieller Manipulationen auf den Futures-Börsen gibt, geht Daniel Sacks davon aus, dass dies keine besonderen Auswirkungen auf den Preis haben würde. Daniel Sacks: "Gold kann auf der ganzen Welt gehandelt werden und es gibt sehr liquide Märkte für physisches Gold."

Positiv für Gold ist auch der Umstand, dass die jährliche Produktion in den letzten Jahren rückläufig war. Die Produktion in China, Russland und Südamerika ist zuletzt angestiegen, während jene von Südafrika, Australien und Nordamerika gefallen war. Daniel Sacks: "China ist aktuell der größte Goldproduzent und gleichzeitig auch einer der größten Abnehmer und Konsument. Die Zentralbank hatte im letzten Jahr die Goldallokation um 70 Prozent von rund 600 Tonnen auf ungefähr 1.000 Tonnen erhöht. Nicht nur Privatanleger, sondern auch Zentralbanken sehen Gold als alternative Währung an. Zentralbanken waren im letzten Jahr Nettokäufer auf dem Goldmarkt." Obwohl China Südafrika als größten Goldproduzenten abgelöst hatte, verfügt Südafrika immer noch mit rund einem Drittel der weltweiten Goldreserven und über die größten Platinreserven über enorme Ressourcen.

Goldminen mit Problemen in der Vergangenheit

Daniel Sacks: "In den letzten Jahren waren Goldminen-Aktien im Vergleich zur Entwicklung des physischen Goldpreises eindeutige Underperformer. Die großen Unternehmen haben derzeit keine Hedge-Positionen mehr. Heute bieten die Goldminen-Aktien genau jenen Hebel zum Goldpreis, den Investoren suchen." In den 90er Jahren versuchten die Manager der Goldminen ihre Unternehmen wie klassische Unternehmen zu leiten und unabhängig vom Goldpreis ein bestimmtes Margen-Niveau zu bieten. Heute sind Investoren wieder auf der Suche nach attraktiven Möglichkeiten für neue Investments."

Aktuell positiv für Goldminen

Obwohl der Goldpreis in den letzten Jahren deutlich angestiegen war, sei es nach Aussagen des Investec Goldfondsmanagers noch nicht zu spät um bei einem Investment in Goldminen-Aktien an einem weiteren Anstieg des Goldpreises überproportional zu partizipieren bzw. von einem Ausgleich der Underperformance der Minen-Aktien zu profitieren. Daniel Sacks: "Goldminen-Aktien hatten gegenüber dem Metall selbst massiv underperformt. Derzeit sind wir Minen-Aktien deutlich übergewichtet und Gold selbst untergewichet. Wir erwarten auch keine USD 2.000,- pro Unze, sind jedoch sehr positiv auf die weitere Entwicklung. Es ist jedoch naturgemäß sehr schwierig, einen Goldpreis zu prognostizieren."

Die großen südafrikanischen Produzenten AngloGold, Goldfields und Harmony sind aktuell untergewichtet. Die Bewertungen sind derzeit nicht attraktiv und die negativen Einflüsse steigender Kosten seien für diese Unternehmen noch ein Problem. Newmont and Barrick werden jetzt auch im Portfolio gehalten, da diese ihre Produktionsrückgänge stoppen konnten. Weiters auch beispielsweise Randgold Ressources. 

Für Platin ist Daniel Sacks noch negativ. "Wir waren bei einen Preis von USD 1.700,- bereits negativ. Nachdem nun der Preis bei USD 1.500,- liegt, schätzen wir jedoch die Situation noch nicht positiv ein." Die Zahl der Autoverkäufe in Europa stagniert. Positiv wirkt, dass das Angebot an Platin sehr gut berechnet werden könne und derzeit kein Überangebot bestehen würde. Bei einem stark steigenden Preis könnten Minen reaktiviert werden.

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