Am Rande des Spängler Investment Seminars sprach er mit unserem Redakteur Christian Schreckeis über die Transparenz in diesem Segment, seine aktuellen Favoriten bei den Hedge Fonds Stilen und nicht zuletzt über die zurückgebliebene Performance seines Fonds. Was er über Managed Futures Fonds - wie dem von Quadriga – denkt, und warum er es für unwichtig hält die einzelnen Positionen seiner Subfonds zu kennen, erfahren Sie im folgenden Interview.
e-fundresearch/Salzburg: Dr. Verwilghen, Sie sind Leiter der Zürcher Niederlassung von EIM und managen den Spängler Multi-Manager Hedge Fund. Nach welchen Kriterien suchen Sie Hedge Fonds aus, wo legen Sie Schwerpunkte?
Nicholas Verwilghen: Nach der Attraktivität der Performance-Quellen die diese Hedge Fonds nutzen. Nach der Diversifikation der Risiken, die wir dafür in Kauf nehmen müssen, und nach der Qualität der Unternehmen im Hedge Fonds Bereich.
„Einzelne Positionen unwichtig“
e-fundresearch/Salzburg: Wie gehen Sie etwa mit der großteils fehlenden Transparenz bei Hedge Fonds um?
Nicholas Verwilghen: Wir investieren nicht in nicht transparente Hedge Fonds. Transparenz ist ein dehnbarer Begriff. Für uns ist entscheidend, dass wir genügend Transparenz haben um zwei Dinge tun zu können: Erstens wollen wir verstehen wie die Ideen, die zum konkreten Portfolio führen, generiert werden. Zweitens müssen wir verstehen welche Risiken wir als Investor tragen. Wir halten es für unwichtig, jede einzelne Position zu kennen. Wichtig ist was mit der jeweiligen Position geschieht wenn der Markt sich bewegt – und das wissen Sie sowieso erst im Nachhinein.
EIM über Quadriga
e-fundresearch/Salzburg: Was denken Sie etwa über den Quadriga Hedge Fonds?
Nicholas Verwilghen: Ich möchte mich über einen einzelnen Hedge Fund, wie einen Managed Future Fund, nicht äußern. Aber sicher ist, dass auch er von uns angeschaut wird.
e-fundresearch/Salzburg: Und Sie halten ihn im Portfolio?
Nicholas Verwilghen: Nein.
e-fundresearch/Salzburg: Welche Hedge Fonds Stile favorisieren bzw. meiden Sie zur Zeit und warum?
Nicholas Verwilghen: Wir glauben das kein Hedge Fonds in jedem Marktumfeld profitabel ist. Deshalb haben wir ja eine Diversifikation über Performancequellen und Risiken hinweg. Wir favorisieren also nicht etwa einen Hedge Fonds in einem bestimmten Marktumfeld um dann Trading zu betreiben. Ich möchte aber nicht ausschließen das, was wir auch getan haben, wir z.B. bei der Event Driven Strategie uns entsprechend verhalten wenn die Risiken steigen und nicht mehr genug Geld verdient wird.
Favoriten: Long/Short-Equity und Arbitrage
e-fundresearch/Salzburg: Wie ist die aktuelle Stilallokation des Multi-Manager Hedge Fonds?
Nicholas Verwilghen: Derzeit sind zwei Stile dominant: Long/Short-Equity und Arbitrage. Hier kommt es aber auf die Sub-Stildiversifikation an. Jemand der bei Long/Short-Equity am Trading Geld verdient, verdient ganz anders als jemand der am Stock Picking verdient. Markant ist, das wir im Bereich CTA, also Managed Futures, wo auch der Quadriga Fonds tätig ist, keine starken Allokationen fahren, weil wir auf der Risk-Control Seite Schwierigkeiten haben. Diese Fonds sind einen halben Tag Nasdaq-Long und die andere Hälfte Nasdaq-Short. Das aktuelle Marktumfeld könnte für diese Fonds auch problematisch werden.
Spängler MMHF: Ziel bleibt Double-Digit-Performance
e-fundresearch/Salzburg: Die Performance des Spängler Multi Manager Hedge Fonds war ja nicht berauschend (Anm: +3,74% seit Auflage am 30.11.2000). Wie geht´s da weiter?
Nicholas Verwilghen: Wir erwarten nach wie vor, dass wir unser Rendite Ziel erreichen werden - das ist eine zweistellige Euro-Performance. Wichtig dabei ist, dass in derzeitigen Märkten viele systematische Risiken, die wir dennoch mit diesen Stilen tragen, zur Geltung kommen und auf die Performance drücken. Man muss aber sicherlich die nötigen Zeiträume abwarten um beurteilen zu können. Wir sind weiterhin sehr positiv gestimmt und stehen voll und ganz hinter der Allokation.
e-fundresearch/Salzburg: Vielen Dank für das Gespräch!