Lin: „2002 wird schwierig“
e-fundresearch/Salzburg: Celina Lin, Sie sind Fondsmanagerin des Spängler Pacific Growth Trust. Wie war das letzte Monat bzw. welche Veränderungen hat es gegeben und wie geht´s weiter?
Celina Lin: Die Märkte in Asien haben im ersten Quartal 2002 durchwegs stark zugelegt, speziell Unternehmen wie Johnson Electric, die durch den Export stärker mit den USA verbunden sind. Diese Firmen verweisen auf einen verbesserten Auftragseingang. Trotzdem bleiben die meisten Marktteilnehmen, Manager und auch wir für 2002 skeptisch: Dieses Jahr wird schwierig, Risiken bestehen noch genügend – der Ausmaß der Erholung der amerikanischen Wirtschaft oder ein zu rasches Anheben der US-Leitzinsen etwa.
Chinesisches Wachstum bleibt ungebrochen
e-fundresearch/Salzburg: Was heißt das jetzt konkret für Ihren Fonds? Haben Sie z.B. neue Positionen aufgebaut?
Celina Lin: Ja, wir haben ein paar neue Titel aufgenommen, großteils kleine Firmen. Da wäre etwa eine chinesische Neuemission zu nennen: Das Unternehmen kommt aus dem Service-Bereich und konzentriert sich auf den Beauty & Spa Bereich.
e-fundresearch/Salzburg: China wird immer wichtiger. Was aber macht diesen Markt so einzigartig und interessant für die nächsten Jahre?
Celina Lin: China ist ein riesiger Markt und das bevölkerungsreichste Land der Welt. China wächst schon seit langem mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7-8% - das bedeutet das immer mehr Leute die Kaufkraft besitzen um immer mehr Güter zu kaufen. Wir gehen von einer gleich bleibenden Wachstumsrate für die nächste Zeit aus und erwarten auch einen weiterhin rasanten Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen.
e-fundresearch/Salzburg: Welche Rolle spielt China im Spängler Pacific Growth Trust?
Celina Lin: Das direkte Exposure ist recht niedrig. Wir sind aber an etlichen Firmen beteiligt, die nach China exportieren oder in einer anderen Form mit China verbunden sind. So gesehen sind wir zu etwa 20% in China investiert.
B-Markt besser meiden
e-fundresearch/Salzburg: Was sollte ein ausländischer Investor der direkt in China investieren will beachten?
Celina Lin: Die Firmen die im B-Markt gelistet sind – also wo Ausländer investieren dürfen – sind großteils Privatisierungen staatlicher Unternehmen. Man darf sich also keine sehr innovativen Unternehmen vorstellen. Die chinesische Regierung hat aber den privaten, inländischen Firmen auch erlaubt sich an anderen, etwa ausländischen Börsen, listen zu lassen. Meistens findet man diese Titel dann in Hongkong oder Singapur – diese sind dann auch interessanter für Anleger.
e-fundresearch/Salzburg: Vielen Dank für das Gespräch!